Wiederaufbau, Restaurierung, Umbau, Erweiterung, Neubau, Architekten, Künstler
Evangelische Kirchen, Kirchenkreis Saar-West
- Völklingen
Martinskirche, zerstört
9. Jh. Neubau (Turm)
1050 erste urkundliche Erwähnung
1575-1684 ausschließliche Nutzung als evangelische Kirche
1684-1848 Simultankirche
1737-38 Neubau (Barocksaal), der mittelalterliche Turm davorstehend
seit 1848 ausschließlich evangelisch
1882 Erweiterung (2-seitiges Querschiff)
1922 völlige Zerstörung durch Brand (mit Ausnahme des Turms)
danach Aula des Realgymnasiums als Notkirche
1936-37 Beseitigung der letzten Reste der abgebrannten Kirche
Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Martinskirche (Dossier K 851)
Versöhnungskirche (so genannt seit 1968), ursprünglicher Name "Erlöserkirche", meist aber einfach "Stadtkirche" genannt
1926-28 Neubau
Architekt: Franz Sales Kuhn (Heidelberg)
örtliche Bauleitung: Architekten Franz Wagner und Hans Heinlein (Völklingen)
Bauunternehmer: Johann Schmitt (Völklingen)
1953, 1961, 1973, 1984-85, 1997 Restaurierungen
2003 Außenbeleuchtung im Rahmen des "Masterplans Licht"
Ausführung: Andreas Thiel und Peter Schütz, Büro für Lichtgestaltung (Saarbrücken)
2006-08 Restaurierung
Architekt: Hans-Jürgen Stein (Kasel/Trier)
Künstler: Bildhauer W. Rahtz (Heidelberg), Entwürfe für sämtliche Bildhauerarbeiten, Ausführung: A. Kuhn (Saarbrücken), halbkreisförmiges Relief am Giebelfeld der Westseite, die den Erdball behütende Dreieinigkeit Gottes in einem Kreis lobender Engel zeigend, dazwischen Darstellungen von Bibel und Kelch als Sinnbildern von Wort und Sakrament; Ausführung: Bildhauer Lorscheider (Schiffweiler), Turmkapitelle
Bildhauer Viktor Funk (München), 4 gusseiserne Figuren 1935, in der Völklinger Hütte gegossen, in symmetrischer Anordnung rechts und links der Mittelachse des halbkreisförmigen Reliefs am Giebelfeld der Westseite, Allegorien der Arbeit (Eisengießer), der Liebe (Mutter mit Kind), der Barmherzigkeit (Krankenschwester), der Treue (Soldat mit Handgranate, einen verwundeten Kameraden schützend); letztere Figur seit 1945 immer wieder umstritten, 1984-85 Handgranate während einer Restaurierung abgesägt, aber bald wieder auf Presbyteriumsbeschluss angeschweißt, seitdem immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen
Maler Waldemar Kolmsperger d. J. (München), elliptisches Fresco-Deckengemälde "Siegeskraft des Kreuzes und Evangeliums" 1935-37, "Apostheose" der Röchlings, 7 Röchlings dargestellt (ohne den Auftraggeber Hermann Röchling), hierarchisch um die Gründungsväter Carl und Theodor gruppiert, ebenso die Architekten Kuhn und Heinlein wie auch der Pfarrer, mit allegorischem Verweis auf die Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich 1935 auf der linken Seite: ein Adler, seine Fesseln abstreifend, von einem Engel in himmlisches Licht getragen
Marmorindustrie Kiefer AG (Kiefersfelden/Oberbayern), Kanzel; Altar
Wittner & Cie. (Saarlouis), Kassetten der Kuppeldecke
Jakob Biegel (Völklingen) und Vereinigte Steinmetz- und Bildhauerwerkstätten Saarbrücken, Marmorarbeiten
M. Angel & Cie. (Saarbrücken), Fenster
sakrale Kunst: Statue von Martin Luther in einer Nische im Turm
Reliefbilder an der Kanzelvorderseite, symbolisch die 4 Evangelisten darstellend
Luther-Rosen, als Dekoration über allen Eingängen angebracht
Altarbibel, Schenkung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg mit handschriftlicher Widmung
Grabdenkmal Leopoldina Dorothea van den Broek bei der Versöhnungskirche, 1819
Grabdenkmal Matthias Raspiller bei der Versöhnungskirche, 1832
Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Versöhnungskirche (Dossier K 850)
Kirchensaal der evangelischen Stadtmission
1912 Neubau (Kirchensaal und Wohnhaus)
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Stadtmission (Dossier K 866)
- Völklingen, Fürstenhausen
Kreuzeskirche
1974-75 Neubau
Architekten: Pfeiffer & Kühnen (Saarbrücken)
Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Kreuzeskirche (Dossier K 493)
- Völklingen, Heidstock
Erlöserkirche
1963-65 Neubau
Architekt: Regierungsbaumeister Rudolf Krüger (Saarbrücken)
Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
Künstler: Architekt und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken), Fenster 1965
Literatur-Auswahl: György Lehoczky. 1901-1979. Saarbrücken 2010
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Erlöserkirche (Dossier K 855)
- Völklingen, Röchling-Höhe
evangelischer Kirchensaal
1979-80 Neubau
Architekt: Heinrich Bandel (Völklingen)
Ausführung: Bauunternehmer A. Weber (Püttlingen)
Künstler: Pfarrer Fleischer (Völklingen), Kreuz außerhalb der Kirche, Eisen, Ausführung: Lehrlinge der Lehrwerkstatt der Völklinger Hütte
sakrale Kunst: 2-flügelige Relief-Bronzetür
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, evangelischer Kirchensaal (Dossier K 865)
- Völklingen, Ludweiler
Hugenottenkirche
1604 Neubau (1. Kirche)
1618-48 Zerstörung
1660 Neubau (2. Kirche) von Flüchtlingen aus Metz
1685 Zerstörung der 2. Kirche auf Befehl des franz. Königs
1720 Neubau (3. Kirche)
Abriss der baufällig gewordenen Kirche nach wenigen Jahrzehnten
1786 Neubau (barocke Saalkirche), Bau der heute noch bestehenden Hugenottenkirche
Architekt: Balthasar Wilhelm Stengel (Saarbrücken)
1864-72 Restaurierung
1876-77 Neubau (Turm)
Architekt: Regierungsbaumeister Carl Benzel (Saarbrücken)
1939-40 Erweiterung/Umbau
1945-54 Erweiterung/Umbau (Empore)
1959-61 Restaurierung/Erweiterung (Querhaus, Sakristei)
Architektin: Waltraud Winz (Völklingen)
2009 Restaurierung (Turmstübchen), im Rahmen des "Leader"-Projektes, abgek. f. "Liaison entre actions de dévéloppement de l´économie rurale"
Künstler: Glaserei J. Wenzel (Saarbrücken), 2 Fenster über dem Portal 1950
Wolfram Huschens (Saarbrücken), Hugenottenkreuz an der Stirnwand rechts von der Hochkanzel; Sgraffito-Zeichnung links von dem Hugenottenkreuz, die Hafenstadt Aigues-Mortes darstellend, in der die wegen ihres Glaubens 38 Jahre lang eingekerkerte Calvinistin Marie Durand in einem Turm saß; ihre Parole "Resistez" in Verbindung mit dem Hugenottenkreuz gilt bis heute als ein Symbol für Glaubensfestigkeit
sakrale Kunst: Abendmahlkelch und Abendmahlkanne aus Zinn, 17. Jh., von Hugenotten nach Ludweiler gebracht
Grabstein Familie de Guiffardierre, 18. Jh.
Kirchenfenster 1939-40, Bleiglas, motivlos, mit hellen Rechteckfenstern
Betonglasfenster aus Chartres, zu beiden Seiten des Querschiffs, perspektivisch sich verkleinernende Kreuze darstellend, die die Vertreibund der Hugenotten über die ganze Welt symbolisieren sollen
Hugenottenkreuz auf dem Kirchturm, eisern, mit Blattgold verziert, seit 1969 statt eines Wetterhahnes auf der Turmspitze
Kirchenfenster mit Ornamentik, die an die französisch-reformierte Tradition erinnern
1 Bleiglasfenster der 1999 abgerissenen alten katholischen Herz-Jesu-Kirche im restaurierten Turmstübchen zu sehen
Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Hugenottenkirche (Dossier K 774)
- Völklingen, Wehrden
Auferstehungskirche
1953-54 Neubau
Architekt: Willy Lather, Saarbrücken - Altenkessel
Ausführung: Bauunternehmer Alfred Müller (Völklingen)
1964 Erweiterung (Glockenturm)
1966-68 Umbau (Gemeinderäume unter der Kirche)
Architekt: Weber (Völklingen)
1973 Restaurierung
1974 Namensgebung "Auferstehungskirche"
1975 Restaurierung
1976 Restaurierung
1978 Umbau (Emporenstube zum Gruppenraum)
1979 Restaurierung
Anfang 2010 Verkauf der Kirche steht zur Debatte
Künstler: Architekt und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken), großes Rund-Fenster im Chorraum 1954, den auferstandenen Christus darstellend, flankiert von Johannes dem Täufer und dem Erzengel Michael
Textil-Künstlerin Dorothea Zech (Heusweiler), Altar-Antependien 1966; Kanzel-Antependien 1966
Klaus Tettenborn, 6 kubische Leuchter und 1 Altarkreuz in lateinischer Form 1966, Aluminium, belegt mit rotem Glasmosaik
Kupferschmied Alfons Weber, Hauptportal mit aus Kupfer getriebenen Türflügeln 1975
Keramikmeisterin Brigitte Hoenisch, 2. Gruppe von Abendmahlsgeräten: Krug, Patene, 4 Kelche 1978, getöpfert aus Ton, mit aufwändiger Mineralglasur
Edith Scheller-Fromm (Namborn), großes Fenster im Eingangsbereich
sakrale Kunst: 1. Gruppe von Abendmahlsgeräten:
Ziborium, ein kelchförmiges Deckelgefäß, Patene, Silber, Weinkanne mit Deckel
alle 3 Geräte Stiftungen des Gemeindebezirks Geislautern 1955
Kelch, Silber, Stiftung der Frauenhilfe Geislautern 1956
Taufschale, Silber, Stiftung der Frauenhilfe Wehrden 1956
Literatur-Auswahl: György Lehoczky. 1901-1979. Saarbrücken 2010
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Völklingen, Auferstehungskirche (Dossier K 409)
Redaktion: Josef Moritz