Institut für aktuelle Kunst

Linolschnitt auf Rostdruck / Mappe: Weltkulturerbe Völklinger Hütte 1996 / 9 Grafiken der Künstlerinnengruppe Saar / gedruckt auf 300 g Hahnemühle Bütten / Auflage 60 Exemplare / Edition Monika Beck

INMITTEN VERGANGEN – INMITTEN ZUKUNFT

Die Serie geht in die nächste Runde! Im sechsten Teil stellen wir das Werk der Künstlerin Inge Andler-Laurenz vor mit einem Linolschnitt auf Rostdruck. Es trägt keinen Titel. Dargestellt scheinen die mächtigen, vernieteten Zu- und Abluftschächte, die an den Köpfen der riesigen Hochöfen der Völklinger Hütte konisch zusammenlaufen und das Bild des Hüttenareals prägen. Die Farbgebung und die damit verbundene Drucktechnik, symbolisiert den Ruß und den Rost des Industriedenkmals. Die Biografie der Künstlerin war neben ihrer künstlerischen Arbeit im kirchlich öffentlichen Raum auch von der Stahlindustrie geprägt und ermöglichte ein überaus kontrastreiches Schaffen.Andler-Laurenz war nicht nur in Völklingen geboren und aufgewachsen, sondern lebte und arbeitete auch dort.

„Diese Stadt der Eisenhütte hat wohl bewirkt, dass irgendwann in den frühen Jahren ihrer bildhauerischen Tätigkeit mit Ton und Gips als Arbeitsmaterial auch Eisen und Stahl hinzukamen. Wenn sie im Bezirk der Völklinger Hütte die so genannte "Metallurgische", d.h. den Schrottplatz aufsuchte, entstand in ihr der Wunsch, Stahl- oder Eisenstücke wieder mit anderen Teilstücken zu einer sinnvollen Gestalt zusammenzufügen.Ein Problem bei aller künstlerischen Phantasie des Gestaltens blieb dabei das Praktisch-Handwerkliche des Aufbauens und Zusammensetzens. Kurzerhand fasste die Frau und Künstlerin Andler-Laurenz den Entschluss, regelmäßig die Lehrwerkstätten von Saarstahl in Völklingen zu besuchen und dort selbst das Schweißen zu erlernen.“ (Günter Scharwath)