Alexander Karle
2-teiliges Kunstwerk mit jeweils zwei Komponenten
Skulptur, 2010
zwei runde Plattformen, Podeste, Durchmesser 5 m und 3 m
Holzlatten jeweils in Edelstahlringen gefasst
Trierer Str. 1
Vorplatz der Europa Galerie
Saarbrücken-St. Johann
Der Künstler Alexander Karle kreierte 2010 die künstlerische Gestaltung des Platzes vor der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bergwerksdirektion, die 2006 an einen Investor verkauft, daraufhin entkernt wurde, in die 1990 erbaute Saargalerie integriert und 2009/10 als Europa Galerie neu eröffnet wurde.
Das Werk besteht aus zwei runden Podesten von 5 m und 3 m Durchmesser, die jeweils in Edelstahlringen gefasst sind. Die Podeste erwecken auf den ersten Blick den Eindruck einer Stadtmöblierung, sie bieten den Nutzern Raum für unterschiedliche Aktivitäten und eine Möglichkeit zum Ausruhen. Karle betrachtet seine Skulpturen als Kunstwerke mit zwei Komponenten: einerseits die unveränderlichen Sockel der Podeste, die das leicht abfallende Platzgefälle ausgleichen, andererseits die sich ständig verändernden Plattformen durch die Benutzung der Menschen, die somit Teil seiner künstlerischen Arbeit werden.
Im Vorfeld seiner Planung hat Karle die Nutzungsmöglichkeiten des 1996 an dieser Stelle platzierten und 2008 schon trockengelegten Brunnens ermittelt und aus dessen ovaler Form auch seine runden Plattformen hergeleitet.
In den 1990er Jahren wurde die Saarbrücker Bahnhofstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt, wofür ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben wurde. Der erste Preis sowie die darauf folgende Beauftragung erging an die Karlsruher Landschaftsarchitekten Karl Bauer und Günter Platte. Zu deren Entwurf gehörte auch der ehemalige ovale Spiegelbrunnen von 1996 vor dem Bergwerksdirektionsgebäude, fast genau an derselben Stelle, an der sich bis vor dem Ersten Weltkrieg bereits ein Brunnen befand. Beschrieben wird die Brunnenanlage aus ovalem schwarzem Marmorbecken mit spiegelglatter Wasseroberfläche als einer der schönsten modernen Brunnen Saarbrückens.
Mit der Übernahme und Umgestaltung des Bergwerksdirektionsgebäudes wurde auch die Gestaltung des öffentlichen Raumes davor vom Investor ECE Projektmanagement, dem künftigen Betreiber der Galerie, stark beeinflusst. So mussten die erst wenige Jahre zuvor angelegte Brunnenanlage sowie die historische Freitreppe zum Gebäude der gewünschten barrierefreien Zugangsachse zur Galerie weichen.
Die Architekten Igor Torres und Carsten Dietz von "baubar" riefen in der von ihnen initiierten Gesprächsreihe "Stadtsalon" die Saarbrücker zum Einmischen auf. Drei Tage vor dem Abriss des Brunnens nutzten HBKsaar-Studierende die verbliebenen Überreste des Brunnens als Protest-Kunstbühne.
Studierende der HBKsaar entwickelten ab 2008 im Rahmen eines hochschulinternen Wettbewerbs unter Leitung von Prof. Georg Winter und auf Initiative der damaligen Oberbürgermeisterin Charlotte Britz Kunstprojekte für den Platz vor der Europa Galerie. Realisiert wurden 2010 die Arbeiten der beiden erstplatzierten Preisträger, das "Stadtperiskop" von Jan Engels und Katharina Ritter und die Skulptur "Karli" von Alexander Karle. Arne Menzels "S_A_R Stadtforschungsstation" wurde nicht umgesetzt.
Biografie:
Alexander Karle, ein deutscher freischaffender Künstler
geboren 1978 in Neunkirchen
Studium an der HBKsaar, Meisterschüler von Prof. Georg Winter
2012 Abschluss als Dipl.-Künstler
Bedient sich der Malerei, Bildhauerei, Installation und Videokunst
Quellen:
Margarete Wagner-Grill
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: