Gottfried Böhm
Brunnenhaus, Brunnen, 1989
verwitterte Sandsteinskulptur des 18. Jh.
Stahlkonstruktion
Schlossplatz
Alt-Saarbrücken
Der Kölner Architekt Prof. Gottfried Böhm, der mit seiner Lösung, die barocken Flügel zu restaurieren und über den Dihmschen Mittelbau ein gläsernes Gehäuse zu stülpen, den Wettbewerb um das Saarbrücker Schloss gewann, entwarf auch das Brunnenhaus auf dessen Vorplatz.
In Anlehnung an die ehemaligen Wachhäuschen auf dem Schlossplatz, die in einem Gemälde von unbekannter Hand aus dem Jahre 1765 erhalten sind, plante Böhm zunächst zwei Brunnenhäuser, was schließlich jedoch verworfen wurde. Zu opulent schien es letztlich dem Architekten, der gerade die Leere des Platzes besonders schätzt. Zudem wäre vom Schloss her gesehen, der Blick auf das Alte Rathaus versperrt.
Blickt man vom Fuße des ansteigenden Geländes hinauf zum Schloss, so wird die enge Bezugnahme von Brunnenhaus und Mittelrisalit offenkundig. In Formensprache wie Material korrespondiert das aufgelöste Gehäuse mit dem gläsernen Risalit über dem Dihmschen Mittelbau. Auch die Verbindung von Altem und Neuem wiederholt sich am Brunnenhaus, denn unter der Überdachung hat eine verwitterte Figur aus Sandstein, aus dem Depot der Ludwigskirche, ihren Platz gefunden.
An den achteckigen Säulen, die die Dachkonstruktion tragen, sind insgesamt vier Schalen befestigt, die sich von oben nach unten vergrößern. Sie bremsen den Fall des Wassers, das an den Dachkanten heraussprudelt, und verbreitern gleichzeitig dessen Radius. Ausgepflasterte Mulden, in denen die Säulen stehen, dienen als Auffangbecken, doch der Wind tut das Seine dazu, die Wassertropfen weiterzutragen. (Katja Hanus)
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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