Wiederaufbau, Restaurierung, Umbau, Erweiterung, Neubau, Architekten, Künstler
Katholische Kirchen, Bistum Trier
- Mettlach
Pfarrkirche St. Lutwinus
8. Jh. Neubau (1. Kirche), Wallfahrtskirche, Patrozinium: St. Dionysius
1664 Restaurierung (Dachstuhl), Aufstellung eines neuen Altars
1727 Abriss anlässlich des Neubaus der Abtei
1842 Jahre Neubau (2. Kirche)
Architekt: Carl August von Cohausen (Trier)
Ausführung: die Maurer Michel Leuck, Johann Siersdorfer und Johann Lambert (Fremersdorf) und Johann Schilli (Merzig)
1899 Abbruch (Chor)
1899-1905 Neubau
Architekten: Ludwig Becker und Anton Falkowski (Mainz)
örtliche Bauleitung: Architekt Georg Bernhard Merckel (Darmstadt) und Dipl.Ing. Franz Konrad Zechmeister
Ausführung: Bauabteilung der Steingutfabrik Villeroy & Boch (Mettlach)
Künstler: Steinmetz Nikolaus Myert (Utrecht), möglicher Urheber der St. Lutwinus-Wallfahrtsfigur, spätes 15. Jh., Baumberger Kalksandstein, Stiftung des Erzbischofs von Trier Johann von Baden, in den 2000er Jahren Wiederentdeckung und Restaurierung durch die Firma Mrziglod-Leiß (Tholey)
Maler Peter Winkel, Urkunde zur Grundsteinlegung 1899, Pergament, eingemauert auf der linken Seite der Apsis
Maler August Martin (Kiedrich/Rheingau), Mosaik-Bilder 1902-05, Darstellungen der 8 Seligpreisungen in den Pfeiler-Lisenen der Seitenschiffe; Glasfenster 1902-05, Zerstörung der Glasfenster durch Kriegseinwirkungen; Wand-Mosaiken der beiden Seitenaltäre; Mosaiken des Bodenbelags
Maler Kraus (Mainz), Glasmosaiken in Apsis, Gewölbe und Seitenwänden des Chores 1923-25, unter reichlicher Verwendung von venezianischem Material
Maler Bernhard Gauer (Düsseldorf) und Kirchenmaler Alfred Gottwald (Bonn), 5 Mosaik-Bilder 1930-37
Kirchenmaler Alfred Gottwald (Bonn), Antependium des Altares und der davor liegende Mosaik-Teppich 1939; 5 Mosaik-Bilder im Wandsockel der Apsis 1954-55, Ausführung: Kleinmosaik-Abteilung der Firma Villeroy & Boch (Mettlach)
sakrale Kunst: Kreuzreliquiar in Form eines Triptychons 1228, mit geschlossenen Flügeln einer Lade gleichend
Terracotta-Kreuzweg
Schrein für den Kirchenpatron, Ende 1940er Jahre
Literatur-Auswahl: Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland. Saarbrücken 2002
Kultureller Wiederaufbau im Saarland. 1945-55. Ein Text- und Bildwerk. Band 1. Saarbrücken 1955
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Mettlach, St. Lutwinus (Dossier K 860)
Alter Turm
um 989 Neubau (Kirche), Grabbau des Klostergründers St. Lutwinus, Teil der Benediktinerabtei St. Peter, an dieser Stelle vorher schon 3 Sakralbauten, die das Patrozinium der Gottesmutter trugen
Bauherr: Abt Lioffin
13./14. Jh. Umbauten (gotisierend)
15. Jh. Erweiterung (Turmerhöhung um 1,5 m)/Umbau (Spitzhelm)
1819 Abriss der baufällig gewordenen Kirche mit Ausnahme des Turms
1826 Denkmalschutzempfehlung des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel bei einer Durchreise durch das Saarland
1841 Einsturz des Treppentürmchens und des westlichen Obergeschosses, starker Verfall des Baus
1851-54 Restaurierung
Architekt: Carl August von Cohausen (Trier)
Bauherr: Eugen von Boch
1951-54 Restaurierung (Denkmalschutz)
1989-97 Restaurierung (innen; außen)
Architekturbüro: Krüger und Rieger (Saarbrücken) unter fachlicher Betreuung durch das Staatliche Konservatoramt des Saarlandes
Denkmalschützer: Karl Kirsch und Georg Skalecki
Literatur-Auswahl: Isolde Köhler-Schommer: Mettlach – "Alter Turm" – Abtei St. Peter
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Mettlach, Alter Turm (Dossier K 902)
Kapelle St. Joseph bzw. Klosterkapelle
1864 Neubau in Wallerfangen
Architekt: Franz Georg Himpler (Wallerfangen)
Bauherrin: Céphalie Thiery, geb. von Lasalle
neuer Eigentümer Ernest Villeroy nach dem Tod von Frau Thiery
1878 Umbau
1879 Überlassung an seinen Onkel Eugen Boch und Translozierung nach Mettlach
1879 Wiederaufbau (verändert) in Mettlach
Architekt: Peter Leuck (Fremersdorf)
2003-10 Restaurierung (außen; innen)
Künstler: Firma Carl Walter (Trier), Kreuzwegstationen, Ton-Terracotta
sakrale Kunst: buntes Bleiglasfenster (nur das Ostfenster) mit Sechspass und überwiegend blau und rot gehaltenem Bild der "hl. Gottesmutter in einer Mandorla mit 12 Sternen", Beschriftung der Teilkreise des Sechspasses: IMMACULATA BESCHÜTZE DEIN KIND
13 Maßwerkfenster 1947, alle außer o. g. gering getönt, jedes mit Sechspass und mit einem Symbol der Lauretanischen Litanei mit dem dazugehörigen Titel in lateinischer Sprache: Mächtige Jungfrau, Geistliches Gefäß, Sitz der Weisheit, Gefäß der Frömmigkeit, Geheimnisvolle Rose, Goldenes Haus, Bundesarche, Himmelspforte, Morgenstern, Königin der Märtyrer, Jungfrau der Jungfrauen, Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen, Königin des Friedens; auf jedem der gering getönten Fenster jeweils 2 ca. 18 cm hohe Engel oder 2 Gefäße in gleicher Höhe; Ausführung: Firma Binsfeld (Trier)
2 Statuen unter dem Baldachin der Strebepfeiler an der Ostseite, nicht mehr einem Heiligen zuordbar
Eingangsportal mit aufwändigen Schnitzarbeiten auf beiden Flügeln der Eichentür, 1,27 x 2,21 m; Tympanonfeld verziert mit Eichenlaubwerk, im unteren Bereich ein Spruchband mit der Inschrift zeigend: Sancta Maria ora pro nobis
Maßwerkfenster über dem Portal, symmetrisch aufgebaut
Maria mit Kind im Chorraum, links auf einer Terrakottakonsole mit Blütenornamentik, 1,50 m hoch
St. Joseph im Chorraum, rechts, 1,50 m hoch
kretische Ikone, Ende 15. Jh., Titel "Mutter Gottes der Passion", seit 1892 zur Erinnerung an die Goldene Hochzeit der Eheleute Eugen und Octavie von Boch in der Kapelle
neugotischer Altar, in Holz geschnitzt, auf einem zweistufigen Holzpodest stehend, maximal 2,10 m lang, 1,16 m breit, ca. 6,30 m hoch, im Detail weitgehend der Kapelle nachgebaut; auf beiden Seiten des Tabernakels befindet sich eine Nische mit Szenen aus dem Neuen Testament: links "Flucht aus Ägypten", rechts "Der zwölfjährige Jesus im Tempel"
Bodenmosaik um den Altar, 1,12 m breit, Paradiesvögel, Trauben, Blatt- und Rankenwerke sowie fünf Medaillons (Durchmesser 68 cm) zeigend, von denen 2 auf das Holokaustum (Brandopfer) von Abel und 3 auf das Offertorium (Opferung von Brot und Wein) des Melchisedech hinweisen
Freilegung von Fliesen, Wandbemalung und Fries bei Restaurierung 2009
Literatur-Auswahl: Michael Berens: Die Kath. Pfarrkirche St. Katharina in Wallerfangen, ein Bau des Architekten Himpler. Notizen zur Bau- und Ausstattungsgeschichte. Florilegium Artis. In: Festschrift für Wolfgang Götz anlässlich seines 60. Geburtstages am 12. Februar 1983. S. 12-17. Hg. v. Michael Berens, Claudia Maas und Franz Ronig. Saarbrücken 1984
Benno König: Kapellen im Saarland. Volks- und Kulturgut. Saarwellingen 2010
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Mettlach, Klosterkapelle (Dossier K 980)
Pfarrkirche St. Josef
1967 Neubau
Architekten: Bernhard Kiwitter und Werner Krauser (Saarbrücken)
2005-06 Abriss (Betonschäden)
Architekt: Kurt Kühnen (Merzig)
Künstler: Glasmaler Ferdinand Selgrad (Spiesen-Elversberg), Betonglaswände 1967
Quelle: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Mettlach, St. Josef (Dossier K 861)
Redaktion: Josef Moritz