Institut für aktuelle Kunst

how to: Vera Molnar © Visual: Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar © Visual: Catharina Grözinger 2023
how to: Vera Molnar, Spiel "Zufall" und Werkbeschreibung  "9 carrés dispersés par le vent du large", Vera Molnar, 1999/2001 © Visuals: Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar, Spiel "Zufall" und Werkbeschreibung "9 carrés dispersés par le vent du large", Vera Molnar, 1999/2001 © Visuals: Catharina Grözinger 2023
Vera Molnar in ihrem Atelier, Paris, 23. Mai 2011 © Catherine Panchout - Corbis Vera Molnar in ihrem Atelier, Paris, 23. Mai 2011 © Catherine Panchout - Corbis
how to: Vera Molnar, Spiel "Spur" © Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar, Spiel "Spur", Werkbeschreibung der Serie "Mont Sainte-Victoire", Vera Molnar, 1989-96 © Visuals: Catharina Grözinger 2023
how to: Vera Molnar, Spiel "Buchstaben" und Werkbeschreibung "M comme Malewitsch", Vera Molnar 1961 © Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar, Spiel "Buchstaben" und Werkbeschreibung "M comme Malewitsch", Vera Molnar 1961 © Catharina Grözinger 2023
how to: Vera Molnar, Spiel "(Un)Ordnung" und Werkbeschreibung "(Des)Ordners", Vera Molnar, 1974  © Visuals: Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar, Spiel "(Un)Ordnung" und Werkbeschreibung "(Des)Ordners", Vera Molnar, 1974 © Visuals: Catharina Grözinger 2023
how to: Vera Molnar, Spiel "Magie" und Werkbeschreibung "Hommage à Dürer", Vera Molnar, seit 1947  © Visuals: Catharina Grözinger 2023 how to: Vera Molnar, Spiel "Magie" und Werkbeschreibung "Hommage à Dürer", Vera Molnar, seit 1947 © Visuals: Catharina Grözinger 2023

how to: Vera Molnar

Im Rahmen der Förderung durch das Programm dive_in der Beauftragten für Kultur und Medien und der Kulturstiftung des Bundes konnte das Institut für aktuelle Kunst im Saarland mit angegliedertem Forschungszentrum für Künstler*innennachlässe das digitale Angebot der Web-App zur Kunstvermittlung „how to: Spiele zur Kunst“ um eine Edition zu Vera Molnár (*1924 in Budapest) erweitern, von der sich zahlreiche Werke in unserer Artothek befinden. In fünf interaktiven Spielen zu den Themen “Spur”, “Buchstaben”, “Zufall”, “(Un)Ordnung” und “Magie” ermöglicht “how to: Vera Molnar” Einblicke in das Werk der international renommierten Künstlerin, die als Pionierin der Computerkunst gilt, indem es ausgewählte Werke und ihre künstlerischen Strategien interaktiv erforscht. „how to:“ fragt, wie Künstler*innen denken, wie Kunstwerke entstehen und welche Ideen in ihnen sichtbar werden. „how to“ lädt dazu ein, selbst zu experimentieren und eigene Bilder zu schaffen.


Über die App

Du möchtest wissen, was die Pionierin der Computerkunst Vera Molnar in ihrer Kunst beschäftigt und wie sie arbeitet? Dann probiere selbst aus, wie eine Linie zum Massiv wird, wie 9 rote Quadrate sich immer wieder neu auf einer Fläche verteilen, wann Ordnung zu Unordnung wird, was ein Zeichen ist und was Kunst mit Magie zu tun hat. Du wirst sehen, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es aussieht. Und vielleicht wirst Du feststellen, wie schön es ist, wenn aus etwas Einfachem etwas Komplexes entsteht oder etwas sehr Komplexes sich in etwas Einfachem auflöst. Mit dem Smartphone oder Tablet gleich im Browser loslegen unter:

www.how-to-app.de/vera_molnar


Vera Molnar

Vera Molnar wird 1924 in Budapest geboren. Schon als Kind entwickelt sie eine sehr klare, auf das Wesentliche reduzierte Bildsprache. Ihre kindliche Darstellung des Plattensees bei Sonnenuntergang beschreibt sie so: »Es waren vier pastellfarbene Querstreifen. Grün die Wiese, die zum See abfiel, blaugrün der See, grüngrau die Hügel auf der anderen Seite, blau der Himmel. Über dem grün-grauen Band ein rundes, rotes Gebilde: die untergehende Sonne.« Den Rat ihrer Mutter, ein paar Bäume in den Vordergrund zu malen, weist sie empört zurück. 1947, nachdem sie ihr Studium der Malerei, Kunstgeschichte und Ästhetik an der Budapester Kunstakademie beendet hat, geht sie mit ihrem Mann François nach Paris, wo sie bis heute lebt.

Vera Molnar gilt als Pionierin der Computerkunst. 1959, noch bevor sie auf einen Computer zurückgreifen kann, entwickelt sie eine Technik, die Sie Machine imaginaire nennt: »Ich stellte mir vor, ich hätte einen Computer, entwarf ein Programm, und dann, Schritt für Schritt, realisierte ich einfache, begrenzte Serien (…). Sobald es mir möglich war, ersetzte ich den Scheincomputer durch einen echten Computer.« Doch auch der Großrechner, der ihr ab 1968 an der Pariser Sorbonne zu Forschungszwecken zur Verfügung steht, hat zunächst kein Display und wird durch ein Lochkartensystem gesteuert. Das Ergebnis ihrer Arbeit wird immer erst viel später auf den Ausdrucken sichtbar.

Anfang der 1970er Jahre sieht Vera Molnar zum ersten Mal am Bildschirm, was sie tut. Sie interessiert sich in zunehmendem Maße für das Verhältnis von Mensch und Maschine, das sich gerade auch im Auftreten von Fehlern, Ausfällen oder Dysfunktionen zeigt. Vera Molnars Arbeit ist ein aufmerksamer, nachdenklicher und geradezu liebevoller Dialog mit der Maschine: »Das Interessante dieser Vorgehensweise liegt im Vergleich und in der wiederholten Analyse (...). Es ist eine Art spannender visueller Dialog, der so zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten entsteht. (...) Meine ganze Arbeit ist in meinen Augen eine Kunsthypothese; Ich bin ›Forscherin, aber ohne Forschung‹, wie Michel Zéraffa sagt.«

Doch bei allem Forscherinnengeist würde man Vera Molnar nur teilweise verstehen, wenn man sie nicht vor allem auch als Malerin begriffe. Sie sagt: »Ich bin Malerin. Was mich umtreibt und schon immer fasziniert hat, ist die Kunst, Formen und Farben zu kombinieren, indem ich sie auf einer Fläche anordne. Die Grundelemente meiner Arbeit sind die einfachsten geometrischen Formen: Quadrate, Rechtecke. Ich war schon immer fasziniert von der Schönheit, der kristallinen Reinheit bestimmter Formen, bestimmter elementarer Konstruktionen.« So vielgestaltig, spielerisch und erfindungsreich ihr Werk auch ist, darin ist sie sich seit ihrer Kindheit treu geblieben.


Spiele

Spur
Im Spiel Spur geht es darum, welche Dimension eine Linie annehmen kann und wie sehr das Sehen mit der Vorstellung und mit der Erinnerung verknüpft ist. Was beschreibt eine Linie? Woran lässt sie uns denken? Was passiert, wenn Linien sich verdichten? Eine Linie kann so Vieles sein: Aufzeichnung, Umriss, Verbindung, Spur.

Buchstaben
Das Spiel Buchstaben spielt mit dem, was in einem Bild lesbar ist. Welche Bilder, Deutungen, Bezüge und Formen lassen sich aus Schriftzeichen konstruieren? Wo ist die Schwelle zur Unlesbarkeit? Und was sagen uns die Formen? Ist es nicht letztlich die Form selbst, die im Bild spricht?

Zufall
Das Spiel Zufall fragt nach dem Zusammenwirken von steuerbaren und nicht steuerbaren Prozessen in einem Kunstwerk. Wie lassen sich 9 rote Quadrate auf einer Fläche verteilen? Welche Auswirkung hat eine Bewegung? Was kann entstehen, wenn wir unsere Pläne und Vorstellungen über Bord werfen und einfach nur schauen, was passiert?

(Un)Ordnung
Das Spiel (Un)Ordnung erforscht die zahllosen Möglichkeiten, aus einem oder mehreren Quadraten Bilder zu bauen. Welche Regeln wenden wir an und was passiert, wenn wir einzelne Parameter verändern? Welche Ordnungen entstehen? Lassen wir den Zufall zu? Und: Kommt durch die Abweichung von der Ordnung vielleicht auch so etwas wie Spannung ins Bild?

Magie
Ein magisches Quadrat ist eine mathematische Figur, bei der es darum geht, Zahlen nach gewissen Regeln in einem Quadratraster anzuordnen. Was bedeutet die eigentümliche Magievon Zahlenverhältnissen für die Kunst? Was wird darin sichtbar? Und: Wie können Kunstwerke über Jahrhunderte hinweg miteinander in Dialog treten?


HOW TO: VERA MOLNAR

HERAUSGEBER
Laboratorium
Institut für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule der Bildenden Künste Saar mit Forschungszentrum für Künstlernachlässe
Choisyring 10, 66740 Saarlouis
+49 (0) 6831 - 460 530
info@how-to-app.de
info@institut-aktuelle-kunst.de
www.institut-aktuelle-kunst.de

KONZEPTION
Catharina Grözinger www.avantlesvacances.com
Katja Rempel www.katjarempel.de
Nina Jäger & Sandra Kraemer www.institut-aktuelle-kunst.de

UX/UI-DESIGN & PROGRAMMIERUNG
Catharina Grözinger www.avantlesvacances.com
Katja Rempel www.prefrontalcortex.de

WISSENSCHAFTLICHE BEARBEITUNG & REDAKTION
Nina Jäger & Sandra Kraemer www.institut-aktuelle-kunst.de

VISUAL DESIGN
Catharina Grözinger www.avantlesvacances.com

SPRECHER
Nicolas Bertholet

FOTOGRAFINNEN UND FOTOGRAFEN
François Molnar, Peter Hinschläger, Catherine Panchout

© Künstlerin, Fotografinnen und Fotografen

VG Bild-Kunst Bonn 2023


how To: Vera Molnar wurde entwickelt im Rahmen von dive in. Programm für digitale Interaktionen der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.




Leihgebühren pro Halbjahr

Privatpersonen Schüler*innen, Studierende Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen
je Kunstwerk 50 € 30 € 80 €

Für alle Entleiher gilt:

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