Seiji Kimoto
"Erinnerungsstütze"
Skulpturenreihe "Macht und Ohnmacht"
Erinnerungsmahnmal an die 1.500 Zwangsarbeiter*innen des Lagers Oberschmelz
Entsorgungsverband Saar: Kläranlage
Redener Straße
Neunkirchen-Sinnerthal
Hinter einem Maschendrahtzaun geschützt steht an einem äußerst unwirtlichem Ort das von Seiji Kimoto gefertigte Erinnerungsmahnmal an das sich ehemals hier befindliche Zwangsarbeiterlager Oberschmelz in Neunkirchen-Sinnerthal und die darin Inhaftierten.
Über einem Betonsockel - wie ihn Kimoto auch bei seinem Mahnmal an die Fremdarbeiter*innen nahe der Stummschen Reithalle in Neunkirchen von 1997 verwendet - erheben sich als stählerne Reminiszenzen an ein Giebelgebäude die im Verfall befindlichen Überreste des Zwangsarbeiter*innenlagers. Überreste des Ziegelmauerwerks und ein aus den Angeln gehobenes Eisengittertor erinnern im Mahnmal wieder an die in den 1980er Jahren völlig abgetragene Baracke. Eine ausgemergelte Figur versucht mit aller Kraft sich gegen den Zusammenbruch des Gebäudes und damit gegen das Vergessen einer unmenschlichen Vergangenheit zu stemmen, angedeutet mit der von Kimoto immer wieder verwendeten Farbe Rot, hier am Firstbalken noch zu erahnen.
"Die Oberschmelz im Stadtteil Sinnerthal nahe des Zentrums der Stadt Neunkirchen war ein Ende des 19. Jahrhunderts stillgelegter Hochofenkomplex der Neunkircher Eisenhütten. Auf diesem Werksgelände internierte die Gebrüder Stumm GmbH während des Zweiten Weltkriegs die von der Wehrmacht für sie verschleppten Zwangsarbeiter in dem für 1.500 Deportierte gedachten Lager Oberschmelz - bewacht von den Männern des Werkschutzes und kontrolliert von der Gestapo. Oberschmelz war dabei nur das größte von insgesamt 22 über das ganze Stadtgebiet verteilten Lagern für das Eisenwerk, die Gruben, Firmen, Gemeinden und die Landwirtschaft.
Die nach dem Krieg noch vorhandenen, aber dem Verfall überlassenen Relikte des Lagers waren in den 1980er Jahren beseitigt worden. Zur Erinnerung an das zuerst zerfallene, dann ganz verschwundene Zwangsarbeiterlager hat Seiji Kimoto deshalb im Auftrag der Stadtverwaltung am Standort der ehemaligen Krankenbaracke - heute verwaltet vom Neunkircher Abwasserverband - in Form der späteren Skulptur "Erinnerungsstütze" der Skulpturenreihe "Macht und Ohnmacht" ein Mahnmal errichtet, das 1998 übergeben wurde." (Kimoto. Mahnmal-Oberschmelz (12.12.2024) )
Biografie:
Seiji Kimoto, Bildhauer
geboren 1937 in Osaka/JP
gestorben 2022 in Neunkirchen/Saar
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: