Paul Schneider
»Stein für Mosche Merzig«
Skulptur, 2004
Granit aus Flossenbürg
0,90 x 1,20 x 1,10 m
»Park der Andersdenkenden«
ehem. Friedhöfe des psychiatrischen Landeskrankenhauses
Trierer Straße 148
Merzig
Inschriften: »Mosche Merzig 1804-1861« und »Moses aber war ein bescheidener Mann« in Hebräisch. Neun zinnenartige Kerben über der oberen Stufe des Steins sollen an die Klagemauer, die Westmauer des Plateaus des zweiten Tempels in Jerusalem erinnern.
Über diesen Stein schreibt Paul Schneider in der 2012 von Alfred Diwersy und Hans Henkes herausgegebenen Publikation über Reb Mosche Merzig und die jüdische Geschichte der Stadt Merzig: »An Mosche Merzig erinnert dieses jüdische Denkmal. Das vorherige ist vom Jüdischen Friedhof in Merzig während der schlimmen Jahre der Judenverfolgung im Dritten Reich entfernt worden. Einem Bedürfnis folgend, dem bedeutenden Menschen, Rabbiner und Gründer der Merziger Talmud-Schule Moise Isack Levy, genannt Reb Mosche Merzig, wieder ins Bewusstsein der Stadt Merzig zu bringen, ist dieses Denkmal geschaffen worden.
Die äußere Gestalt orientiert sich an Bildern vieler ostjüdischer Holzsynagogen. Typisch ist immer die Dreiecksform im oberen Teil der Dachkonstruktion, einem Tympanon nachempfunden, die man an kultischen Gebäuden (griechische Tempel, christliche Kirchen, Kathedralen) vorfindet. Auch hier: Der Dreiecksform am Stein folgt ein würfelartiger Vorbau in einen oberen und unteren Teil gegliedert, stufenartig.
Auf den vertikalen Teil der oberen Stufe sind der Name und die Jahreszahlen eingetragen. Dem schräg verlaufenden unteren Teil der Stufe ist die Widmung in hebräischer Schrift eingraviert. Die untere Steinfläche endet eingebettet ins Erdreich.
Die eigenwillige Neigung des Granitsteins erinnert an alte Grabsteine auf jüdischen Friedhöfen, bei denen sich diese in verschiedene Richtungen bewegen, weil ihnen das Fundament fehlt. Dadurch entsteht der Eindruck, als tanzten die Steine.
Der Umraum in diesem Waldstück, dem Garten der Andersdenkenden, ist wie geschaffen für diesen Gedenkstein.
Ich möchte hinzufügen, dass mir diese Arbeit eine Herzensangelegenheit war. 29. Juli 2011, Merzig-Bietzen, Paul Schneider.«
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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