Paul Schneider
Ehrenmal, 1960
Rahmenkonstruktion: Waschbeton, Metall, 4,50 x 2,50 x 0,80 m
Inschrift: VITA MORTE FORTIOR (Das Leben bezwingt den Tod)
Skulptur, Pietà, weißer Muschelkalk, 1,42 x 0,98 x 0,47 m
Skulptur, Friedenstaube, weißer Muschelkalk, ca. 0,40 x 0,35 x 0,25 m
Auf dem kleinen Wittum neben der Kirche
Kirchenstraße
Schmelz-Limbach
In einen sich leicht nach oben verjüngenden Block aus Waschbeton sind ein ungefähr zentraler, nischenähnlicher Durchbruch und eine obere, sich durch eine Abfasung einleitende, schmale Öffnung eingearbeitet.
Der Durchbruch nimmt eine blockhaft wirkende Figurengruppe auf. In Anlehnung an die christliche Pietà stellt diese eine Sitzfigur dar, die einen leblosen Körper im Schoße hält. Mit Absicht hat Paul Schneider auf die Ausarbeitung individueller Züge verzichtet und damit der Trauer über den Tod eine allgemeine Note gegeben. Maria sitzt, das Gesicht frontal auf den Betrachter ausgerichtet, auf einem Hocker oder Stuhl, die Beine zur linken Seite gestellt. Auf ihnen ruht diagonal nach rechts der tote Körper ihres Sohnes. Die wenigen Details wie der abgeknickte Kopf und die fest geschlossenen Augen des Toten sowie das weinende Gesicht Marias zeichnen eindeutig das Bild der großen Trauer über den Tod aus. Darüber ist eine Inschrift aus metallenen Buchstaben appliziert. Sie lautet: "VITA MORTE FORTIOR" (das Leben ist stärker als der Tod).
In die obere schmale Öffnung hat Paul Schneider eine symmetrisch an der Senkrechten ausgerichtete und abstrakt auf das Wesentliche verkürzte Figur eines Vogels, einer Friedenstaube, wie freischwebend eingebracht. Die runde Bohrung in der Kopfmitte, das Auge, verleitet dazu, den Kopf in Profilansicht zu sehen.
Die Pietà im Ehrenmal von Limbach war für die damalige Zeit außergewöhnlich modern, zu modern für die Limbacher Bevölkerung, so dass dem Künstler damals weder Beachtung noch Wertschätzung zukam, und er weder bei der Einweihung noch lange Zeit danach nicht mit dem Werk in Verbindung gebracht wurde. Erst die Recherchen von Frau Edith Glasdorp 2024 für ihren Aufsatz in den Schmelzer Heimatheften brachte den bekannten Künstler dieses modernen Kunstwerkes ans Tageslicht.
Bibliografie
Oranna Dimmig und Margarete Wagner-Grill
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: