Das Gemälde zeigt ein in schwarz, weiß und grau gehaltenes, scheinbar zufällig und mit verschiedenen Pinseltechniken gestaltetes Gebilde, das aus einem farbigen Hintergrund erwächst. Fast scheint es so, als wäre ein ursprüngliches Motiv von den Wurzeln überwuchert und gibt dem Werk eine individuelle Dynamik und Eigenständigkeit. Es wirkt lebendig.
Ab 1914 absolvierte Grewenig eine Lehre für das Malerhandwerk, während der er - seinen Neigungen entsprechend - sich mehr mit kreativen Aufgaben beschäftigte, ehe er zum Studium an die Kunstakademie Kassel ging. Die handwerkliche Ausbildung floss ein in das nachfolgende Studium am Bauhaus in Weimar. Er lernte schließlich bei Wassily Kandinsky (Wandmalerei), bei Paul Klee und erwarb - ganz im Sinne der für das Bauhaus kennzeichnenden zweibahnigen Ausbildung - im März 1925 den Gesellenbrief des Bauhauses für Wandmalerei und im Juni 1925 den Meisterbrief für das Maler-Handwerk der Handwerkskammer Weimar. Und wohl nicht zuletzt diesem Weg des Studiums und der Lehre entstammt Grewenigs Gefühl für die Farbe, ihre Platzierung und ihre Materialität, das in seinem Werk immer spürbar bleibt, es zeigt deutlich die konsequente Entwicklung und das Ausloten seiner Möglichkeiten und Formensprache. Deutlich ist zu erkennen, mit welcher Beharrlichkeit und Logik sich im Werk Grewenigs eines aus dem anderen entwickelt; wie er im Laufe seines Studiums am Bauhaus vor allem Anregungen aufnimmt und zu Eigenständigem verarbeitet.
(Redaktion: Hannah Jonzyk)