Benedikt Kiefer und Richard Hoffmann
plastische Fassadenverkleidung, 1975, 1995 zerstört
Beton, 4,50 x 22,00 m
Schmelz, Volksbank Schmelz, Fassade, Trierer Straße 2a
"Die Gestalt der Fassade hat ihren Ursprung in der Architektur. Um dem Gebäude eine dominierende Stellung zu geben und einen städtebaulichen Akzent zu setzen, wurde das Obergeschoß des straßenseitig zweigeschossigen Gebäudes vor die Flucht der übrigen Gebäude gezogen. Diese Dominanz verlangte nach einer architektonischen Rechtfertigung. Der überkragende Gebäudekörper mußte also eine außergewöhnliche, architektonische Bedeutung erlangen, er durfte nicht in horizontal verlaufende Scheiben, wie Brüstung, Fensterband und Attika zerfallen, sondern sollte durch die vorgehängte Fassade zu einer Einheit zusammengefaßt werden. Die Fassadenelemente sollten so beschaffen sein, daß Brüstung und Attika geschlossen, das mittlere Fensterband aber transparent bleibt. Darüber hinaus mußten die Fassadenelemente von Oberkante Attika bis Unterkante Brüstung eine Einheit bilden. Die Lösung fand der Architekt in der Assoziation zu einer Waldlandschaft, in der hochstämmige Bäume im dichten Unterholz stehen, deren Geäst sich in der Baumkrone gleich dem Unterholz verdichtet und im mittleren Bereich, zwischen den Stämmen, die lichten Räume vom Sonnenlicht durchflutet werden. Durch die sich in dieser Idee abzeichnende Lösung konnte gleichzeitig ein hoher Anspruch an Architektur und Kunst, der in der Verschmelzung der Kunstgattungen besteht, realisiert werden. Die Vorgaben des Architekten wurden als Entwurf dem Maler und Bildhauer übergeben."
Benedikt Kiefer
"... Der Bildhauer Hoffmann erstellte zunächst ein Gipsmodell im Maßstab 1:10 mit drei aneinander gefügten, in sich greifenden Einzelelementen. Daraus ergab sich ein sehr anschaulicher Gesamteindruck der Fassadengestaltung. Die plastische Modellierung, die Dynamisierung der Verstrebungen, das Spiel von konvexen und konkaven Bewegungsläufen waren dem Künstler überlassen. Die mächtigen Eckteilelemente, bestehend aus zwei im rechten Winkel aneinander gesetzten Bauteilen, mussten vor Ort (im Betonwerk der Firma Wegener in Dillingen) von dem Künstler durch Modellierung zu einem geschlossenen Ganzen zusammengefügt werden. ..."
Richard Hoffmann
Die Betonnegativformen wurden als Reliefwand im Innenhof des Bankgebäudes montiert. Indessen musste die Fassadenverkleidung 1995 nach schwerer Beschädigung durch einen Lastwagen abgenommen werden. Die beiden Eckteile gelangten in Privatbesitz nach Lebach. Heute zeigt sich die Fassade der Volksbank Schmelz in stark veränderter Gestalt, sie wurde ohne Mitwirkung des Architekten Benedikt Kiefer geplant und ausgeführt.
Bibliografie
Redaktion: Oranna Dimmig
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
---|---|---|---|
je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: