Diekirch, Alte Pfarrkirche St. Laurentius, Grundriss. Abbildung aus: Diekirch, Église St. Laurent. Diekirch 2002
Diekirch, Alte Pfarrkirche St. Laurentius, Längsschnitt. Abbildung aus: Jeannot Metzler und Johny Zimmer: Zur Frühgeschichte von Diekirch. In: Archaeologia Mosellana, Band 1, 1989, S. 215
Diekirch, Alte Pfarrkirche St. Laurentius, Querschnitt. Abbildung aus: Jeannot Metzler und Johny Zimmer: Zur Frühgeschichte von Diekirch. In: Archaeologia Mosellana. Band 1, 1989, S. 217
Echternach, Alte Pfarrkirche Peter und Paul, Innenraum. Foto: Archiv Köhler-Schommer, Foto Hilde Rauch
Echternach, Alte Pfarrkirche Peter und Paul, Grundriss. Abbildung aus: Richard Maria Staud: Die ehemalige Pfarrkirche St. Peter in Echternach. In: Publications de la Section historique de l’Institut grand-ducal de Luxembourg, 66, Luxemburg 1935, S. 223
Echternach, Alte Pfarrkirche Peter und Paul, Querschnitt. Abbildung aus: Richard Maria Staud: Die ehemalige Pfarrkirche St. Peter in Echternach. In: Publications de la Section historique de l’Institut grand-ducal de Luxembourg, 66, Luxemburg 1935, S. 210
Girst, Girsterklause-Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, Grundriss. Abbildung aus: Charles Arendt: L´ancienne chapelle de Notre-Dame a Girst. In: Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxembourg, XVII, Luxembourg 1861, Plan VI
Holler, Pfarrkirche Salvator - Allerheiligster Erlöser, Grundriss. Abbildung aus: Jean-Pierre Franck: Die Kirche von Holler. In: Heimat und Mission, 54. Jg., Heft 11/12, Luxemburg 1980, S. 228-241
Luxemburg, Stadt, Kathedrale Maria Trösterin der Betrübten, Innenraum. Abbildung aus: La Cathédrale Notre-Dame Luxembourg. Deutsche Ausgabe, Schnell, Kunstführer Nr. 2200, 1. Auflage 1995, S. 9
Luxemburg, Stadt, Kathedrale Maria Trösterin der Betrübten, Grundriss vor Erweiterung. Abbildung aus: Paul Parent: L`Architecture des Pays-Bas Méridionnaux (Belgique et Nord de la France) aux XVIe, XVIIe, XVIIIe siècles. Paris, Bruxelles 1925, S. 76
Luxemburg, Stadt, Kathedrale Maria Trösterin der Betrübten, Querschnitt. Abbildung aus: Paul Parent: L`Architecture des Pays-Bas Méridionnaux (Belgique et Nord de la France) aux XVIe, XVIIe, XVIIIe siècles. Paris, Bruxelles 1925, S. 76
Niederwiltz, Dekanatskirche Peter und Paul, Grundriss. Plan mit der westlichen Erweiterung von 1841. Abbildung aus: Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxembourg, XLV, Luxembourg 1896, S. LII, Fig.16
Rindschleiden, Pfarrkirche St. Willibrord, Außenansicht. Foto: Postkarte im Archiv Köhler-Schommer, Fotograf Norbert Thill
Rindschleiden, Pfarrkirche St. Willibrord, Innenraum. Foto: Postkarte im Archiv Köhler-Schommer, Fotograf Norbert Thill
Rindschleiden, Pfarrkirche St. Willibrord, Grundriss, Baualterplan. Abbildung aus: Blanche Weicherding-Goergen: Rindschleiden. Monographie de l'église paroissiale. Luxembourg 1974, S. 22
Rindschleiden, Pfarrkirche St. Willibrord, Grundriss. Abbildung aus: Blanche Weicherding-Goergen: Rindschleiden. Monographie de l'église paroissiale. Luxembourg 1974, S. 36
Septfontaines (Simmern), Pfarrkirche St. Martin, Außenansicht. Foto: Archiv Köhler-Schommer, Foto Hilde Rauch
Septfontaines (Simmern), Pfarrkirche St. Martin, Grundriss. Abbildung aus: Albert Nothumb: L’architecture religieuse aux temps gothiques. Luxembourg, 1966, S. 238
Hallenkirchen im Großherzogtum Luxemburg
Die Hallenkirche, eine Kirchenanlage mit zwei oder mehreren Schiffen von gleicher oder annähernd gleicher Höhe, ist eine in fast allen Stilepochen vorkommende Raumform. Diese Untersuchung beschäftigt sich mit den Hallenkirchen im Großherzogtum Luxemburg und enthält den Bestand der Bauten, wie er heute erscheint. Die aufgeführten Anlagen sind alphabetisch geordnet, da der Denkmälerbestand eine typologische, zeitliche oder stilistische Anordnung nicht erlaubt. Dabei standen vor allem Raumgestaltung und Raumanordnung anhand von Grundriss, innerem oberen Abschluss, Stützenform und Arkaden mit ihren Proportionen im Mittelpunkt.
Die Anlagen zeigen in ihrer Grundrissgestaltung unterschiedliche Gefüge. Es sind zwei- oder dreischiffige Bauten, die als Halle geplant und ausgeführt wurden, oder ihre Hallenstruktur durch Um- oder Ausbauten erreichten.
Die Grundrisse der Langhäuser sind mit Ausnahme des fast quadratischen der Peter- und Paulskirche in Echternach längsrechteckig angelegt. Die Joche variieren in der Struktur ihrer Grundrisse. Neben meist oblongen Jochen in den Mittelschiffen treffen wir in der Kathedrale zu Luxemburg im Hauptschiff auf querrechteckige.
Die Ostanlagen der Kirchen zeigen unterschiedliche Raumorganisationen. Wir unterscheiden glatte und polygonale Chorschlüsse, Anlagen mit Chorkapellen und Flankentürmen, mit leicht ausladenden Querarmen und Chortürme.
Die Stützen haben verschiedene Grundrisse. Wir treffen auf Rechteckpfeiler, Rundpfeiler, rechteckige Pfeiler mit Vorlagen und vermehrt auf Säulen.
In den rippengewölbten Bauten sind alle Bogen spitz, rundbogig bei Kreuzgrat-oder Tonnenwölbung. In der Gewölbezone zeigen die Kirchen neben den Kreuzgewölben eine Tonnenwölbung. Die meisten Anlagen weisen einen fast reinen Hallenquerschnitt auf, begleitet von zwei Stufungen und einer Oberwand. Ein Raumschema mit gleicher Scheitelhöhe der Gewölbe und gleicher Breite der Schiffe ist nur einmal erreicht.
Diekirch, Alte Pfarrkirche St. Laurentius
Die Laurentiuskirche geht auf ein Gebäude innerhalb eines römerzeitlichen Villenkomplexes zurück. Als Saalkirche erhielt sie einen Westeingang und um das Jahr 1000 im Osten eine Rundapsis. Noch in romanischer Zeit wurde im Westen ein Glockenturm errichtet. Ein größerer Eingriff erfolgte im 15. Jahrhundert mit der Erweiterung zur zweischiffigen Halle nach Norden. Die Symmetrie des Raumes ging dabei verloren. Gleichzeitig wurde die Rundapsis durch einen quadratischen Chor ersetzt. Heute zeigt sich St. Laurentius als zweischiffige, gotische Halle zu drei Jochen mit Rechteckchor, Westturm und Krypta.
Echternach, Alte Pfarrkirche Peter und Paul
Die alte Pfarrkirche in Echternach liegt innerhalb einer römerzeitlichen Befestigungsanlage und geht wohl in ihren Ursprüngen auf ein Gebäude dieser Befestigung zurück. Als Flachdeckbasilika um das Jahr 1000 errichtet, zeigt sie Spuren dieses basilikalen Aufbaus in den Obergadenfenstern, die über den spätgotischen Gewölben erhalten sind. Die Krypta im Westen ist römerzeitlichen Ursprungs und war mit einer Rundapsis ausgestattet. Sie ist älter als die frühromanische Kirche. Im späten 15. Jahrhundert wurde die Peter- und Paul-Kirche zur Halle umgebaut. Die Anlage besteht heute aus einem im Untergeschoss offenen Westbau, der im oberen Teil mit dem Mittelschiff verbunden ist, einer Westkrypta, einem dreischiffigen Langhaus zu drei Jochen und einem quadratischen Chorjoch mit Flankentürmen und 5/8 Schluss.
Girst, Girsterklause-Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
Der Turm ist der älteste Teil der Klause. Ursprünglich war sie eine flachgedeckte basilikale Anlage zu zwei Achsen mit älterem eingebauten Turmjoch. Den Umbau zur Hallenanlage brachte die Einwölbung des Mittelschiffes mit Kreuzrippengewölbe – wahrscheinlich um 1500. Querhaus, Ostanlage und Einwölbung der Seitenschiffe gehören einer späteren Zeit an - möglicherweise dem 18. Jahrhundert. Der Chor der ersten Anlage ist in der Vierung des stehenden Baues erhalten, die halbrunde Apsis verloren.
Holler, Pfarrkirche Salvator – Allerheiligster Erlöser
Der älteste Teil der Anlage ist der Turm (12. Jahrhundert), der heute den Chor für das jüngere Hallenlanghaus (14. Jahrhundert) bildet. Die ursprünglich dreijochige Halle wurde im 19. Jahrhundert um zwei Joche nach Westen verlängert.
Hosingen, Pfarrkirche Dreifaltigkeit
Die heutige Pfarrkirche war bis zur Auflösung des Ordens 1784 gleichzeitig die Kirche des Augustinerinnenstiftes Hosingen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden am stehenden Bau größere Reparaturen notwendig. Welche Teile der Kirche erneuert wurden, ist nicht überliefert. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren wieder große Aufbauarbeiten zu leisten. Heute stellt sich das Gotteshaus als eine dreischiffige Hallenkirche mit Langchor, Seitenkapellen und Chorflankentürmen dar.
Longsdorf, Kapelle St. Markus
Die Kapelle von Longsdorf ist eine zweischiffige Hallenanlage zu drei Jochen und dreiteiligem Chor aus dem späten 15. Jahrhundert.
Luxemburg, Stadt, Kathedrale Maria Trösterin der Betrübten
Die Kathedrale von Luxemburg ist nicht geostet. Der Haupteingang liegt im Norden, der Chor im Süden. Sie war ursprünglich in ihrem älteren Teil die Kirche des vormaligen Jesuitenkollegiums (1613-1621). Für unsere Untersuchung ist dieser Teil bestimmend. Er zeigt eine dreischiffige Anlage zu sechs Jochen mit den Seitenkapellen des ursprünglichen Chores und den darüber liegenden Oratorien. Von den beiden geplanten Türmen über den Oratorien blieb der linke zunächst unvollendet.
Mersch, Pfarrkirche St. Michael
Die Pfarrkirche St. Michael ist eine dreischiffige Anlage zu sieben Achsen mit Westvorbau und Chor mit Rundapsis im Osten; Erbauungszeit zwischen 1844 und 1850; spätklassizistisch
Niederwiltz, Dekanatskirche Peter und Paul
Der Ursprung und die Baugeschichte der Peter- und Paul-Kirche ermangelt letztlich der Klarheit. Es ist wohl von einer Saalkirche mit Chor im heutigen Nordschiff auszugehen. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurde die Anlage zur zweischiffigen Hallenkirche umgebaut. Sie besteht aus dem alten schmalen Nord-und dem breiteren Südschiff mit polygonalem Chor. Die späteren Um- und Anbauten sind für unsere Untersuchung ohne Relevanz.
Rindschleiden, Pfarrkirche St. Willibrord
Untersuchungen und Ausgrabungen belegen für Rindschleiden als ersten Bau eine romanische Saalkirche mit Rundapsis und einen späteren romanischen Westturm. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die romanische Apsis durch einen quadratischen gotischen Chor ersetzt. Der Umbau des Saalbaus zur dreischiffigen Hallenkirche zu zwei Jochen erfolgte im 16. Jahrhundert. Die Restaurierung von 1953 brachte die Freilegung der Gewölbefresken im Chorraum aus dem 15. Jahrhundert und dem Langhaus aus dem 16. Jahrhundert.
Septfontaines (Simmern), Pfarrkirche St. Martin
Die Martinskirche ist heute eine dreischiffige kreuzrippengewölbte Hallenkirche zu zwei Jochen mit einem Turmjoch zwischen Langhaus und Chor. Turm und Choranlage gehen auf eine frühere Bautätigkeit zurück. Eine Chorweihe ist für 1310 überliefert. Dieser Chor aus Vorchor, Hauptapsis und zwei Apsidiolen unterlag im frühen 16.Jahrhundert einer Veränderung. Die Nordapsidiole und das erste Joch des nördlichen Seitenschiffes wurde zugunsten einer sterngewölbten Kapelle – heute Sakristei und Empore – aufgegeben.
Vianden, Trinitarierkirche
Die Hallenkirche zu vier Jochen aus dem 13. Jahrhundert bestand ursprünglich aus einem nördlichen Bürger- und einem südlichen Mönchsschiff. Ein etwas erhöhter glattgeschlossener Chor über die Gesamtbreite des Langhauses schloss die Anlage nach Osten ab. Seit 1644 ist dem rechten Schiff ein asymmetrischer, polygonal geschlossener Chor angefügt und im Westen seit Ende des 17. Jahrhunderts eine Orgeltribüne und Ende des 19. Jahrhunderts eine Frauenempore errichtet.
Isolde Köhler-Schommer
Bibliografie
Redaktion: Oranna Dimmig, Isolde Köhler-Schommer
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