Eberhardt Killguss
Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus
Mahnmal, Plastik (zweiteilig), 1990
Eisen, Cortenstahl, Blei
3,30 x 1,40 x 2,70 m
SHG-Kliniken Merzig, von-Fellenberg-Stift, (ehemals Landeskrankenhaus)
Grünanlage vor dem Hauptbau des ehemaligen Landeskrankenhauses
Trierer Straße 148
Merzig
Die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus von Eberhardt Killguss steht seit 1990 vor dem ehemaligen Landeskrankenhaus »wie ein roh zusammengehauenes Arragement aus zufällig gefundenen Teilen: drei kreuz und quer aufgestellte rostige Eisentafeln, durch Spieße scheinbar provisorisch zusammengehalten, und davor, halb im Erdboden versunken, drei ausgediente Schienenräder....« (Stefanie Buhles) Die Platten sind Träger von Texten, die mit in Blei geschriebenen Lettern auf die unterschiedlichen Zusammenhänge hinweisen wie den poetischen, privaten und öffentlichen, letztlich ein Appell an die Menschheit. Der poetische Text ist von Rose Ausländer: »Im verbrannten Hof/steht noch der Brunnen/voll Tränen/wer weinte sie/wer trinkt seinen Durst leer«, der private Text stammt von einem Anwohner: »Den Stefanchen hunse wei och weggeschaaft«. Der dritte Text ist sowohl Widmung als auch öffentlicher Appell: »Zum Gedenken an die Menschen, die als seelisch Kranke oder Behinderte in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, gequält und ermordet wurden«. Dieser Text stellt die Plastik in den Zusammenhang zum Krankenhaus, der Einweihungstermin des Mahnmals am Totensonntag stellt einen christlichen Bezug her und die Schienenräder mit den Spießen, die an Schienenstränge erinnern, verknüpfen das Denkmal mit dem Geschehen der Deportation der Patienten in die Tötungsanstalten der Aktion T 4. Eine weitere Verbindung besteht zwischen dem Mahnmal und der »Träne«, einer tropfenförmigen Stahlplatte, die Eberhard Killguss als »Pendant« zur großen Skulptur auf dem Gelände des früheren Friedhofs – dem heutigen »Park der Andersdenkenden« platzierte. Auch hier hat der Künstler mit Blei den poetischen Text von Rose Ausländer auf das rostige Eisen geschrieben: »Im verbrannten Hof/steht noch der Brunnen/voll Tränen/wer weinte sie/wer trinkt seinen Durst leer«.
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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