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1694
Friedrich Joachim Stengel wird am 29. September in Zerbst geboren.
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1708
Ausbildung an der Königlich Preußischen Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften in Berlin; Ausbildungsfächer: Festungsbauwesen, Zivil-Baukunst, Geschützkunde und Geometrie
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1712
Eintritt in die militärischen Dienste des Herzogtums Sachsen-Gotha; als Fahnenjunker eines Sachsen-Gothaischen Regiments einige Monate Aufenthalt in Norditalien (Spanischer Erbfolgekrieg)
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1713
Teilnahme an Gefechten am Rhein, vorwiegend in Mannheim und Philippsburg
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1714
Rückkehr des Regiments nach Gotha
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1715
Stengel wird dem Sachsen-Gothaischen Oberbau-Direktor unterstellt. Tätigkeit als Feldmesser bei der Landesvermessung
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1719
Eintritt in die Dienste des Herzogtums Sachsen-Eisenach. Tätigkeit als Feldmesser bei der Landesrenovatur
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1720
Heirat mit Katharina Hoffmann. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Elisabeth Wilhelmina Stengel (* Eisenach 1722, † Saarbrücken 1768), die bis zu ihrem Tode in Stengels Haushalt lebt.
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1721
Wechsel in die Dienste der benachbarten Fürst-Abtei Fulda; Tätigkeit als Feldmesser (1726 Riss der Stadt Fulda), Pyrotechniker und Festarrangeur, sowie als Lehrer der fürstlichen Pagen (Zeichnen und Mathematik)
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1727
Am 10. 9. Ernennung zum Bauinspektor; Ausführung von Planungen der Architekten Maximilian von Welsch und Andreas Gallasini an Stadtschloss und Orangerie in Fulda. - Stengel ist weiterhin auch als Landmesser tätig, wird 1728 an das Kurfürstentum Mainz zu Vermessungsarbeiten im Amt Amöneburg ausgeliehen. - Beim Bau eines Barometers erleidet Stengel 1729 eine Quecksilbervergiftung. Nach seiner Genesung verlässt der Protestant Stengel nicht zuletzt aus religiösen Gründen das katholische Fulda.
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1729
Erneuter Eintritt in die Dienste des Herzogtums Sachsen-Gotha. Stengel ist einer von sechs Geometern, die für die Generalsteuerrevision ernannt werden. Vermessung der Gemeinden Hörselgau, Burla, Ebenheim und Weingarten. Nach Abschluss der Steuerrevision bewirbt sich Stengel am 7. 7. 1732 erfolglos auf die Stelle eines Bauverwalters.
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1733
Stengel wechselt in die Dienste von Nassau-Usingen als Hofarchitekt des jungen Fürsten Karl. Erste größere eigenständige Arbeiten als Architekt: Umbau des Schlosses in Usingen; Weiterbau des Schlosses in Biebrich: Fertigstellung der Innengestaltung der von Maximilian von Welsch begonnenen Bauteile, nämlich Rotunde und Galerien; Entwurf und Bau des Marstalltraktes und ab 1740 des sog. Winterbaues; Neubau der ev. Kirchen in Grävenwiesbach (1737-1738) und Heftrich (1737-1739)
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1735
Teilung des nassauischen Besitzes unter die fürstlichen Brüder: Karl erhält die rechtsrheinischen, Wilhelm Heinrich die linksrheinischen Gebiete. Die baulich verwahrloste Stadt Saarbrücken soll als Residenzstadt für Wilhelm Heinrich ausgebaut werden. Erste Reise Stengels nach Saarbrücken, Bericht über die baulichen Verhältnisse in der Stadt; erste Planungen für ein neues Schloss in Saarbrücken
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1738
Beginn des Saarbrücker Schlossbaus (Fertigstellung 1748)
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1739
Gemeinsame Reise mit Wilhelm Heinrich nach Paris und Umgebung, Studium der aktuellen Architektur
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1740
Stengel zieht mit seiner Familie nach Saarbrücken. In den folgenden Jahrzehnten wird er gemeinsam mit Fürst Wilhelm Heinrich die Stadt systematisch als barocke Residenzstadt um- und ausbauen und in vielen Ortschaften des zu Nassau-Saarbrücken gehörenden Besitzes als Oberbaudirektor tätig sein. Zu seinen umfangreichen Aufgaben gehören: Erarbeitung einer Bauordnung; Vermessung des Landes; Planung und Anlage neuer Stadträume und -erweiterungen; Entwurf und Ausführung von Kirchen für verschiedene Konfessionen; Entwurf und Ausführung von Profanarchitektur unterschiedlicher Art: Schloss- und Palaisbauten, Zweck- und Nutzbauten wie beispielsweise Marstall, Orangerie, Tuchkammer, Kutschenhaus, Gymnasium und Hospital; Wohnbauten, Industrieanlagen u.v.m.
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1741
Tod von Stengels Ehefrau Katharina geb. Hoffmann
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1742
Heirat mit Klara Storch (* 1710 Eisenach, † 1792 Saarbrücken), erste Kammerjungfer der Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Usingen. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne: Johann Friedrich Stengel und Balthasar Wilhelm Stengel, die später beide als Baumeister in die väterlichen Fußstapfen treten.
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1743
Grundsteinlegung für die reformierte Kirche in Saarbrücken
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1745
Planung der Wilhelm-Heinrich-Straße als erste Saarbrücker Stadterweiterung (Fertigstellung 1748). In dieser Straße entsteht auch Stengels privates Wohnhaus.
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1748
Beginn der Umgestaltung des Saarbrücker Schloßplatzes und seiner Randbebauung
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1751
März bis Mai: Aufenthalt Stengels in Zerbst und Dornburg/Elbe, um die Ausführungsarbeiten seines Entwurfs für Schloss Dornburg, einer Auftragsarbeit für die Mutter der späteren russischen Kaiserin Katharina II., Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, einzuleiten.
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Es folgt ab August ein für Stengel unbefriedigendes „Zwischenspiel“ als Baudirektor in Gotha, das er im April 1752 beendet.
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1752
Vor der Rückreise von Gotha nach Saarbrücken macht Stengel im März Station in Zerbst und Dornburg, um den Fortgang der Arbeiten am Schloßbau zu kontrollieren. Seine weiteren Beiträge zum Dornburger Schloßbau erfolgen anschließend schriftlich aus Saarbrücken. Nach seiner Rückkehr wird Stengel wieder in die Dienste von Nassau-Saarbrücken aufgenommen und zum Kammer-Rat ernannt. Der Ausbau Saarbrückens wird fortgesetzt.
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Beginn der Planungen für Schloss Jägersberg in Neunkirchen (Fertigstellung wohl in den 1760er Jahren)
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1754
Grundsteinlegung für die kath. Kirche St. Johann in Saarbrücken (Weihe 1758, Turm 1763)
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um 1756
Planungen zum sog. Witwenpalais in Ottweiler (Fertigstellung 1758)
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1762
Grundsteinlegung der neuen lutherischen Kirche; in den folgenden Jahren entsteht Stengels letztes bedeutendes Werk: die Ludwigskirche und der Ludwigsplatz mit seiner Randbebauung in Saarbrücken.
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1763
Stengel schreibt seinen Lebenslauf für seine Frau und seine Kinder
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1764
Stengel schreibt sein erstes Testament
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1768
Tod des regierenden Fürsten. Stengel entwirft das Grabmal für Wilhelm Heinrich in der Saarbrücker Schlosskirche. Der nachfolgende Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken drosselt die Bautätigkeit, um die Staatsfinanzen zu sanieren.
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1769
Schloss Ludwigsberg bei Saarbrücken als Landsitz für Fürst Ludwig (Keimzelle der späteren ausgedehnten Garten- und Parkanlagen Ludwigsberg, Schönthal und Dianenhain)
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1775
Am 25. August wird die Ludwigskirche feierlich eingeweiht. An diesem Tag tritt der 81jährige Stengel in den Ruhestand. In den folgenden Jahren wird Friedrich Joachim Stengel von Fall zu Fall noch mehrmals gutachterlich herangezogen. Seine Nachfolger als Leiter des Bauamtes sind Johann Hermann Josef von Waldner (bis 1778), Johann Philipp von Welling und Balthasar Wilhelm Stengel (ab 1. 1. 1785).
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1776
Stengel verfasst sein zweites Testament
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1780
schreibt er einen Zusatz zu seinem Lebenslauf
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1787
Am 10. Januar stirbt Friedrich Joachim Stengel im Alter von 92 Jahren. Zwei Tage später wird er in Saarbrücken beerdigt.