Gunter Demnig
2 Stolpersteine
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Neunkirchen, Bahnhofstraße 45
Kurzbiografien:
Fanny Herold geb. Haas aus Wiebelskirchen zog nach ihrer Heirat zu ihrem Mann nach Neunkirchen. 1903 wurde der gemeinsame Sohn Fritz geboren, 1906 erwarb das Ehepaar die Konzession für einen Handel mit Tabakwaren en détail et en gros, den es erfolgreich betrieb. Nach dem Tod ihres Mannes im Ersten Weltkrieg führte Fanny Herold die Geschäfte weiter, zunächst allein, später mit ihrem Sohn - bis zur zwangsweisen Schließung des Geschäfts im Oktober 1935. Während Fritz Herold sich nach Straßburg in Sicherheit brachte, bleib seine Mutter in Neunkirchen, von wo sie am 22. Oktober 1940 im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion nach Frankreich deportiert und im Lager Gurs interniert wurde. Auf Intervention ihres Sohnes, der inzwischen mit einer Französin verheiratet war und in Limoges lebte, erhielt Fanny Herold einen sechswöchigen Erholungsurlaub aus dem Lager, in das sie nicht mehr zurückkehrte. Unterstützt von Nachbarn, überlebte sie den Krieg in einer illegalen Unterkunft in der Nähe von Limoges, die ihr ihr Sohn besorgt hatte. Nach der Befreiung kehrte die Familie nach Neunkirchen zurück. Fanny Herold starb 1964, ihr Sohn Fritz, der in Frankreich seinen Namen in Fred änderte, starb 1971. Beide wurden auf dem Jüdischen Friedhof Neunkirchen beerdigt.
Ausführliche Biografien von Fanny und Fred Herold sind in den Broschüren nachzulesen, die von den Stolperstein-Initiatoren erarbeitet wurden und auf der Internetseite der Stadt Neunkirchen als PDF-Download zur Verfügung stehen.
Bibliografie und Quellen:
Redaktion: Oranna Dimmig
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: