sammlung grafischer und fotografischer blätter, auflage 50, nr. 37, saarbrücken juni 1964
rolf duroy, harald boockmann, jo enzweiler
Heute stellen wir den letzten Künstler vor, der sich an der Künstlermappe „sammlung grafischer und fotografischer blätter. auflage 50. saarbrücken. juni 1964.“ beteiligt hat: Harald Boockmann. Die von Steinert ins Leben gerufene „subjektive fotografie“ prägte das Schaffen von Harald Boockmann tief. Ihr Ziel war die Besinnung auf die gestaltenden Kompetenzen des Fotografen, der sich in virtuosem Umgang mit der Technik - den Künstlern gleich - die Fotografie als Gestaltungsmittel aneignen solle. Wie Otto Steinert im Vorwort zum Katalog der ersten Ausstellung „subjektive fotografie“ 1951 schrieb: „Die Ausstellung steht unter dem Motto ‚Subjektive Fotografie’, da dieser Begriff formelhaft das persönliche Gestaltungsmoment des Lichtbildners (im Gegensatz zur ‚angewandten’ Gebrauchs- und Dokumentarfotografie) akzentuiert ausdrückt.“ (Steinert 1951, S. 5)
Die von Harald Boockmann bekannten fotografischen Arbeiten wendeten ganz in diesem Sinne eine Reihe von gestalterischen und experimentellen Techniken an. Boockmann arbeitete in seinen freien künstlerischen Arbeiten intensiv mit fotografischen Verfremdungstechniken wie der Kopier- oder Sandwichmontage („Römische Mauer“, 1963) und dem Negativprint. Er kopierte mehrere Negative versetzt auf ein und dasselbe Fotopapier oder er legte mehrere Filme übereinander und belichtete dann auf das Fotopapier. Beim Negativdruck wird kein Negativ sondern eine Diapositiv auf das Papier projiziert, und so erscheinen im Papierbild die Tonwerte verkehrt, wie man es von Negativfilmen erwartet. Denn bei jedem analogen fotografischen Belichtungsvorgang erfolgt diese Tonwertverkehrung, da das Licht die in den lichtempfindlichen Substanzen enthaltenen Silberionen schwärzt.“ (Oranna Dimmig)
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