Nikolaus Josef Schmitt-Nennig
»Ährenschneider«
Fassadengestaltung, 1959
Sgraffito, ca. 4 x 4 m
Grundschule, Giebel
Glasfenster, 1959
Bleiglas, 3,50 x 2,50 m
Grundschule, 1. Etage
Schlimmfeldstraße 1
Wadern-Wadrill
Für den Neubau der Grundschule Wadrill 1957-59 gestaltete der seit 1949 in dieser Region freischaffende Maler, Grafiker und Holzschneider Nikolaus Josef Schmitt u. a. die Giebelseite des gerade fertiggestellten Schulhausneubaus mit einem zweifarbigen Sgraffito. Der Künstler behandelt eines seiner Hauptthemen, das ländliche Leben. Ein Schnitter mit Sense und Wasserkrug und eine Schnitterin mit Sichel sind im Begriff ein Ährenfeld zu beernten. Ganz im Duktus der 1950er Jahre bewegen sich die Figuren vor ihrem dunklen Hintergrund, verschränkt mit ihm und der hellen Wand durch den Binnenkontur innerhalb der Figuren und den in die helle Wand ragenden Bildteilen. Die hell-dunkel, in großen Flächen gearbeitete Darstellung wirkt wie eine großformatige Grafik in Holzschnitttechnik.
Außerdem fertigte Nikolaus Josef Schmitt 1959 auch zwei Entwürfe für ein Buntglasfenster in der oberen Treppenhaushalle, wobei sich der Schulvorstand für den einfacheren von beiden Entwürfen entschied. In ein hochrechteckiges durch schmale Eisenstäbe in fünf Fensterbahnen und fünf quadratische Glasfelder unterteiltes Fenster wurde vom Künstler mittels Buntglasscheiben, die durch unterschiedlich lange und unterschiedlich gebogene Bleiruten miteinander verbunden sind, eine figürliche Szene komponiert. Fünf Figuren, Tiere, Architektur, Landschaft und die Elemente Erde und Luft/Himmel erzählen eine Geschichte. Die Wadriller Kirche St. Martin unten in der Mitte wird gerahmt vermutlich vom Heiligen Martin, den die Gans in der linken Ecke erklärt, und einem Burggrafen der Grimburg, deren Wohnturm in der Mitte des Bildes in den Himmel ragt. Ein Schüler mit Papierdrachen und eine Schülerin auf einer Bank sitzend, das rechte untere Pendant zur Martinsgans, ergänzen sich diagonal. Ein Lauten spielender Wanderer steht rechts. Darstellung der Figuren und Aufbau des Glasbildes aus den geometrischen Formen des Buntglases sprechen die Sprache der 1950er Jahre.
Biografie:
Nikolaus Josef Schmitt-Nennig, Künstler, Maler
1918 geboren in Perl-Besch
1995 gestorben in Saarburg
künstlerische Ausbildung an der Werkkunstschule in Trier, Dekorationsklasse von Prof. Paul Mariel und Malklasse von Martin Mendgen
seit 1949-50 freiberuflich tätig, dabei künstlerisches Schwergewicht auf Arbeiten in Kirchen und öffentlichen Gebäuden (Wandbilder, Farbfenster)
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
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