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P. Josef Büttgens (SVD)
P. Alois Maldener (SVD)
Wendelinusstein, 1990, Granit, ca. 2 x 1 x 0,50 m
"St. Wendelin im Gebet", gebrannte Wandfliese, 19 x 12,5 cm im Granitstein
Wendelinushof
Ostertalstraße/L307
im Wald an einer Kreuzung zum Tiefenbach-Pfad
St. Wendel

In der Nähe des Wendelinushofes in St. Wendel, an einer Kreuzung zum Tiefenbach-Premiumweg, am Waldesrand steht auf einem gepflasterten gewölbten Sockel der nach oben spitz zulaufende Wendelinusstein, ein Werk des Steyler Missionars Pater Alois Maldener. Heute sind Stein und Sockel von einer hufeisenförmigen niedrigen Mauer umgeben.
Die Mitte des Steins bildet eine Spitzbogenfenster artige Vertiefung mit Schrägkanten, in die ein 19 x 12,5 cm großes gebranntes Fliesenbild des anbetenden Wendelinus eingearbeitet ist, darüber im leicht vortretenden Tympanon die Inschrift 'St. Wendelin'. Das Fliesenbild ist die Kopie einer Farblithografie (24 x 15,7 cm) von Pater Josef Büttgens aus dem Jahre 1922, die von der Firma Villeroy & Boch als Fliese gebrannt und 1990 in den Stein eingebracht wurde. Es zeigt den hl. Wendelin kniend vor dem Gekreuzigten vertieft wie im andächtigen Gespräch beten. "In Gebet und Betrachtung wachsen das Kreuz und Wendelinus zusammen. Zuwendung und Annäherung werden im Spannungsbogen einer Ellipse als Anziehung und Verbundenheit ins Bild gebracht. Die Dynamik des Bildes sprengt die Begrenzung, geht über den Bildrand hinaus [ ... ]. Das Bild ist sehr ausdrucksstark, voll Bewegung und bedient sich expressiver Ausdrucksmittel" (Leo Bach, 100 Jahre Missionshaus, 1998).
Bedauerlicherweise wurde das Fliesenbild irgendwann im Laufe des Jahres 2022 mutwillig durch einen Steinwurf stark beschädigt, dieser Schaden wurde im Jahre 2023 durch eine gute Restaurierung des Fliesenbildes wieder behoben.

Biografie:
Pater Josef Büttgens, SVD
1879 geboren in Gützenrath, Kreis Erkelenz
1959 gestorben im Mutterhaus in Steyl
1905 Priesterweihe
1918 Bewerbung an die Kunstakademie Düsseldorf
1919 -21 Studium der Kunst an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe
künstlerisch bewandert in Malerei, Bildhauerei, Kupferblech- und Treibarbeiten sowie Glaskunst

Quelle:

• Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum im Saarland. Bd. 4 Landkreis St. Wendel 1945 bis 2012. Aufsätze und Bestandsaufnahme. Saarbrücken 2013, S. 214
• Institut für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule der Bildenden Künste Saar mit Forschungszentrum für Künstlernachlässe gGmbH, Archiv
• Ausstellung der Künstler Pater Büttgens und Bruder Gentianus, Februar 2013 (11.11.2021)

Redaktion Margarete Wagner-Grill