Erinnerungsorte an jüdisches Leben im Saarland vor der Shoah
Bis zur Zerstörung durch den NS-Staat war die jüdische Bevölkerung des damaligen Saargebiets in 18 Synagogengemeinden organisiert. Auf das Gebiet des heutigen Saarlandes erweitert, sind zu den damals aktiven Synagogen noch die Synagogen in Bosen und Sötern sowie der Gebetsraum in Gonnesweiler hinzu zu zählen. Von den verschiedenen Einrichtungen der jüdischen Gemeinden aus der Zeit vor Verfolgung und Vernichtung hat sich wenig erhalten. Gedenktafeln, Denkmäler und andere Zeichen der Erinnerung deuten – manchesmal mehr schlecht als recht – auf die vielfach nur als Relikte oder Spuren erhaltenen Stellen hin. Die folgende Liste gibt einen kursorischen Überblick über Erinnerungsorte an jüdisches Leben im heutigen Saarland vor der Shoah, d.h. Synagogen, Schulhäuser, Mikwen, Wohnorte, Friedhöfe und anderes mehr.
Landkreis Merzig-Wadern
- Beträume/Synagogen in Merzig, Brotdorf, Hilbringen
- Friedhof in Merzig
- Stolpersteine von Gunter Demnig in Merzig, Besseringen, Hilbringen und Losheim
Losheim
2009 Stolpersteinverlegung (4)
Merzig
1961 Gedenktafel am Standort der ehemaligen Synagoge in der Rehstraße
1975 Umbenennung der Rehstraße in Synagogenstraße
1976 Errichtung eines neuen Gedenksteines mit leider fehlerhafter Inschrift
2005 Anbringung einer korrigierten Inschrift auf der Rückseite des Gedenksteins
1949 Instandsetzung des Friedhofs am Fuße des Kreuzberges für Juden aus Merzig, Brotdorf und Hilbringen und Rückgabe an die Synagogengemeinde
1949 Gedenkstein zum Gedenken an die Toten auf dem Friedhof und die Synagogen der jüdischen Gemeinden Merzig, Brotdorf und Hilbringen
1949 Gedenkplatte zur Erinnerung an den letzten Merziger Rabbiner Moses Isaak Levy (gen. Reb Mosche Merzig)
2004 „Stein für Mosche Merzig“ aus Granit von Paul Schneider im „Park der Andersdenkenden“; Benennung einer Straße in Mosche-Merzig-Straße
2012 Stolpersteinverlegung (17)
2014 Stolpersteinverlegung (2)
Merzig-Besseringen
2014 Stolpersteinverlegung (1)
Merzig-Brotdorf
1945 Abriss der Synagogenruine in der Hausbacher Straße
1984 Gedenkstein zur Erinnerung an die ehemalige Synagoge
Merzig-Hilbringen
1945 Umbau des Betsaales in der Mittelstraße zu Wohnhaus
2015 Stolpersteinverlegung (1)
Landkreis Neunkirchen
- Beträume/Synagogen in Illingen, Neunkirchen, Ottweiler, Spiesen
- Friedhöfe in Illingen, Neunkirchen, Ottweiler, Spiesen
- Stolpersteine von Gunter Demnig in Heinitz, Illingen, Neunkirchen, Ottweiler, Sinnerthal, Wiebelskirchen, Wellesweiler
Neunkirchen
1950er Jahre Errichtung eines Mahnmals auf dem jüdischen Friedhof an der Hermannstraße, noch etwa zehn erhaltene Grabsteine
1978 Gedenktafel am Nachfolgebauwerk (Deutsche Bank) der ehemaligen Synagoge am Oberen Markt (in der ehemaligen Synagogenstraße) zur Erinnerung
1994 Umbenennung eines Teils des Oberen Marktes in Synagogenplatz
2008 Gedenktafel mit den Namen der Neunkircher Opfer der Shoah am Oberen Markt/Irrgartenstraße. Nach 1945 würdige Herrichtung der Begräbnisstätte in der Hermannstraße
1955 große Gedenkstätte mit Sandsteinmahnmal zur Erinnerung um nicht zu vergessen
2012 Stolpersteinverlegung in Neunkirchen-Wiebelskirchen (9)
2015 Stolpersteinverlegung in Neunkirchen, Heinitz, Sinnerthal und Wellesweiler (14)
2018 Stolpersteinverlegung (19)
Illingen
1949 Herrichtung des zerstörten Friedhofes in der Heister-/Raßweilerstraße, ca. 180 erhaltene Grabsteine
1949 Mahnmal auf dem Friedhof zur Erinnerung an die Synagoge, die Toten und Opfer der NS-Gewalt
1994 Gedenktafel am Standort der ehemaligen Synagoge für die jüdische Gemeinde
1996/97 Aufrichten des Torbogens der ehemaligen Synagoge auf einem gestalteten Platz am Burgweg bei der Illipse mit einer Informationstafel zum Gedenken an die Pogromnacht und die jüdischen Opfer. Der Torbogen erhebt sich über zwei Marmorstelen und wurde von dem Illinger Künstler Armin Hüwels gestaltet im Rahmen eines Kunstwettbewerbs zum Gedenken an die Illinger Juden
2007 Stolpersteinverlegung (5)
2010/14 Stolpersteinverlegungen
2019 Stolpersteinverlegung (19)
Als einzige Gemeinde im Saarland besitzt Illingen noch heute eine „Judengasse“
Ottweiler
1938 Synagoge als Ruine auf dem Schlossplatz
1962 Abriss, erst in den 1990er Jahren Neubebauung
1988 Gedenkplatte an der Hauswand des Nachfolgebaus der ehemaligen Synagoge mit Beschreibung der Zerstörung; Sandsteinstele mit Modell der Synagoge und angebauter Elementarschule und Beschreibung
2003 Gedenkstein im Fornarohof hinter der ehemaligen Synagoge, eine aus den Trümmern in Form eines Davidsterns herauswachsende Stele mit Inschrift zum Gedenken an die zerstörte Synagoge
2018 Nachzeichnung des Grundrisses der ehemaligen Synagoge in rosafarbenen Granitpflastersteinen
1949 Wiederherstellung des verwüsteten Friedhofs, Maria-Juchacz-Ring, etwa 80 erhaltene Grabsteine
2014 Stolpersteinverlegung (10)
2015/16/18 weitere Stolpersteinverlegungen, insgesamt etwa 40 Steine
Spiesen
Hinweistafel am Wohnhaus anstelle der ehemaligen Synagoge am Butterberg
Dorfplatzgestaltung am „Haus Lion“
2015 Heimatmuseum im „Haus Lion“
Regionalverband Saarbrücken
- Beträume/Synagogen in Saarbrücken
- Friedhöfe in Saarbrücken
- Stolpersteine von Gunter Demnig in Kleinblittersdorf, Riegelsberg, Saarbrücken, Völklingen, Fürstenhausen, Geislautern, Heidstock, Ludweiler, Luisenthal, Wehrden
Kleinblittersdorf
2017 Stolpersteinverlegung (6)
Riegelsberg
2015 Stolpersteinverlegung (13)
Saarbrücken
1938 Zerstörung der Synagoge in der Futterstraße
1946 Gründung der Synagogengemeinde Saar
1947 „Gedächtnisplatz Neue Bremm“ auf dem Terrain eines Gestapo-Lagers, initiiert von ehemaligen Häftlingen, Entwurf André Sive, Paris
1951 Einweihung der neuen Synagoge in der Lortzingstraße, Entwurf Heinrich Sievers, Saarbrücken
1978 Bronzene Gedenktafel in der Futterstaße zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge
1980 Max-Ophüls-Festival, gegründet von Albrecht Stuby zu Ehren des in Saarbrücken geborenen Max Oppenheimer
1990-93 „Unsichtbares Mahnmal gegen Rassismus“ im Kopfsteinpflaster des Schlossplatzes auf Initiative des Künstlers Jochen Gerz und einer Gruppe Studierender der HBKsaar
1997 Stiftung der „Friedrich-Schlomo-Rülf-Medaille“ für besondere Verdienste um die jüdisch-christliche Verständigung
2000 gravierte Gedenkplatte in der Futterstraße mit Ansicht und Erläuterung der Synagoge von 1888/90
2004 Neugestaltung der „Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm“ nach der Idee „Hotel der Erinnerung“ der Architekten Roland Poppensieker und Johannes Schulze Icking
2013 „Rabbiner-Rülf-Platz“ mit einer Skulpturengruppe „Der unterbrochene Wald“ zur Erinnerung an die ermordeten saarländischen Juden, Entwurf Ariel Auslender
Alter jüdischer Friedhof von 1841 in der Graf-Simon-Straße geschütztes Kulturdenkmal, 179 Grabsteine erhalten
Neuer jüdischer Friedhof von 1918 an der Goldenen Bremm ist ebenfalls ein geschütztes Kulturdenkmal, mit Eingangspavillon (1929) von Hans Weszkalnys, Nutzung bis heute
2010 Stolpersteinverlegung (28)
2019 Stolpersteinverlegung (6)
Geplant:
Gedenktafel am Saarbrücker Hauptbahnhof für die Opfer des Nationalsozialismus, u.a. zum Gedenken an die 80 Deportationszüge mit 77 000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern
Denkmal an die deportierten Juden des Saarlandes auf dem Vorplatz der Saarbrücker Synagoge
Völklingen
2012 Stolpersteinverlegung in Ludweiler (6), Wehrden (1)
2013 Stolpersteinverlegung in Luisenthal (1), Völklingen (8), Ludweiler (1)
2014 Stolpersteinverlegung in Heidstock (1), Fürstenhausen (2), Geislautern (1), Völklingen (4), Lauterbach (2)
(2014 Stolpersteinschwelle vor dem Eingang zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte, erinnert an mehr als 200 Zwangsarbeiter)
Landkreis Saarlouis
- Beträume / Synagogen in Nalbach, Schmelz-Hüttersdorf, Schmelz-Hüttersdorf-Buprich, Rehlingen, Siersburg, Hemmersdorf, Saarwellingen, Wallerfangen, Dillingen, Saarlouis, Saarlouis-Beaumarais, Saarlouis-Fraulautern
- Friedhöfe in Dillingen-Diefflen, Saarlouis, Saarwellingen
- Stolpersteine von Gunter Demnig in Dillingen, Dillingen-Diefflen, Dillingen-Pachten, Lebach, Lebach-Niedersaubach, Nalbach, Rehlingen-Siersburg, Hemmersdorf, Niedaltdorf, Saarlouis-Lisdorf, Saarlouis-Roden, Saarwellingen, Schmelz, Schmelz-Bettingen, Schmelz-Hüttersdorf (insgesamt ca. 80 Stolpersteine im Landkreis Saarlouis, Stand 2018)
Dillingen
2003 Gedenkstein aus Granit für die ehemalige Synagoge an der Schlossstraße auf dem Synagogenvorplatz
2013 Stolpersteinverlegung (1)
Dillingen-Diefflen
1988 Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof an der Dillinger Straße zur Erinnerung an die während der NS-Herrschaft deportierten und ermordeten Juden Diefflens; mit etwa 470 erhaltenen Grabsteinen der größte jüdische Friedhof im Saarland
2009 Sanierung
2010 Tafeln zur Erinnerung an die Geschichte des Friedhofs, der jüdischen Gemeinde und der Synagoge
2013 Stolpersteinverlegung (5)
Dillingen-Pachten
1990 am Saarufer Stahlplastik „Sanctuarie“, Entwurf Hans-Jürgen Breuste, zur Erinnerung an das Konzentrationslager Bergen-Belsen, zusammen mit einem Zitat von Anne Frank, Teil der „Straße des Friedens – Straße der Skulpturen in Europa – Hommage an Otto Freundlich“
2013 Stolpersteinverlegung (4)
Nalbach
1993 Gedenktafel in der Nähe des Standortes der ehemaligen Synagoge in der Mittelstraße
2016 Stolpersteinverlegung (10)
Rehlingen
1986 Abriss des ehemaligen Synagogengebäudes in der Brückenstraße
2011 Stolpersteinverlegung (2)
Siersburg
2010/11 Stolpersteinverlegung (7)
2017 Gedenkstätte an der Pfarrkirche St. Martin zur Erinnerung an die sechs 1940 nach Gurs deportierten jüdischen Bürger, errichtet aus sechs Steinblöcken, sechs Eichenbäumen, Stacheldraht und einem Rosenbäumchen aus den Pyrenäen. Initiiert von der Gemeinde, ausgeführt durch 11 jugendliche Teilnehmer eines internationalen Workshops (2019 geschändet)
Hemmersdorf
2010/11 Stolpersteinverlegungen (4)
Niedaltdorf
2011 Stolpersteine (4)
Saarlouis
Synagoge in der Silberherzstraße (Postgässchen): Nach der Zerstörung des Innenraums 1938 Nutzung als Lager
1968-1983 Gottesdienstraum einer Freikirche
1979 Zwei Gedenktafeln an der ehemaligen Synagoge
1983 Abriss der Synagoge, obwohl sie als eine der wenigen Synagogen des Saarlandes das Novemberpogrom überstanden hat
1986/87 Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in freier Anlehnung an die ursprüngliche Form der Synagoge; darin Gedenkraum mit Dokumentation der Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde von Saarlouis und dem Geschehen in der Pogromnacht; Gedenktafel an der Vorderfront des Gebäudes mit Beschreibung
Friedhof in der Von Lettow-Vorbeck-Straße (jetzt Walter-Bloch-Straße), letzte Beerdigung 1997, steht unter Denkmalschutz, 130 Grabsteine
1989 Aufstellung von Steinen der zerstörten Synagoge auf dem Jüdischen Friedhof
2011 Verlegung von 12 Stolpersteinen
2015 Verlegung von 16 Stolpersteinen
2019 Gedenktafel für jüdische Pfadfinder aus Saarlouis, schwarzer Granit, Fassade im Postgässchen nahe der ehemaligen Synagoge
2019 Esther-Bejarano-Filmpreis, benannt nach der in Saarlouis geborenen Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano
Saarlouis-Beaumarais
Synagoge, In der Muhl, 1938 nicht zerstört
1967 Abbruch des Gebäudes und Bau eines Wohnhauses, Erinnerungstafel an der Giebelfassade
2013 Anbringung von zwei Gedenktafeln an der Beaumaraiser Friedhofsmauer: Sandsteinrelief mit Darstellung der ehemaligen Synagoge, Steinmetz Stefan Zenner aus Beaumarais; Inschrifttafel als Erinnerung an die ermordeten jüdischen Bürger von Beaumarais
Saarwellingen
1938 Zerstörung der Fenster und Innenausstattung der Synagoge in der Engelstraße, Gebäude kriegsbedingt beschädigt
1951/54 Errichtung eines Wohnhauses auf den erhaltenen Mauern
1998 Gedenkstein aus Granit als Erinnerung an die ehemalige Synagoge und Schule
2002 Umbenennung in Leo-Grünfeld-Haus nach dem in Auschwitz ermordeten letzten jüdischen Lehrer, Gedenktafel an der Fassade zur Erinnerung an Leo Grünfeld
1945 Wiederherstellung des jüdischen Friedhofes an der Schliefstraße, eines der ältesten Friedhöfe im Saarland, 37 Grabsteine erhalten, Gedenkstein zusammengefügt aus Fragmenten der zerschlagenen Grabsteine
1950 Gedenkstein zur Mahnung und Erinnerung
2011 Stolpersteinverlegung (3)
2018 Stolpersteinverlegung (11)
Schmelz-Hüttersdorf-Buprich
Hinweis- und Beschreibungstafel zum „Judenborn“
2008 Gedenktafel am Kulturhaus Hüttersdorf erinnert an die bis 1935 bestandene Synagogengemeinde Buprich
2012 Stolpersteinverlegung (10) in der Gemeinde Schmelz
2013 Stolpersteinverlegung (13) in Lebach und Niedersaubach
Wallerfangen
1950-2016 Nutzung des ehemaligen Synagogengebäudes von 1893 in der Garten-/Saarstraße als Predigtstätte der Neuapostolischen Gemeinde
1990 Restaurierung und Eintragung in die Landesdenkmalliste, seit 2016 dient das Gebäude kulturellen Veranstaltungen
2006 Mahnmalskulptur im Foyer des Rathauses für die ermordeten Wallerfanger Juden, geschaffen von der Künstlerinnengruppe 11F
2015 Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge erinnert namentlich an die ermordeten Mitglieder der jüdischen Gemeinde
Saarpfalz-Kreis
- Bethäuser/Synagogen in Blieskastel, Gersheim, Homburg, St. Ingbert
- Friedhöfe in Blieskastel, Homburg, St. Ingbert
- Stolpersteine von Gunter Demnig in Blieskastel, Niederwürzbach, Gersheim, Kirkel, St. Ingbert
Blieskastel
Hinweistafel am Gebäude an der Stelle der ehemaligen Synagoge Am Luitpoldplatz
Hebräische Inschrift mit Jahreszahl nach jüdischer Zählung am Schlussstein des Torbogens eines Gebäudes in der Kardinal-Wendel-Straße
2009 Stolpersteinverlegung (6)
Gersheim
2003 Gebäude an Stelle der ehemaligen Synagoge in der Ludwigstraße unter Denkmalschutz
2011 Stolpersteinverlegung (4)
Homburg
Synagoge in der Klosterstraße (1860/62 in der seit 1793/1804 profanierten Klosterkirche eingerichtet, 1938 und 1945 Teilzerstörung) als denkmalgeschützte Ruine erhalten
1993 Tafel mit Hinweisen auf die Synagogengeschichte an der Fassade des alten Rathauses am Marktplatz
2003 Informationstafel im Innern der Synagogenruine mit Hinweis auf die Geschichte, Nischen rechts und links der Informationstafel zum Gedenken
2011 Gedenktafel an der Außenfassade der Synagogenruine mit den Namen aller 165 Homburger Juden, die in die Emigration getrieben oder ermordet wurden (Initiative einer Gruppe Konfirmanden)
Jüdischer Friedhof am Fuße des Schlossberges steht unter Denkmalschutz, letzte Bestattungen 1973 und 2006; ca. 190 erhaltene Grabsteine
2019 Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Marktplatz, am Aufgang zur ehemaligen Synagoge, bestehend aus sieben Stehlen unterschiedlicher Höhe, im Halbkreis aufgestellt und mit sieben Plaketten versehen. Sechs der Plaketten tragen die Namen der in Konzentrationslagern ermordeten Homburger Juden, auf einer Stele ist ein Text zum Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes zu lesen. Entwurf Klaus Glutting, Initiative und Idee Izhak Hirsch
St. Ingbert
1945 Restaurierung der ehemaligen unzerstörten Synagoge in der Josefstalerstraße, Rückführung der Kultgegenstände
1950 Verkauf des Synagogengebäudes an die protestantische Kirchengemeinde
1956 Umbau und Renovierung, Anbringung eines Sgraffitos des St. Ingberter Künstlers Fritz Berberich am Eingangsportal, Nutzung als Jugendheim
Schild mit Hinweis auf den altem Straßennamen „Synagogenstraße“
1983 Aufstellung des Torasteins heute in der ehemaligen Synagoge (vor den Nationalsozialisten gerettet von Pfr. Maus)
2001/2003 Im Innenraum umfangreiche Dokumentation über die jüdische Geschichte, heute Religionspädagogisches Zentrum
Hinweistafel an der Außenfassade mit Verweis auf ursprüngliche Synagoge
Hinweistafel am Sandsteinpfosten mit Verweis auf ehemalige Elementar-Schulfunktion
1947-51 Wiederherrichtung des 1942 geschändeten jüdischen Friedhofes, Nordendstraße / Ecke Dr.-Schulthess-Straße
1951 Gedenkstein zur Erinnerung an die Synagogengemeinde, ihrer Synagoge und ihrer hier ruhenden Toten
2014 Stolpersteinverlegung (8)
2015 Stolpersteinverlegung (11)
2016 Stolpersteinverlegung (16)
2018 Stolpersteinverlegung (6)
Niederwürzbach
2009 Stolpersteinverlegung (2)
Landkreis St. Wendel
- Beträume/Synagogen in St. Wendel, Bosen, Gonnesweiler, Sötern, Tholey
- Friedhöfe in St. Wendel-Urweiler, Gonnesweiler, Bosen/Sötern, Tholey
- Stolpersteine von Gunter Demnig in St. Wendel, Bosen, Gonnesweiler, Sötern, Tholey
Namborn-Baltersweiler
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Änne-Meier-Platz mit Erinnerungsstele, Zum Grauen Dorn
Nohfelden-Bosen
Das Synagogengebäude in der Bosbachstraße blieb in der Pogromnacht 1938 erhalten, wurde verkauft und als Wohnhaus genutzt
1988 unter Denkmalschutzstellung der Mikwe in der Brückenstraße
2012 Stolpersteinverlegung (4)
1980 Skulptur „Requiem für die Juden“ des israelisch-französischen Bildhauers Shelomo Selinger im Rahmen der Skulpturenstraße entlang des Saarland-Rundwanderwegs
2017 „Wege der Erinnerung“ (Wandertagskonzept zu den Orten jüdischen Lebens in Verbindung mit Erinnerungstafeln von SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Türkismühle): zwei Erinnerungstafeln an der ehemaligen Synagoge und Mikwe
Nohfelden-Gonnesweiler
1980 Stein mit Gedenkplatte für jüdische Bürger auf dem Friedhof in der oberen Seestraße, heute noch 21 Grabsteine erhalten
2012 Stolpersteinverlegung (5)
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Raimund-Hirsch-Platz mit Erinnerungsstele
2017 „Wege der Erinnerung“ (Wandertagskonzept zu den Orten jüdischen Lebens in Verbindung mit Erinnerungstafeln von SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Türkismühle): zwei Erinnerungstafeln am jüdischen Friedhof
Nohfelden-Sötern
1938 Zerstörung der Innenausstattung der Synagoge mit Mikwe in der Hauptstraße
1945 Nutzung des Gebäudes als Wohnhaus, Tankstelle, jetzt Volksbankfiliale
1650-1938 Friedhof (für die Gemeinden Sötern und Bosen), ältester jüdischer Friedhof im Saarland, erhalten noch 204 Grabsteine
2012 Stolpersteinverlegung (10)
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Lotte-Koschelnik-Platz mit Erinnerungsstele auf dem Dorfplatz
2017 „Wege der Erinnerung“ (Wandertagskonzept zu den Orten jüdischen Lebens in Verbindung mit Erinnerungstafeln von SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Türkismühle): vier Tafeln erinnern an die ehemalige Synagoge, die ehemalige jüdische Schule, die ehemalige Mikwe und den jüdischen Friedhof.
Geplant sind in allen drei Dörfern Bosen, Gonnesweiler und Sötern (137 ermordete Juden) Stelen mit den namentlich bekannten jüdischen Opfern des Nationalsozialismus
Oberthal
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Harry-Schu-Platz am Radweg/Ecke Kirchstraße
St. Wendel
1981 Gedenktafel am Nachbarhaus der ehemaligen Synagoge in der Kelsweilerstraße
2016 Stele mit Inschrift und Abbildung der ehemaligen Synagoge von Bildhauer Egon Dewes, Marpingen
1982 Gedenkstein für die aus St. Wendel in der NS-Zeit ermordeten Juden am Friedhof (am Weg zum Elsenbacher Hof), ca. 50 erhaltene Grabsteine
1988 Pyramide des Bildhauers Leo Kornbrust, München und St. Wendel, gewidmet dem deutsch-jüdischen Maler und Bildhauer Otto Freundlich; am Fruchtmarkt
1979 „Straße des Friedens“ nach der Idee Otto Freundlichs initiiert von Bildhauer Leo Kornbrust, München und St. Wendel
2010 Skulptur „Liebe – Construire, comme acte d’amour“ von Shelomo Selinger, Hofplatz des Lebenshilfezentrums in der Werkstraße
2011 Stolpersteinverlegung (11)
2012 Stolpersteinverlegung (9)
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Eugen-Berl-Platz mit Erinnerungsstele in der Wendalinusstraße und „Ort-Gegen-Das-Vergessen“ am Panoramaweg
Tholey
1948 Verkauf der Synagogenruine, 1950 Errichtung eines Privathauses auf den Grundmauern der ehemaligen Synagoge in der Trierer Straße
1950 Renovierung des jüdischen Friedhofes
Straßenbezeichnung „Im Matzenecken“ erinnert an den Wohnort vieler jüdischer Familien in Tholey
2014 Projekt „Sieben Orte gegen das Vergessen“: Walter-Sender-Platz mit Erinnerungsstele vor dem jüdischen Friedhof
2015 Stolpersteinverlegung (5)
Margarete Wagner-Grill | Redaktion: Oranna Dimmig
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: