Egon Dewes
Mahnmal zur Erinnerung an die ehemalige Synagoge
Erinnerungsstele, 2016
Skulptur, 1,60m hoch
Gabbro, afrikanischer Naturstein, 800 kg schwer
Kelsweilerstraße 13
St. Wendel
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, die als Reichspogromnacht in die Geschichte einging, wurden im Saarland 14 jüdische Gottes- bzw. Gebetshäuser verwüstet, in fünf Orten im Kreis St. Wendel (Sötern, Bosen, Gonnesweiler, Tholey und St. Wendel) gab es Ausschreitungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung.
Die 1902 eingeweihte St. Wendeler Synagoge wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 geplündert, angezündet und noch im selben Jahr von der Stadt auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen.
Am 26. August 1981 wurde eine Gedenktafel am Nachbarhaus angebracht.
Seit 2009 findet jedes Jahr um den 9./10. November am Standort der ehemaligen Synagoge auf Initiative des Vereins 'Wider das Vergessen und gegen Rassismus' sowie der Stadt und des Landkreises St. Wendel eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung statt, die Bestandteil der Erinnerungskultur im Landkreis ist.
Ebenfalls auf Initiative des Vereins, der Stadt und des Landkreises wurde am 9. November 2016 auf dem Vorplatz des Anwesens Kelsweilerstraße 13 eine Erinnerungsstele als Mahnmal zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge aufgestellt, an der nun jährlich der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird.
Der Marpinger Bildhauer Egon Dewes hat den 800 kg schweren afrikanischen Gabbro-Stein in Sandstrahltechnik bearbeitet. Nur die Vorderseite des polierten schwarzen Steins ist bearbeitet, sie zeigt im oberen Drittel eine Ansicht der ehemaligen Synagoge nach einer Postkartenvorlage aus den 1920er Jahren sowie bekrönend einen Davidstern. Im mittleren Teil folgt die Beschriftung mit kurzer, prägnanter Erklärung der Sachlage, Standort und Geschichte des Gebäudes, seiner Zerstörung durch "einheimische Täter" im Beisein einer "großen Menschenmasse" sowie die Nennung der deportierten und ermordeten Opfer der Schoah. Die Erinnerungsstele soll mit den abschließenden Worten "Seid wachsam!" und "Lasst es nicht wieder geschehen!" erinnern an Vergangenes und für die Zukunft mahnen.
Biografie:
Egon Dewes, Steinmetz- und Steinbildhauermeister aus Marpingen
geboren 1959
gestorben 2022
lebte und arbeitete in Marpingen
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: