Invader
"Space Invader", 2008 oder früher
Mosaik, schwarzes, gelbes und weißes Glas, ca. 18 x 24 cm (entfernt)
Saarlouis, Sonnenstraße
Seit dem Jahr 2000 dringt der Pariser Künstler, der sich das programmatische Pseudonym Invader gegeben hat, in städtische Räume vor und heftet zumeist kleine, farbige Mosaike an Fassaden und Mauern. Ausgehend von seiner Heimatstadt Paris, hat Invader mittlerweile seine Darstellungen außerirdischer Eindringlinge über zahlreiche Städte in Europa und Übersee verbreitet. Die Anregung für diese Art von eher unauffälliger Besetzung des öffentlichen Raumes lieferte das Videospiel "Space Invaders" des japanischen Programmierers Tomohiro Nishikado, das 1978 auf den Markt kam. In dem seinerzeit außerordentlich erfolgreichen Spiel muss der Spieler mit einer Laserkanone unaufhörlich nachrückende Reihen von Außerirdischen abschießen. Dem damaligen Stand der Technik geschuldet, sind die Angreifer aus dem All als grob gepixelte kleine Wesen geformt, die man als eine Mischung aus Ufo und Gnom beschreiben kann - kleine, zwischen spinnenhaft-aggressiv und käferhaft-gemütlich changierende Kopffüßler. Es sind diese Geschöpfe der frühen digitalen Welt, die Invader neu generiert, indem er die Pixel in ein Medium umsetzt, das seit dem Altertum genutzt wird: Mosaik. Dem quadratischen Pixel entsprechend, bedient er sich quadratischen Mosaiks aus Glas oder Keramik, bei größeren Arbeiten setzt der Aktionskünstler auch quadratische Fliesen ein. Durch diese adäquate Übertragung gelingt es Invader, Bildnisse der Außerirdischen in einem scheinbar unversieglichen Strom von Variationen in den urbanen Raum einzuspeisen, die virtuellen, aus dem Weltraum kommenden Invasoren des Computerspiels als reale Bilder irdische Stadträume infiltrieren zu lassen. Allein in Paris wurde im Jahr 2011 die Anzahl von 1000 "Space Invaders" erreicht. Als Bestandteil des Konzeptes dokumentiert der Urban-Art- und Pixel-Künstler die Invasion ausgewählter Städte auf seiner Internetseite, auf Stadtplänen und in Broschüren.
In Saarlouis konnte man einen kleinen "Space Invader" in der Fußgängerzone der Innenstadt entdecken. Das Mosaik war auf einer weißen Hauswand über einem Durchgang angebracht. Vom schwarzen Hintergrund des Mosaiks hob sich ein aus gelben "Pixeln" zusammengesetztes Wesen ab, das von seiner erhöhten Position aus mit weiß-schwarzen Augen die Umgebung der Fußgängerzone zu beobachten schien. - Das Mosaik "Space Invader" wurde vermutlich bei der Fassadenrenovierung 2011 entfernt.
Biografie
Invader, Aktionskünstler, urban art
geboren 1969 in Paris
Bibliografie und Quellen
Oranna Dimmig
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: