Gerd Kraushaar
Denkmal "Wider das Vergessen"
Skulptur, 2024
Schwarzer Granit, Diorit, 2,50 x 2 x 0,50 m
bestehend aus 3 Granitblöcken, je 2 x 0,50 x 0, 50 m, 1,6 T
Aufstellung: 8. Mai 2024
Erinnerung an 32 ermordete Jüdinnen und Juden und weitere Opfergruppen
Initiative: Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus" e. V. Marpingen
Entwurf und Ausführung: Gerd Kraushaar, Bildhauer aus Hoof
Beethovenstr. 1
Ev. Stadtkirche, Vorplatz
Gedanken des Steinmetzes vor und während des Entstehungsprozesses:
Wie ist das Leid der Juden im Dritten Reich symbolisch mit einem Denkmal darzustellen, das einzigartig sein und neben dem Leidensweg in den Tod auch Verbindendes und Hoffnung auf dem Vorplatz einer christlichen Kirche versinnbildlichen soll? - Ein Tor sollte dieses Symbol sein.
Im Gegensatz zum Tor von Auschwitz ist dieses Tor offen in beide Richtungen, ein Durchgangs- kein Eingangstor. Man kann in Freiheit wählen, wohin man gehen will und kann sich sozusagen im Raum zwischen der Welt und Gott, zwischen Angst und Hoffnung, im gut platzierten Tor zwischen Stadt und kirchlichem Raum, aufhalten.
Die jüdische Schriftkultur, bei der gesprochenes und geschriebenes Wort von besonderer Bedeutung sind, ließ beim Künstler mit der zweisprachigen Beschriftung des Torsturzes in hebräischer und deutscher Sprache den Wunsch nach einem Dialog zwischen Judentum und Christentum für die Zukunft entstehen.
Mit der Beschriftung der Blöcke insgesamt werde der Weg der St. Wendeler Opfer der Shoa sowie weiterer Opfergruppen wie Sinti und Roma, Euthanasieopfer, Zwangsarbeiter, Widerstandskämpfer und Homosexuelle beschrieben, sie werden größtenteils namentlich genannt und zahlenmäßig aufgeführt.
Auf der Stadtseite des Tores, überschrieben mit "Wider das Vergessen", sind auf beiden Pfostenseiten jeweils 16 Namen der ermordeten St. Wendeler Juden und Jüdinnen eingraviert, an den beiden Schmalseiten die Zahlen der anderen Opfergruppen sowie stellvertretend vier Opferbiografien, Namen, die wir nicht vergessen und an die wir uns erinnern sollten.
Auf der der Stadtkirche zugewandten Seite, die überschrieben ist "Für Versöhnung und Verständigung", hat der Steinmetz auf beiden Pfostenseiten das Gebet der Frauen aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück eingraviert, ein Beispiel dafür, wie Menschen auch in größter Not mit Gott Angst überwinden und um Frieden für alle Menschen, sogar ihre Feinde, bitten können.
Beim Durchschreiten des Tores wird im Innern rechts und links ehemaliges jüdisches Leben in St. Wendel in Bildern anschaulich gemacht.
Biografie:
Gerd Kraushaar, Bildhauer
geboren 1957
lebt und arbeitet in St. Wendel-Hoof
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: