Klees, Werner
Kriegerdenkmal, 1963
Betonstele, Granit
Gedenktafel an Kriegerdenkmal, 1996 Granit
Friedhof, Friedhofsmauer
Marpingen
In einem Zeitungsbericht aus dem Jahre 1960 wird vom Baubeginn des Kriegerdenkmals noch in diesem Jahr berichtet. Die Einweihung fand allerdings erst am 17. November 1963 statt. Der Standort wird auf eine Breite von 16 Meter in der unteren Ecke des Pfarrgartens, schräg zum Kirchberg festgelegt. Die weiteren Planungen, die in diesem Bericht vorgestellt werden, wurden nicht verwirklicht. Entstanden ist ein vom Marpinger Architekten Werner Klees geplantes Denkmal, das sich in die 16 m lange Friedhofsmauer einfügt, sie als Rahmen, Schriftträger mitverwendet. Über dem linken Drittel der Bruchsteinmauer aus Buntsteinplatten erhebt sich eine etwa 5 m hohe Betonstele mit einem Durchbruch in lateinischer Kreuzform und den Jahreszahlen beider Weltkriege sowie einem „Eisernen Kreuz“ an beiden Schmalseiten des oberen Stelendrittels. Im unteren Teil der Stele ist eine Metallplatte angebracht, die einen Ausschnitt aus einer Vielzahl von Kreuzen, stellvertretend für die Namen der Gefallenen, zeigt. Hinter ihr verbirgt sich das Marpinger Ehrenbuch. Rechts der Stele zieht sich entlang der Mauerkrone ein Schriftband aus graugrünem Granit mit der Aufschrift: GIB FRIEDEN GNÄDIGLICH HERR GOTT IN UNSEREN ZEITEN. Das linke Mauerstück bietet Platz zum Aufhängen von Kränzen und wird von einer Feuerschale bekrönt.
Im Jahr 1996 wurde an der Betonstele auf Initiative des Marpinger „Vereins Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ eine Gedenktafel für den Marpinger Alois Kunz angebracht, der in Auschwitz ermordet wurde und dem stellvertretend für alle Opfer und Widerstandskämpfer der Gemeinde jedes Jahr am 27. Januar anlässlich der Auschwitz-Befreiung 1945 gedacht wird. Es ist ein grüngrau geriffelter querrechteckiger Granitstein, auf dem in aufgesetzten schwarzen Fraktur-Lettern folgender Schriftzug zu lesen ist: „Den Opfern zum Gedenken, uns zur Mahnung, nie wieder Faschismus! Stellvertretend für alle Opfer und Widerstandskämpfer unserer Gemeinde: Alois Kunz, der für seinen Widerstand in Auschwitz ermordet wurde.“
Quelle: Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 4, Landkreis St. Wendel 1945 bis 2012. Aufsätze und Bestandsaufnahme. Saarbrücken 2013
Institut für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule der Bildenden Künste Saar mit Forschungszentrum für Künstlernachlässe gGmbH, Archiv
Margarete Wagner-Grill
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