Franz Luy
Glasfenster, 1990/1992
Bleiglas, 3 Fenster je 1,67 x 0,98 m
Rathaus, Sitzungssaal, obere Etage
Kirchenweg 2
Weiskirchen
An den Um- und Erweiterungsbauten des aus dem Jahre 1863 stammenden Rathausbaus war der Weiskircher Architekt und Künstler Franz Luy maßgeblich beteiligt. Er knüpfte am Außenbau an vorhandene Gegebenheiten an, während der Innenausbau völlig neu strukturiert wurde. Franz Luy entwarf und fertigte für den Neubau insgesamt neun farbige Bleiglasfenster mit keltischen Motiven und Szenen aus der Entstehungsgeschichte des Ortes, d.h. er färbte, schmolz und schnitt das Glas zusammen, das er aus der Glasdesign-Firma Studer in Luxemburg bezog.
Die Südostecke des Rathauses ist als Runderker ausgebaut, der in zwei Etagen mit jeweils drei Bleiglasfenstern ausgestattet ist. In der oberen Etage befindet sich der Rathaussaal, in der unteren Etage liegen Räume der Sparkasse.
Am Erkerfenster des Rathaussaales hat der Künstler im linken Fenster unter dem zwiegeschwänzten silbernen Löwen des Amtes Weiskirchen die vier verschwundenen Weiskircher Burgen abgebildet. Im mittleren Fenster ist Markgräfin Juditha von Lothringen dargestellt, die laut Urkunde Weiskirchen 1030 an die Trierer Abtei St. Matthias verschenkte, und im rechten Fenster sind drei etruskische Kannen abgebildet, darunter eine Schnabelkanne sowie Schwertgriff und Fibel, Fundstücke aus den Weiskircher Fürstengräbern, Funde aus den Jahren 1851 und 1866 aus den drei keltischen Grabhügeln in der Umgebung. Die Originale werden seit 1939 im Rheinischen Landesmuseum in Trier und Bonn aufbewahrt, Repliken der Funde befinden sich im »Haus des Gastes«. Mit ihrer farbigen Abbildung in den Glasfenstern des Rathauses und der Sparkasse werden sie für die Menschen vor Ort präsent gemacht.
Biografie:
Franz Luy, Architekt und Maler
1929 geboren in Konfeld
2002 gestorben in Weiskirchen
1949-51 Studium an der Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken
Bauamt Saarlouis
1956 erstes Büro in Räumen der Bauunternehmung des Vaters
1958-61 Planung und Fertigstellung des Wohnhauses (Atriumhaus) mit Räumen für sein Architekturbüro
ab 1956-95 eigenes Architekturbüro in Weiskirchen
ab 1964 bis zur Schließung des Büros Mitarbeiter von Hochbautechniker Alfred Herrmann aus Lebach
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
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