Der griechischen Mythologie zufolge verfiel Zeus der schönen Königstochter Europa. In Gestalt eines Stieres - um den Blicken seiner eifersüchtigen Frau Hera zu entgehen - entführte Zeus Europa auf seinem Rücken nach Kreta.
Der Künstler Aloys Ohlmann hat die Begegnung der beiden zur Thematik seines Werkes gemacht. Es wirkt fast so, als hätte er versucht, die erste Begegnung, die erste flüchtige Berührung des Gottes und seiner zukünftigen Geliebten einzufangen. Die schwarz-weißen Flächen scheinen kompakt, gleichzeitig fließend und durch ihre vermeintliche Willkür thematisch in den Hintergrund gerückt. Demgegenüber gestellt, erweckt das stark kontrastierende Rot den Eindruck der Kraft, Liebe und Magie des Zeus, die Europa durchdringt, wenngleich dieser Prozess auf dem Bildnis noch nicht abgeschlossen scheint.
Sein immenses Schaffenswerk lässt sich hierbei nicht als einseitig geprägt, sondern vielmehr als kulturell und technisch vielseitig beschreiben. Ohlmann widmete sich neben Malerei und Grafik auch Plastik und Fotografie. Sogar die Literatur zählte zu seinem Schaffensbereich: Hier im Besonderen die Lyrik. Insgesamt begegnet uns mit Ohlmann ein ganz bunter, inspirierender und mehrschichtiger Kunstschaffender.
Ohlmanns Leben beginnt unmittelbar vor Kriegsbeginn in Baltersweiler - einem kleinen saarländischen Ort, der bis zum Tod seine Heimat bleiben sollte. Nach einer Malerlehre im väterlichen Betrieb und ersten Annäherungen an Kunsttechniken und Bildhauerei, beginnt er ein Studium der Kunst in Saarbrücken und Stuttgart. Zu seinen Mentoren zählen hierbei unter anderem die bekannten Kunstpädagogen Boris Kleint und Oskar Holweck. In den späten 1960er Jahren wird Ohlmann dann selbst zum Werk- und Kunstlehrer. Erst an einer Schule, später auch an der Universität des Saarlandes. Darüber hinaus bringt er zeitlebens die regionale Kunstszene voran, indem er die internationale Künstlervereinigung "Gruppe 7", die Galerie am Zwinger in St. Wendel sowie den ersten saarländischen Kunstverein e.V. mitbegründet.
Im Besonderen sind es die Thematiken Literatur, Gesellschaft und Politik, die das Œvre des Künstlers rahmen. Mit der hier abgebildeten Arbeit widmet er sich einer mythologischen Tradition.
Redaktion: Selina Fuchs & Hannah Jonzyk
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