Carsten Gliese
"Parasit", 2009
Digitaldruck auf Dibondplatten, 11,30 x 6,60 m
Saarbrücken, Katholisch-Kirch-Straße
Längst ist die Zeit des Aufbruchs vorüber und die Ansprüche an eine Kunst im öffentlichen Raum haben sich gewandelt. Für die Brandmauer der Stadtgalerie an der Katholisch-Kirch-Straße erarbeitete der in Köln lebende Bildhauer Carsten Gliese eine dauerhafte Installation.
Mit Hilfe der Fotografie entstand die Illusion eines Reliefs. Der Fotoapparat ersetzt dem Bildhauer Hammer und Meißel, mit dem er Räume schafft. Es ist eine Illusion, die keine sein will. Sie löst sich nicht auf den ersten Blick auf. Das mag der Arbeit ihre dauernde Aufmerksamkeit sichern. Man bleibt an ihr hängen, anstatt sie irgendwann abzuhaken, in den Alltag einzuordnen und sie schließlich zu übersehen. Fast wirkt sie wie ein ironischer Kommentar zum Aufbruch in den 1970er Jahren, als die Kunst keine „Briefmarke an der Hauswand“ mehr sein wollte. Jetzt ist sie scheinbar wieder zu einer solchen geworden. Und ist es doch nicht, sondern hier öffnet sich ein konzentrierter, in seinen Perspektiven ineinander gedrehter Raum.
Wenn man so will, auch das eine "Vision eines unendlichen, die Wirklichkeit sprengenden Raumes", mit der 30 Jahre zuvor am St. Johanner Markt alles begann. Glieses Wandarbeit greift diesen Gedanken auf und diskutiert ihn mit den aktuellen Mitteln der Kunst.
Sabine Graf
Biografie
Carsten Gliese, Bildhauer (Installationen, Interventionen)
1965 geboren in Krefeld
1988 Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster
lebt und arbeitet in Köln und Münster
Quelle
Redaktion: Oranna Dimmig und Claudia Maas
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: