Richard Hoffmann
„Mahnmal für den Frieden“, Relief und Altarstein, 1976, Bronze, Marmor
Schaumbergturm
Zum Schaumberg
Die künstlerische Gestaltung der Turmkapelle im Erdgeschoss des Schaumbergturmes erfolgte 1976 durch den Lebacher Bildhauer Richard Hoffmann. Sie wurde eingerichtet als Stätte der Deutsch-Französischen Freundschaft und als Mahnmal für den Frieden. Ihre Auftraggeber waren die Benediktinerabtei und der Förderkreis der Deutsch-Französischen Freundschaft. Die Auftragsvergabe erfolgte durch einen Wettbewerb. Kernstück der Kapelle ist die vier auf vier Meter große Bronzeplastik des „Mahnmals für den Frieden“ vor der rückwärtigen Rundbogenverglasung, ein Symbol kriegerischer Zerstörung und christlicher Auferstehung. Der Künstler selbst beschreibt die Plastik im Bogenfeld „als Ausdruck der Unmenschlichkeit eines jeden Krieges. Das Geflecht menschlicher Körper zeigt die schicksalhafte Verstrickung und Ausweglosigkeit verfeindeter Völker. Von den ekstatischen Bewegungen der Körper gehen Not, Tod und Verzweiflung aus. Indirekt sieht man das Symbol des Kreuzes Christi.“ Es war Hoffmanns Absicht, den Krieg als diabolisches Inferno darzustellen. Über den Altar, ein 50 Zentner schwerer dunkelgrüner vom Künstler gestalteter und mit einem Schriftband aus Bronze versehener Marmorblock und die Bronzeschranken im Vordergrund schreibt der Künstler: „Der Altar, sichtlich zweigeteilt, weist auf die beiden Nationen Deutschland und Frankreich hin. Das Bronzeband, das die beiden Blöcke fest umschließt, fordert: Suchet den Frieden – cherchez la paix. Dazu die Jahreszahlen 1870/71 – 1914/18 – 1939/45. Die dem Altar vorgelagerten beweglichen Bronzeschranken bilden eine weitere Komponente zur künstlerischen Gesamtkonzeption. Sie zeigen eine Vielfalt von Händen und Köpfen. Sie eilen aufeinander zu und mahnen eindringlich zu Eintracht und Friede unter allen Völkern. Die Schranken erfüllen drei Aufgaben: 1. Sie dienen als Blickfang und Hinführung zur zentralen Gedächtnisstätte. 2. Sie haben eine trennende Funktion, d.h. durch diese Schranken wird der Sakralbereich deutlich vom profanen Umfeld abgegrenzt. 3. Diese Schranken sind Träger einer künstlerischen Gestaltung bezogen auf 4. die Deutsch-Französische Freundschaft, indem Hände und Köpfe in einem stark horizontalen Bewegungsfluss aufeinander zueilen, ein Symbol zur Freundschaft und zum Frieden mit allen Völkern.“ Rechts und links in der Rundbogenwand hat der Künstler zusammen mit dem Kreuzlogo des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge das „Mahnmal für den Frieden“ in Bronzebuchstaben beschrieben. Eine schwarze Marmortafel, 0,74 x 1,12 x 0,07 m mit dem selben Logo an einem Mauerwerk am Turmvorplatz dient als Hinweisschild. Leider wurden die Chorschranken 2011 gestohlen und bisher nicht wieder ersetzt.
Biografie:
Richard Hoffmann, Bildhauer, Maler, Zeichner
geboren 1930 in Lebach, Saar
lebt und arbeitet in Lebach, Saar
Quelle: Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum im Saarland. Bd. 4 Landkreis St. Wendel 1945 bis 2012. Saarbrücken 2013
Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Dossier 525
Margarete Wagner-Grill
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: