Fassadengestaltung, 2004
Kunststoff
je ca. 1,00 x 1,00 m
Bürogebäude struhk Architekten
Planungsgesellschaft mbH Braunschweig
Kategorien: Kunst im öffentlichen Raum
Anlässlich des 9. Tages der Architektur am 27. Juni 2004 in Braunschweig realisiert Jo Enzweiler eine Fenstergestaltung für das Gebäude der ‘struhk Architekten Planungsgesellschaft mbH’. Für das gläserne Treppenhaus, das die Planungsgesellschaft einem historischen Bauwerk vorgeblendet hat, konzipiert Enzweiler eine achtteilige Komposition aus Kunststoffelementen, die – wie auch das Leuchtobjekt in Marburg – stilistisch Bezug auf die Aluminiumbilder des Künstlers nimmt.
Das vier Geschosse verbindende Treppenhaus ist als kubischer Glaskörper angelegt. Die großzügigen Glasflächen werden einzig durch die konstruktiven Stahlträger in Rechteckformen gegliedert. Im Innern des gläsernen Treppenbaus führt eine Betontreppe jeweils Halbetagen überwindend um einen kubischen Betonträger herum. Die transparente Architektur ist auf streng geometrische Formen reduziert. Jeweils ein Element der achtteiligen Fenstergestaltung Jo Enzweilers definiert eine Halbetage, so dass der Verlauf der Treppe durch die Kunstwerke pointiert wird. Der außen vor dem Bau stehende Betrachter erfährt die Gesamtheit der Komposition, während der im Innern die Treppe nutzende Rezipient sich die Gestaltung im wahrsten Sinne des Wortes schrittweise erschließt. Formal greift Jo Enzweiler die Strukturen der Architektur auf und transformiert sie nach dem Prinzip seiner Aluminiumbilder. Um die Transparenz des Treppenbaus zu erhalten, bringt der Künstler die blauen Kunststoff-Flächen jedoch nicht auf einen Aluminiumträger, sondern direkt auf die Glasflächen der Fenster auf. Jedes der acht Einzelelemente ist auf die Grundform eines ca. 1 x 1 m messenden Quadrates zurückzuführen, das wiederum aus vier quadratähnlichen Einzelteilen besteht. Diese sind an mindestens einer Kante beschnitten, sodass sich in der Addition der vier Einzelteile eine durchbrochene Quadratfläche bildet, die die dahinter liegende Glasfläche partiell freigibt. Die in der Transparenz angelegte Offenheit des Gebäudeteiles bringt die Fenstergestaltung Jo Enzweilers verstärkt in den öffentlichen Kontext, da das Kunstwerk von Innen wie von Außen erlebbar ist.
Sandra Kraemer
Bibliografie
Jo Enzweiler. Projekte im öffentlichen Raum 1962-2004. Saarbrücken 2005, S. 110-111.
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: