Das gefaltete Relief von Horst Linn (*1936) zeigt ein spätes Beispiel der vom Künstler als „Wellbleche“ bezeichneten Werkgruppe. Das Prinzip der Faltung fasziniert den Plastiker seit 1974, da es die Möglichkeit bietet, Metall kontrolliert zu bearbeiten, wie die Kunsthistorikerin Petra Wilhelmy hervorhebt, die 2016 das Werkverzeichnis des Künstlers verfasst hat: „In den Faltreliefs greifen Fläche und Raum geordnet ineinander. Die seriellen, diagonal verlaufenden Grate vermitteln die Dynamik einer progressiven Formumwandlung. (...) Aus frontaler Sicht wirken diese kompakten Gebilde oftmals linear organisiert und flach. Doch rücken eine Änderung des Blickwinkels und die Wahrnehmung der gezackten Umrisse und kleiner Schattenzonen an den Rändern die Plastizität der Objekte vor dem Untergrund einer Wand explizit ins Bewusstsein. ‚Gesteuerte Regelverletzungen‘, die das strenge Konzept gelegentlich unterwandern und zu Irritationen führen, bekunden den Humor und die Neigung des Künstlers zur Ironie. Hier kommt der Jazzmusiker Linn zum Vorschein. Mit seinem Instrument, dem Schlagzeug, generiert er den Grundrhythmus des Musikstücks und unterbricht ihn spontan mit improvisierten Klangakzenten. Auch in seinen plastischen Arbeiten baut er gelegentlich Stolperfallen ein, ganz und gar kalkuliert, nicht frei und aus dem Stegreif wie im Jazz Drumming, aber mit vergleichbarem Effekt.“ (Petra Wilhelmy. 2016, S. 13)
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