Wolfram Huschens
"Grenze zwischen Deutschland und Frankreich"
Plastik, 1987
Kupferblech, handpatiniert und teilweise blattvergoldet
ca. 2,76 x 2,98 m, Durchmesser 1,92 m
Sockel: Quarzitblock, 0,85 m
Hotel-Bistro Alter Zoll / ehemalige Grenzabfertigungsanlage, Rasenfläche
Elsässerstraße 103
Kleinblittersdorf/Regionalverband Saarbrücken
"Die Plastik, das letzte freiplastische Werk Huschens im öffentlichen Raum, besteht aus zwei außermittig ausgeklinkten, kreisförmigen, hohlen, mit 4 mm starkem Kupferblech verlöteten Scheiben. Die als "Grünspan" - korrodierten Oberflächen - mit einem Durchmesser von je 192 cm - sind handpatiniert, die prismatisch profilierten Ausschnittflächen blattvergoldet. Die beiden statisch autonomen Scheiben sind mit einem etwa 85 cm hohen naturbelassenen Quarzitblock als Sockel verdübelt und einzementiert. Die Längsachse der Plastik folgt einer West/Ost-Ausrichtung. Das westliche Segment symbolisiert Deutschland, das Ostsegment Frankreich. Das Westsegment ist von Süden aus gesehen rechts oben, das Ostsegment links unten ausgeklinkt. Durch die punktsymmetrische Verschiebung beider Teile konnten die Ausklinkungen so ineinander geschoben werden, dass eine markante Flächenbegrenzungsituation entstanden ist. Diese symbolisiert geometrisch und zusätzlich farbig exponiert die Grenze beider Staaten. Die horizontalen Querschnitte der Kreissegmentscheiben sind trapezförmig und in Nord/Süd-Achse um etwa 16 cm versetzt, dabei ist die nördlichere, die "französische Scheibe" leicht gedreht. Die horizontalen Querschnitte verjüngen sich zudem in Richtung der jeweils symbolisierten Länder.
Wieder bezieht sich Wolfram Huschens konsequent auf den Ort, an dem die Freiplastik aufgestellt ist. Zwei geometrische Scheiben, die auf die gleiche gemeinsame Grundform zurückgehen, symbolisieren zwei Staaten. Das Hauptsymbol, die Grenze, wird als zwei scharfe rechtwinklige Kanten thematisiert, die sich genau parallel gegenüberliegen. Die Blattvergoldung dieser Körperkanten ist als Farbkontrast gegenüber der dunkelgrünen Patina deutlich hervorgehoben und gleichzeitig wirkt hier noch ein Lichtkontrast des reflektierenden Goldes gegenüber der stumpfen Oberfläche der Formgebilde. Je nach Sonneneinstrahlung wird dieser Kontrast noch erhöht.
Diese Plastik von Wolfram Huschens als letztes nachweisbares Werk im Rahmen der streng geometrischen Arbeiten demonstriert als ein Höhepunkt im Oeuvre des Künstlers dessen virtuosen Umgang mit basalen geometrischen Formen als einfache visuelle Zeichen mit tiefgründigem Symbolgehalt." (Frank Brenner)
Biografie:
Wolfram Huschens, Maler und Grafiker
geboren 1921 in Oberstein/Nahe
gestorben 1989 in Saarbrücken
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: