Aloys Ohlmann
„Der rote Faden“, Wandbild, 1976
Resopalunterdruck, 2,90 x 6 m
Dr. Walter-Bruch-Schule, Kaufmännisches Berufsbildungszentrum, Foyer
Jahnstraße 14
Im Foyer des Kaufmännischen Berufsbildungszentrums hat Aloys Ohlmann eine sechs Meter breite Zwischenwand in Resopalunterdrucktechnik gestaltet. Ein zentralperspektivischer Raum, ein Raumwinkel, über dem dunkle Wolken wie aus Karton gerissen schweben, löst sich langsam auf. Der im Raumwinkel als breiter, mehrfach unterbrochener Pinselstrich beginnende „rote Faden“ endet abrupt im bunten „Chaos“ der rechten Bildhälfte. Hier bricht ein Kopf, ein Gesicht, auseinander, zerfällt – bis auf eine gelbe Kopfbedeckung und die „Marilyn-Monroe-Lippen“ – in scheinbar undefinierbare Einzelteile wie Schraffuren, Stofffetzen, gezackte Pinselstriche und grafische Linien. Doch lassen sich Teile des als Collage aus verschiedenen Techniken und Chiffren zusammengesetzten Wandbildes als Zitate lesen. So z.B. die gelbe Kappe des Dürer Freundes Pirckheimer, Vertreter der Renaissance, die wie der Künstler meint, St. Wendel nie erreicht hat. Die Zacken-linien sind Anspielungen auf die geschlitzten Bildträger, die verletzten Leinwände eines Lucio Fontana der 1960er Jahre. Ein roter unterbrochener Faden von der Zentralperspektive der Renaissance bricht abrupt ab in eine sich auflösende Pop-Art eines Andy Warhol.
Biografie:
Aloys Ohlmann,
Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotograf
geboren 1938 in Baltersweiler
gestorben 2013 in Neunkirchen
Quelle: Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum im Saarland. Bd. 4 Landkreis St. Wendel 1945 bis 2012. Saarbrücken 3013
Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
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