Durch die Falle!
"Sag mir, Freund, sage mir die Ordnung der Erde, die du schautest! – Ich sage sie dir nicht, Freund ich sage sie dir nicht! sag' ich dir die Ordnung der Erde, die ich schaute, du müsstest dich setzen und weinen!" – heißt es im Gilgamesch-Epos (zitiert nach. Hans Hennry Jahnn: Fluss ohne Ufer (1935-47).
Die Ordnung der Erde sagt auch Lukas Kramer dem Betrachter seiner Bilder. Hier wie dort ist die Ordnung hinter den Dingen gemeint, hinter dem scheinbar so sichereren Gefüge der Welt um uns. Kramer lässt den Betrachter mit den Bildern seiner Ausstellung Blicke hinter die vorgeblich so sichere Ordnung werfen; er zeigt, wie unsicher, wie haltlos diese anscheinend so sichere Ordnung der Dinge um uns ist, wenn sie der Macht der Dunkelheit, des Chaos anheimfallen. Dunkelheit und Chaos sind nicht per se Kramers Thematik, sondern wie sie als Gegenwirklichkeit auf die Welt als fest gefügtes und sicher geglaubtes System der Dinge einwirkt, wenn die dünne Membran zwischen beiden zerreißt.Der unsicheren, bedrohlichen, unwirtlichen Stimmung der Bilder Kramers entsprechen die Formmittel: mit den großflächigen Dunkelzonen kontrastieren dünne, flüchtige Farblinien, Tropfenbahnen durchschneiden harte, glimmende, stahlgraue Flächen, zerfließen, verwischen, zertröpfeln: ohnmächtige Leuchtspuren in kaltem Dunkel. Es ist schwer sich der trauergrauen Magie dieser Bilder zu entziehen. Die Konsequenz Kramerschen Bilddenkens ist frappierend, die magische Suggestivkraft zerbrechender Ordnungen, gefährdeten Dunkels ist erschreckend und faszinierend zugleich, zumal im unausweichlichen Sog, den seine Arbeiten ausstrahlen.
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