Hiery, Oswald
„ Kohle & Stahl“
Brunnen, 1980
Basalt, Edelstahl
kreisförmig, ca. 10 m Durchmesser; Stahlsegment ca. 2 m Durchmesser
Bundenbacher Platz
Quierschieder Str. 80 / Am Weiherdamm
Fischbach
Die Brunnenanlage von Oswald Hiery ging aus einem Wettbewerb hervor, der von der Gemeinde Quierschied ohne konkrete Gestaltungsvorgaben 1978 ausgeschrieben wurde. Der Entwurf „Kohle und Stahl“ Hierys wurde von 1979-1980 an einem zentralen Dorfplatz im Ortsteil Fischbach errichtet und ist Teil der Neugestaltung der Ortsmitte seit Anfang der 70er Jahre.
Die großflächige, in Kreisform gestaltete Anlage umfasst einen Durchmesser von etwa 10 Metern und setzt sich aus drei wesentlichen Gestaltungselementen zusammen: einer Reihe von Basaltquadern, einem Stahlkuppelsegment und einem gepflasterten Wasserbecken. Dominiert wird der Brunnen durch schwarze, polierte, an den Ecken abgerundete Basaltquader, die in einem halbkreisförmig angeordneten auf- und absteigenden Band nebeneinandergereiht sind. Dabei werden große Blöcke durch konkav gekrümmte kleinere Quader verbunden. Untermauert sind sie von einer im Halbrund gesetzten wellenförmig abschließenden Wand aus Pflastersteinen. Dieser schwarzen Basaltstein-Reihung ist ein großes, flaches halbrundes Edelstahlsegment von rund 2 Metern Durchmesser kontrastvoll gegenübergestellt. Die glänzend polierte Stahlkalotte ist eingefasst in ein wellenförmig verlegtes Brunnenbett aus Pflastersteinen. Im Betrieb wird das Wasser von fünf Düsen sowohl auf die Basaltblöcke als auch auf das Stahlelement gesprüht.
Wie Dr. Rainer Knauf vom Landesdenkmalamt Saarland ausführt, lassen sich die einzelnen Elemente des Brunnens „ (…) in Verschränkung und Zusammenspiel als Symbole für den Bergbau und die Eisenschmelze vor Ort (…) interpretierten.“ (…) “Die von einem Natursteinbetrieb aus Mayen gelieferten Basaltsteine wecken die Assoziation an Steinkohle und erinnern damit an die langjährige Präsenz des Bergbaus im Ort (Grube Camphausen, 1871-1900). Die archaisch anmutende, monumentale Kette aus Basaltblöcken lässt etwa an die Förderwagen denken, die die Steinkohle aus der Grube schaffen.“
Mit dem eingefügten Stahlsegment verweist der Brunnen auf die Geschichte der Fischbacher Eisenschmelze, die mit dem Hüttenbau 1728 begann und damit zur Ansiedelung des Arbeiterdorfes Fischbach führte und die bis 1866 in Betrieb war. Auch das Element Wasser hat in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle. Lieferte doch der Fischbach für die „Fürst-Nassau-Saarbrück-Usingische Hütte auf der Fischbach“ das Wasser zum Betrieb der Hütte auf einem Wiesenstück im Quierschieder Wald. Gestalterisch wird das Element Wasser durch eine erzählerische Formsprache mehrfach in der Brunnenanlage thematisiert: wirken doch die Basaltquader, wie von Wasser glatt geschliffenen, die Untermauerung der Basaltreihe schließt wellenförmig ab, das Brunnenbecken erscheint wie in einer ruhigen Welle verharrt.
Die Brunnenanlage wurde 2021 unter Denkmalschutz gestellt.
Quelle:
Redaktion: Rita Eschle
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