Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 100 x 96 x 96 mm
Völklingen, Ludweiler, Am Bürgermeisteramt 3, vor dem Eingang zum Glas- und Heimatmuseum
Biografie:
"Philipp Kaufmann, am 27. März 1896 in Ludweiler geboren, arbeitete als Bergmann auf der Grube Velsen. Er engagierte sich politisch bei der KPD, die in Ludweiler im Gemeinderat lange Jahre die absolute Mehrheit hatte, war dort von 1932 bis 1935 Fraktionsvorsitzender." (Flyer 2012)
Nach der Saarabstimmug, bei der sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich und damit für den Anschluss an Hitler-Deutschland entschieden hatte, wurde die politische Arbeit für den Kommunisten Philipp Kaufmann zunehmend schwerer. Als zum 1. März 1936 das Römische Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Völkerbund, das der Bevölkerung des Saargebiets noch für ein Jahr den Schutz vor Diskriminierung aus politischen, religiösen und rassischen Gründen garantierte, auslief, setzte eine Entlassungswelle ein. Die Saargruben kündigten antifaschistische, kommunistische, sozialdemokratische Bergarbeiter, die anschließend von den Arbeitsämtern in andere Bergbaureviere vermittelt wurden. Zweck dieses Vorgehens war, den Widerstand gegen das Hitlerregime an der Saar zu schwächen. So verschlug es Philipp Kaufmann ins Ruhrgebiet. Dort wurde er im Oktober 1944 von der Gestapo verhaftet. Wegen seiner Einstellung zum NS-Regime kam er zunächst in ein Zwangsarbeiter-Lager der Chemische Werke Hüls GmbH in Marl, danach in das Konzentrationslager Buchenwald.
"Von dort erreichte die Familie noch am 13. Januar 1945 ein Brief, in dem der Vater schrieb: 'Haltet den Kopf hoch - ich tue es auch, bis wir uns wiedersehen!' Philipp Kaufmann sah seine Familie nie wieder. Und erst Jahre später erlangten seine Angehörigen Gewissheit. Am 7. Juli 1949 erhielten sie über die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) Bescheid, dass Philipp Kaufmann auf einem Außenkommando des KZ Buchenwald umgekommen sei." (Flyer 2012)
Bibliografie und Quellen
Redaktion: Oranna Dimmig
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