Peter Raacke – Schaffen im Zeitgeist und in »ewigen Formen«. Hanau, Darmstadt, Saarbrücken, Kassel, Ulm, Hamburg, Berlin
Peter Raacke, der international bedeutende Industriedesigner – aber auch Goldschmied, Emailleur, Stahl- und Wellpappemöbel-Entwerfer – begeht am 27. September 2008 in Berlin seinen 80. Geburtstag. In dieser Zeit würdigt im Berliner Bauhaus Archiv/ Museum für Gestaltung eine Ausstellung mit dem Titel »Peter Raacke: einfach modern – vom Handwerk zum Design« seine herausragenden Leistungen, »mit denen er deutsche Designgeschichte der Nachkriegszeit geschrieben« hat. (P/07 Protokoll zur Mitgliederversammlung des Bauhaus Archiv e. V., S. 13). Es ist eine unter mehreren ihm gewidmeten Retrospektiven, zuletzt in Saarbrücken, Hanau (Deutsches Goldschmiedehaus), Berlin (Technik-Museum) und jüngst an drei Orten in China.
Nicht nur unter Kennern ist »raacke-design« ein Begriff. »Seine Objekte sind von Funktionalität, Effizienz, einer reduzierten Formensprache und einem hohen Qualitätsanspruch gekennzeichnet.« Einige seiner Kreationen wurden geradezu populär ohne immer mit seinem Namen verbunden zu werden, z.B. sein konzis geformtes »Eßbesteck mono-a« (1959), »mit dem Peter Raacke eine neue Tischkultur begründete. Ebenso der Ulmer Koffer (1966) aus zwei identischen Kunststoffschalen für Tapezierwerkzeug entwickelt, der in Schwarz zum schicken Designer-Koffer und in Rot zum Revoluzzer-Koffer avancierte. Und natürlich auch das erste Möbelprogramm aus Wellpappe (1966) – strapazierfähig und doch ein Billigprodukt«. (Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung, Programm 08, o.S. S. 12) Sie waren leicht und doch stabil, faltbar, platzsparend, charakteristisch für die Wohngemeinschaftszeit um 1970/80 und dergleichen mehr. Peter Raacke ist ein Allround-Künstler. Schon auf seinen Jugendfotos erscheint der Bursche neugierig, offen und keck. So ist er auch geblieben. Seine Lehr- und Wanderjahre bestätigen diese Anlagen, anfängliche Unruhe und Lernbegier.
Schon als Zwölfjähriger nimmt er neben der Volksschule am Zeichenunterricht der Hanauer»Zeichenakademie« teil. Der Vater, Bezirksschornsteinfegermeister, ist skeptisch, möchte, dass der Sohn etwas Handfestes lernt. Wie selbstverständlich mündet der Zeichenunterricht in die Ausbildung zum Silber- und Goldschmied an dem dafür renommierten Hanauer Institut, einer fürstlichen Gründung eben als »Zeichenakademie« 1772, die 1936 zur »Meisterschule für das deutsche Edelmetallhandwerk« umbenannt und nach 1945 »Staatliche Fachschule für Gold- und Silberschmiede, Graveure und Ziseleure« bezeichnet wurde.
Große Gestalter gingen vor Peter Raacke aus dieser Institution hervor: u.a. Wilhelm Wagenfeld (1900-1990), der erst als Silberschmied ausgebildet, auch eine Zeit am Bauhaus in Weimar bei László Moholy-Nagy Unterricht genossen hatte und führender Designer in Metall und im Bereich der Glasproduktion wurde. Ein weiterer Absolvent der Hanauer Schule war Christian Dell, Schüler des Hanauer Silberschmieds August Bock (1872-1968), Silberschmied, Lehrer an der Metallklasse des Weimarer Bauhauses, Dozent an der Frankfurter Kunstschule und erfolgreicher Entwerfer von Tafelgerät und seriellen Tisch- und Arbeitsleuchten (»Kaiser idell«).
Mit Peter Raacke besuchte auch der später führende Goldschmied und Schmuck-Künstler Hermann Jünger (1928-2005) (vgl. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Über den Schmuck und das Machen. Nachruf auf den Schmuck-Künstler Hermann Jünger (1928-2005). In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München, Bd. 19, München 2005, S. 503-505. Weitere Literatur: Ursula Keltz: Schmuckgestaltung an der Akademie der Bildenden Künste München. Die Klasse für Goldschmiedekunst 1946-1991. Weimar 1999; Florian Hufnagel (Hg.), Eva Jünger (Fotos): Hermann Jünger, Schmuckstücke – Fundstücke. Die Neue Sammlung. Staatliches Museum für angewandte Kunst München. Mainz 2002), wie Raacke gebürtiger Hanauer, später Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste München, die »Zeichenakademie«. Jedoch gingen die Wege der Gleichaltrigen geradezu diametral auseinander. Hermann Jünger war zunächst bei Wilhelm Wagenfeld lernend tätig, fühlte sich aber vom Technischen Design unbefriedigt. Es drängte ihn zum kreativen Schaffen im freien künstlerischen Feld als Schmuckentwerfer, als der er auch reüssierte.
Peter Raacke hingegen, der bei Elisabeth Treskow (1898-1992) in ebendieses Gebiet des Schmuckschaffens eingeführt wurde, erlebte die technische Gestaltung als anziehend und sah in Wagenfelds Werk ein Vorbild.
Zunächst durchlief Peter Raacke in Hanau die Lehre als Silber- und Goldschmied ab 1943, unterbrochen durch Kriegshilfsdienste 1944/45.
Danach erlernte er auch die Kunst des Emaillierens an der Höheren Fachschule für Edelmetallindustrie in Schwäbisch-Gmünd, an der er die Gesellenprüfung ablegte. Er zog weiter nach Tübingen an die Schwäbische Bernsteinmanufaktur und wurde 1948 kurzfristig deren künstlerischer Leiter. Dann kehrte er nochmals nach Hanau zurück, um nunmehr als Meisterschüler des bekannten Silberschmieds August Bock an der Staatlichen Fachschule, wo er 1943 angefangen hatte, sich »den letzten Schliff« geben zu lassen. Von hier wurde er an die hochangesehene Goldschmiedin Elisabeth Treskow empfohlen, die an der Kölner Werkkunstschule lehrte. Raacke brachte sein Können als Emailleur in das Atelierteam von Frau Treskow ein und war beteiligt an der Ausarbeitung der von ihr entworfenen Meisterschale des Deutschen Fußballbundes, die so genannte silberne »Salatschüssel« mit Turmalineinlagen.
Aber auch für altes Kunsthandwerk wurde Raackes Blick geschärft bei der Mitarbeit an der Restaurierung des berühmten mittelalterlichen Dreikönigsschreins des Kölner Domschatzes, ferner als Helfer bei der Neugestaltung des von Wilhelm Teuwen (1908-1967) konzipierten Nordfensters des Kölner Doms. Durch Teuwen, einem Schüler des zur Gruppe des »Blauen Reiters« zählenden Malers Heinrich Campendonk, lernte Raacke eine reduzierende zeichnerische, gemäßigt-expressionistische Stilrichtung kennen und schätzen, die er selbst weiterentwickelte. Es war dies eine charakteristische Strömung in der bildenden Kunst der Nachkriegszeit, die sich schrittweise der Abstraktion näherte. Man erkennt es an den figürlichen Dekoren Peter Raackes jener Jahre, an seinen Teedosen-Gravierungen und an Schmuckstücken, darunter ein Medaillon mit einer Franziskusdarstellung in byzantinischem Zellenschmelzemail als Anhänger für Monsignore Adenauer, einen Sohn des damaligen Bundeskanzlers.
Zu erwähnen ist auch ein Messkelch, den Raacke für den Kölner Dom ausführte mit auslaufendem Fuß, den ein Kranz nahezu vollplastisch geformter Tauben schmückt,– auch sie stilisiert, vielleicht unter dem Einfluss des Bildhauers Ewald Mataré, der mit reduzierten Tierfiguren und den Reliefs für die Bronzetüren des Kölner Doms (1948-54) bekannt wurde. »Eine Variante des Tauben-Symbols bildet das Hauptmotiv auf einem Gold-Ring, der über zwei Fingern zu tragen ist (Privatbesitz München). Flügel- und Schwanzgefieder werden durch rotes transluzides Email durchbrochen. Auch der Rücken der Taube ist mit einem synthetischen Rubin geschmückt. Das Gefieder wird durch gepunzte Strukturen angedeutet. Man kennt ägyptische Mumienringe, die an zwei nebeneinander liegenden Fingern getragen werden und entsprechend aus zwei zusammengelöteten Ringen gebildet sind (Schmuckmuseum Pforzheim), während Peter Raacke einen gemeinsamen Ring für zwei Finger geschmiedet hat, überdeckt von der breitflügeligen Taube. Eine originelle Lösung!« (Helga Schmoll gen. Eisenwerth: Schmuck-Kunst und Bildende Kunst. Aspekte formaler Nähe in Deutschland von 1950-1970. In: Winfried Nerdinger, Norbert Knopp (Hg.): Festschrift für J. A. Schmoll gen. Eisenwerth zum 90. Geburtstag. München 2005. Erschienen unter www.architekturmuseum.de/festschrift-schmoll, 2005-2007, danach in 15 gedruckten Exemplaren durch das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München an Bibliotheken gegeben, u. a. München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte; Bayerische Staatsbibliothek, Universitätsbibliothek der Technischen Universität München; Berlin, Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin; Saarbrücken, Universitätsbibliothek der Universität des Saarlandes; Leipzig, Deutsche Bibliothek; Paris, Deutsches Forum für Kunstgeschichte; Saarlouis, Institut für aktuelle Kunst im Saarland, S. 23 und Abb. 86).
»1951-1953 zeichnet sich bereits die Verlagerung der Interessen – weg vom reinen Goldschmiedehandwerk zum Design – ab, als Assistent von Bildhauer Prof. Fritz Schwarzbeck (Direktor der Städtischen Werkkunstschule Darmstadt) entwirft er zwar noch modernen Schmuck – z. B. ein Collier aus Silber mit Emailscheiben für Gisela Lander, die Frau des Darmstädter Bildhauers Helmut Lander, – aber gleichzeitig auch Treibarbeiten in Kupfer, Gerätschaften, Bronzeplatten, Grabplastiken«. (Helga Schmoll gen. Eisenwerth, München 2005)
Die Stadt Darmstadt genoss seit Gründung ihrer Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe 1901 einen bedeutenden Ruf als Kunstort, vornehmlich des Jugendstils. Aber im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein konzentrierter Bombenangriff weite Teile Darmstadts, auch der Künstlerkolonie am Rande der alten Residenz der Hessischen Großherzöge. Doch blieb das architektonische Wahrzeichen der Jugendstilkolonie, der vom Wiener Sezessionsarchitekten Josef Maria Olbrich (1867-1908) bis 1908 errichtete Hochzeitsturm stehen. Nur die kupfergedeckten Dachwölbungen der »Fünffingerkuppen der Schwurhand« des Turms waren beschädigt. Darunter, in beträchtlicher Höhe des Bauwerks, hatte sich Raacke eingenistet. Er fand den damals ungenutzten Raum für seine Zwecke passend und richtete dort sein provisorisches Atelier und Wohnquartier ein.
Hier entstanden einige seiner Emailplaketten, darunter eine mit dem lapidar gefassten Motiv der Russischen Kapelle am unterhalb vom Hochzeitsturm gelegenen Teich – in dem sie sich spiegelt – und eine dekorative Andeutung des Platanenhains, – also in einem Bilde drei Symbole der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, der Parkanlage in ihrem Zentrum. Für Raacke war es fruchtbar, die künstlerisch konzentrierte Atmosphäre dieser Stätte, in der sich sein Arbeitsplatz befand, wahrzunehmen: die dort befindlichen Skulpturen von Bernhard Hoetger von 1912/14, seltsam expressiv und leicht »asiatisch« beeinflusst, ferner das Mosaik im Eingang zum Turm nach Entwurf von Peter Behrens mit dem bäuchlings sich gegenüberliegenden Liebespaar sowie an der Außenwand die große Sonnenuhr im Mosaikschmuckrahmen mit den Tierkreisbildern und den Schicksalsversen von Rudolf G. Bindung:
»Der Tag geht über mein Gesicht
Die Nacht, sie tastet leis vorbei
Und Tag und Nacht im Gleichgewicht
Und Nacht und Tag ein Einerlei
Und ewig kreist die Schattenschrift
Leblang stehst Du im dunklen Spiel
Bis Dich des Spieles Deutung trifft
Die Zeit ist um – Du bist am Ziel«
Diese künstlerischen Dokumente gehörten also in jener frühen Zeit Raackes zu seinem Umfeld und zu dem der hier nach 1945/46 eingerichteten Städtischen Werkkunstschule.
Damals lernte ich Peter Raacke kennen. Ich war Habilitand an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule Darmstadt, nahm aber auch einen Lehrauftrag in Kunstgeschichte an der Werkkunstschule wahr. Daraus ergaben sich Bekannt- und Freundschaften mit mehreren Künstlern wie Schwarzbeck, Lander, Lortz, vor allem mit Wilhelm Loth, dem Bildhauer und Meister der weiblichen Torsi, und Peter Raacke. Unvergessen ist mir ein Besuch bei ihm oben im Hochzeitsturm. Mit meinem kriegsbeschädigten rechten Knie war der Aufstieg im Treppengehäuse mühsam, er wurde aber belohnt durch die Begegnung mit Raacke inmitten seiner Künstlerklause und seiner experimentellen und bereits ausgeführten Arbeiten aus Metall und mit Email. Alles war höchst ungewöhnlich und der Künstler als Interpret seiner Kreationen durchaus fesselnd. Ich verlor ihn nicht aus dem Gedächtnis.
Peter Raacke ging als einer der wenigen frühen Stipendiaten 1950 an die École de Beaux Arts in Paris, wo er sich in der pulsierenden Kunstszene orientierte. Im gleichen Jahr war ich in Darmstadt an der Organisation an der umfassenden Ausstellung der Sezession auf der Mathildenhöhe »Das Menschenbild in unserer Zeit« beteiligt und ich war Mitinitiator des Ersten Darmstädter Gesprächs gleichen Titels, einer aufregenden dreitägigen öffentlichen Diskussion über die Kunstströmungen der Nachkriegszeit und besonders über die Kontroversen zur Problemfrage »gegenständlich – ungegenständlich?« mit den Streitreferaten zwischen dem damals noch lehrstuhllosen, weil NS-belasteten Wiener Kunsthistoriker Hans Sedlmayr (»Verlust der Mitte«) und dem von den Nazis mit Malverbot belegten Willi Baumeister aus Stuttgart, einem Verteidiger der sogenannten Abstrakten. (Sabine Welsch und Klaus Wolbert (Hg.):Die Darmstädter Sezession 1919-1997. Die Kunst des 20. Jahrhunderts im Spiegel einer Künstlervereinigung. Institut Mathildenhöhe. Darmstdt 1997. Darin: J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Erinnerungen an Darmstadt und die »Neue Darmstädter Sezession« nach 1945, S. 304-310 und Zum »Darmstädter Gespräch 1950« – Erinnerungen eines Mitinitiators und ein Fazit nach 46 Jahren, S. 331-344, m. Abb.)
Der große Erfolg dieses Ereignisses zog weitere Darmstädter Gespräche nach sich, das Zweite mit dem Thema »Mensch und Raum/Architektur« und das Dritte »Mensch und Technik« 1952. Ihm wohnte Raacke bei und es wurde für ihn wichtig, abgesehen von der allgemeinen kulturellen Bedeutung dieser Podiumsgespräche, die in der Nachkriegszeit Leuchtfeuer entflammten. Raacke hörte gespannt die Vorträge des Dritten Darmstädter Gesprächs als er mit einem neben ihm sitzenden Unbekannten in einen intensiveren Gedankenaustausch kam. Er war der Chef der Firma »Haas&Sohn« Wolfgang Rathscheck. In dessen Fabrik in Sinn bei Wetzlar wurden mobile Ölöfen hergestellt, damals etwas relativ Neues und Begehrtes bei der Kohleknappheit. Der Firmenchef fand in Raacke einen Entwerfer, der mit Metallen arbeitete und die Forderungen erfüllte, die während der Tagung »Mensch und Technik« vom Architekten Prof. Egon Eiermann (TH Karlsruhe) nach gestalterischen Prinzipien im Sinne des Bauhauses gefordert wurden. Aus der Begegnung ergab sich der erste Industrieauftrag an Peter Raacke zur emaillierten Frontgestaltung der Ölöfen ab 1952/53.
Raacke hatte übrigens die Verbindung mit Hanau nicht aufgegeben und fertigte zur dortigen Anerkennung als Meister eine Schale in vergoldetem Sterlingsilber mit darin eingearbeiteten Rundbildern in unterschiedlichen Emailverfahren, im Zentrum das erste Menschenpaar unter dem Baum der Erkenntnis, also ein Gefäß umfassender Symbolik, erinnernd an die Sonnenuhr mit den Tierkreiszeichen am Darmstädter Hochzeitsturm.
Der bildnerische Stil ist nicht ohne Kenntnis der zeitgenössischen bildenden Kunst, zumal im Kreis der Raacke bekannten und zum Teil befreundeten Darmstädter Künstler zu denken, der Bildhauer Fritz Schwarzbeck, Helmut Lander und Wilhelm Loth und der Grafiker und Maler Helmut Lortz, Willi Hofferberth, Wilhelm Gesser und Eberhard Schlottre.
Aber es dokumentierte sich auch in Raackes Figuren eine eigene abkürzende Stilnuance, die das leicht abstrahierende und archaisierende Gestalten der Darmstädter hinter sich ließ. Zugleich experimentierte er aber mit Metallen, Metallabfällen, Drähten und Blechstücken. Damit war er neben Lander beteiligt am Dekor des Cafés in der Ausstellung »Mensch und Technik«, vor allem mit einer Drahtplastik, wohl auch unter dem Eindruck der luftigen Gebilde von Alexander Calder (1898-1976), von dem 1952 Stabiles und Mobiles in Darmstadt ausgestellt wurden und den er dort kurz kennenlernte.
Peter Raackes nächste Station war Saarbrücken. Hier war ab 1946 mit französischer Unterstützung die Neugründung der unter den Nazis geschlossenen Werkkunstschule als Staatliches Institut entstanden. Die Schule verfügte ur-sprünglich über vier Malklassen unter den Malern Henry Gowa (1902-1990), Gründungsdirektor der Schule, Dr. Boris Herbert Kleint (1903-1996) und Karl Kunz (1905-1971), vor allem anfangs auch unter dem belgischen Altmeister des expressionistischen sozial engagierten Holzschnitts Frans Masereel (1889-1972), der für das Renommee der Kunstschule auch international wichtig war. Ferner gab es eine Bildhauerklasse und Klassen für Keramik, Weberei, Paramenten und Mode, für deren Ansehen zeitweilig der bedeutende Pariser Modeschöpfer Jacques Fath tätig gewesen ist.
Zur Basis des Instituts zählte auch die Abteilung für Architektur, die der international bekannte Gabriel Guevrekian (1900-1970), der in Wien, Paris, Teheran, London und wieder in Paris gewirkt hatte, 1946-1948 führte, dann in den USA lehrend. Nach ihm leitete Hans Peter Koellmann (1908-1992) bis 1957 die Klasse für Innenarchitektur und Raumgestaltung. (J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Dreizehn Jahre Kunstschul-Experiment Saarbrücken 1946-1959. Ansprache zur Feier der 40-jährigen Wiederkehr der Einrichtung der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk 1946 beim Festakt in Saarbrücken am 17.12.1986. In: Hochschulgalerie der Fachhochschule des Saarlandes. Saarbrücken 1986; J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Dreizehn Jahre Kunstschul-Experiment 1946-1959. Festvortrag 17.12.1986 mit Nachtrag, im Frühsommer 1988. In: Jahrbuch für Westfälische Landesgeschichte. 14. Jg., Koblenz 1988, S. 219-235. Wiederabdruck in: Jo Enzweiler (Hg.): »sichtbar machen« – Staatliche Kunstschulen im Saarland 1924-2004. Saarbrücken 2006, S. 218 ff.)
Zur Bedeutung des Instituts trug seit 1948 der Gründer einer Klasse für gestalterische Fotografie Dr. Otto Steinert (1915-1978) erheblich bei, der 1951 auch Direktor der Saarbrücker Werkkunstschule wurde. Unter ihm wurde die Schule noch einmal erweitert um eine Metallklasse.
Aufmerksamkeit fand das energische Bemühen des Kunstinstituts an der französischen Grenze, eine Nachfolge des von den Nazis diffamierten und geschlossenen Bauhauses anzustreben. Als Garanten der ersten Aufbauphase galten drei der Dozenten: die schon genannten Maler Kleint und Kunz sowie der Grafiker Hannes Neuner (1906-1978). Dr. Boris Herbert Kleint, einst Schüler und Assistent von Johannes Itten, dann stellvertretender Leiter von Ittens privater Kunstschule in Berlin, organisierte wie einst Itten am Weimarer Bauhaus die künstlerische Grundlehre in Saarbrücken mit seinem damaligen Assistenten Oskar Holweck (1924-2007) (Lorenz Dittmann: Boris Kleint. Recklinghausen 1984; Jo Enzweiler (Hg.): Boris Kleint. Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Farbschnitte 1919-1984. Saarbrücken 2003). Karl Kunz war vor 1933 an der Kunstschule Burg Giebichenstein bei Halle/Saale Assistent und Lehrbeauftragter in der Klasse für dekorative und Wand-Malerei bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten und mit Malverbot belegt. Er war ein zwischen Abstraktion und Surrealismus komponierender Augsburger, der eine eigene künstlerische Grundlehre aufbaute; Hannes Neuner, ehemals Bauhaus-Schüler und Assistent von Herbert Bayer bis zu dessen Emigration 1938 in die USA. (J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Der surrealistische Maler und Zeichner Karl Kunz oder »Das wohltemperierte Chaos«. In: Karl Kunz (1905-1971). Werkverzeichnis der Gemälde und Skulpturen, bearbeitet von Claudia Denk und Christina Krügl auf der Basis des Oeuvre-Archivs von Michael Kunz. München 1996, S. 25-56 m. Abb.).
Zum Stamm des Saarbrücker Kunstschullehrkörpers zählte der schon erwähnte Kamerakünstler Dr. med. Otto Steinert, Begründer der avantgardistischen Strömung »subjektive fotografie«. Mit ihm verband mich eine Freundschaft, die zu mancherlei Zusammenarbeit führte: ich beriet ihn in theoretischen und kunst- und fotohistorischen Fragen, schrieb die ersten Texte zu seinen Ausstellungen und hielt entsprechende Vorträge. (J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Objektive und Subjektive Fotografie. In: Otto Steinert (Hg.) »subjektive fotografie«. Bonn 1952, S. 8; J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Bemerkungen zur Fotografie. In: »subjektive fotografie 2«. Ausstellungskatalog der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken. Saarbrücken 1954; J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Vom Sinn der Fotografie. In: Otto Steinert – subjektive fotografie 2. Ein Bildband moderner Fotografie. München 1955, S. 25-40; J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Vom Sinn der Fotografie – Texte aus den Jahren 1952-1980. München 1980. Darin: Vom Sinn der Fotografie und Otto Steinert und die Photographie seiner Zeit. Gedenk-Vortrag am 27.10.1978 im Museum Folkwang Essen; J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Otto Steinert. In: Saarländische Lebensbilder. Bd. 3. Saarbrücken 1986, S. 243-276, m. Abb.).
Als mich Steinert 1953 fragte, ob ich jemanden wüsste, der in das Kunstschullehrerkollegium passe und die neue Metallklasse leiten könne, empfahl ich ihm Peter Raacke. So wurde Raacke nach Saarbrücken berufen und baute die Metallklasse auf, eine neue Herausforderung an den Hanauer Gold- und Silberschmied und Emailleur. Damit war Raackes Weg in das Gebiet des Industriedesigns endgültig festgelegt.
Saarbrücken reizte auch wegen der Nähe und der Beziehungen zu Paris. Peter Raacke nahm die Gelegenheit wahr, wie auch manche seiner Saarbrücker Kollegen, an Wochenenden nach Paris zu reisen, wo er im Quartier St. Germain ein Stammhotel in der rue de Seine, nahe der rue Jacob hatte. Es gab auch Beziehungen zur Schwester von Ellen Raacke, Äbtissin eines Benediktinerklosters bei Fontainebleau. Zur Zeit formt Peter Raacke für diese Kongregation ein Räucherfass. Ein Reflex aus Raackes Eindrücken aus der Pariser Kunstszene kann in seiner größeren, freistehenden, aus gebogenen Eisenstangen geschweißten picassesken Metall-Plastik eines »Stiers« von etwa 1955 gesehen werden.
In Saarbrücken formte er aus Draht auch Köpfe und Gitter, u.a. für Vorführungen der Modeklasse der Kunstschule einen überlebensgroßen Gitterkäfig in der Art einer Volière aus gebogenen und verschweißten dünnen Stahlstäben. Dieses Dekorationsstück diente auch für die Präsentation von Modeschauen von Jacques Fath/Paris und der Mitarbeiterin an der Saarbrücker Modeklasse Mme Meiner.
Im spielerischen Impetus wurde 1954/55 von Peter Raacke teilweise in Zusammenarbeit mit Madeleine Claass von der Malklasse origineller Schmuck aus Draht, Schweißabfällen und Kabelummantelungen, also aus unedlem Material, und mit Ellen Raacke aus Kunststoff und mit Stecknadeln – mit Metall- oder Plastik-Köpfen – kreiert. (Zu erinnern sei an Schmuck-Stücke, dieAnni Albers, ehemalige Bauhaus-Schülerinund Ehefrau des Bauhausmeisters Josef Albers, aus einfachsten elementaren Gebrauchsgegenständen wie Büroklammern und Ausgusssieb seit 1940 in den USA fertigte, kürzlich ausgestellt in Cooper-Hewitt National Design Museum New York; siehe Helga Schmoll gen. Eisenwerth. In: Nerdinger, Knopp (Hg.), Festschrift Schmoll (wie Anm. 5), S. 21/22, m. Abb.). In kleineren Serien wurden diese Objekte im damals in Saarbrücken führenden großen Kaufhaus der Firma Sinn vertrieben.
Da ich aus meiner Darmstädter Zeit wusste, dass Raacke auch kostbareren Schmuck entwerfen konnte, verschaffte ich ihm den Auftrag, eine würdige Rektor-Kette für die junge Universität des Saarlandes zu gestalten. Er schuf die wohl originellste Kette dieser Art, aus Saarstahl mit einem eingelegten Band aus Feingold. Sie sollte nach Raacke »streng und möglichst zeitlos« sein und wurde, wie Bernhard Oehmichen, der damalige Leiter der Hanauer Zeichenakademie es formulierte, »ohne jeden Kompromiss komponiert« Maschinen schriftliches Manuskript von Bernhard Oehmichen vom 3.1.1956, Archiv der Staatlichen Zeichenakademie Hanau, zit. nach Beate Alice Hofmann: So wurde Design. In: Angelika Petruschat (Hg.) 2004, S. 22-33, S. 33, Anm. 34) – »in frappant rustikaler Art« ihrer Glieder, »die tatsächlich nichts anderes als eine ursprüngliche Kette bilden«. »Die Hauptglieder der Kette bestehen aus oblongen rechteckigen Ringen mit abgerundeten Ecken aus Stahl mit den Umriss betonenden eingelegten, gehämmerten Feingoldbändern. Die Kette besteht aus zwanzig Hauptgliedern und zwei ebensolchen herabhängenden Teilen, die das Medaillon mit dem Emblem tragen. Dieses befindet sich in einer runden geschmiedeten eisernen Rahmung an zwei Polen beweglich eingehängt. Die ovale Platte trägt das streng geometrisch stilisierte Eulen-Signet mit der Umschrift »Universitas Saraviensis«, entworfen vom Schweizer Grafiker und Itten-Schüler Robert Sessler (1914-1988).
Sessler war Lehrer für Grafik und Schrift an der Saarbrücker Kunstschule. Im Kontrast zu anderen Amtsketten für Universitätsrektoren, Akademie-Präsidenten, kirchliche Würdenträger oder Oberbürgermeister erscheint Peter Raackes Entwurf selten kraftvoll, ohne Pomp und tatsächlich wie eine »Gebrauchskette«, allerdings verfeinert durch die Goldeinlagen auf den feierlichen Farbton von Schwarz und Gold.
Der erste Träger dieser Kette war in Saarbrücken der französische Rektor J. F. Angelloz (Germanist, Goethe-Preisträger der Stadt Frankfurt/Main und Rilkekenner); auf dem dunklen Talar der stattlichen Erscheinung glänzte die Kette höchst eindrucksvoll. Als aber einer seiner deutschen Nachfolger von geringerer Körpergröße die Kette anlegen wollte, erwies sie sich für ihn als zu lang. Daraufhin fertigte Peter Raacke eine zweite, kürzere Rektor-Kette in gleicher Ausformung.
Die seinerzeit modernste Rektor-Kette ist heute, ein halbes Jahrhundert später, ihrerseits insofern »historisch«, als dem Saarstahl nicht mehr die wirtschaftliche Hauptbedeutung und damit eine Symbolik für das Saarland zukommt. Und dennoch ist Raackes Kette auch als »zeitlos-historische« Kreation von bleibender Aussagekraft.« (Helga Schmoll gen. Eisenwerth: Schmuck-Kunst und Bildende Kunst. Aspekte formaler Nähe in Deutschland von 1950-1970. In: Nerdinger, Knopp (Hg.), Festschrift Schmoll, S. 24/25 m. Abb.).
Die Sicht auf das Weimarer und Dessauer Bauhaus und das Wiederaufleben seiner Prinzipien in Saarbrücken – und bald auch in Ulm – schärften den Blick Raackes für dessen funktionalen Stil. Zur Vertiefung solcher Eindrücke unternahm Raacke 1955 von Saarbrücken aus eine Studienreise nach Nordamerika, wo er emigrierte ehemalige Bauhausmeister aufsuchte und sich über deren Arbeiten und Lehrmethoden unterrichtete: Walter Peterhans (1897-1960), einst Fotolehrer am Bauhaus, Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) und Ludwig Hilbersheimer (1885-1967), die bedeutenden Architekten und Städteplaner.
Zurückgekehrt weitete Raacke seine eigene Entwurfstätigkeit entscheidend aus. Es entstanden seine ersten Ideen und Skizzen zum später so erfolgreichen Essbesteck »mono-a« dessen Modelle in Aluminium handgefertigt wurden. Ferner Vorformen zu einfachsten Stahl- und Eisen-Möbeln für Büroeinrichtungen, auch Metall-Lampen mit tütenförmigen, lackierten Schirmen, schlicht und praktisch unter rein funktionalen Aspekten. Auch die ersten Gedanken über faltbare Möbel aus Wellpappe wurden in Saarbrücken gefasst. Deren serielle Ausführung erfolgte später von Kassel aus.
In Saarbrücken installierte Raacke die Gerüste und Gestänge für die internationale Fotoschau Otto Steinerts »subjektive fotografie 2« im Neubau der Staatlichen Werkkunstschule am Ludwigsplatz während der Winterferien 1954/55. Die Fotoausstellung füllte den vom Kunstschularchitekten Hans Peter Koellmann im spätbarocken ehemalig fürstlichen Armen-, Zucht- und Waisenhaus eingerichteten Kunstschulneubau, sein Vestibül mit Treppenhaus und alle Flure und Säle. Es waren filigrane Gebilde aus Metall, in die jene größerformatigen Kamerabilder – damals eine aufsehenerregende Auswahl aus einer weltweiten gestalterischen Fotoproduktion – gestellt wurden. Raacke hatte dafür Gestelle aus U-förmigen Lochblechen, die mit Eisenstangen verbunden und stabilisiert waren, erdacht.
Für die kartonierten Fotovergrößerungen gab es verschiedenfarbige Blechtablare, die dort eingehängt wurden. Die leicht wirkende Architektur dieser Ausstellung wurde genauso bewundert wie die darin gezeigten neuartigen Kamerakunstwerke. Eine internationale Jury, darunter Man Ray als Star, der amerikanische surreale Experimentator mit der Kamera, Maler und Objektkünstler in Paris, sowie ein zahlreiches europäisches Publikum trugen zur allgemeinen Beachtung der damals noch gewagten Unternehmung bei.
Peter Raacke hatte aber auch einfachste Gebrauchsgegenstände entworfen. Tisch- und Hängelampen mit lackierten Blechschirmen in Tüten- und Glockenformen, Schemel auf Metallrohrstützen mit Holzsitzen, ferner das Messgerät für die Saarbrücker evangelische Studentengemeinde aus Silber, innen feuervergoldet und von schlichten stereometrischen Grundformen. Die polierten Metallgefäße dienten dem Leiter der Fotoklasse Otto Steinert auch als Muster für die fotografische Wiedergabe reflektierender Objekte. Unter seinen Studierenden befand sich auch der spätere Starfotograf Guido Mangold (geboren 1934), der einen Messkelch mit Achaten am Nodus von Raacke in diesem Zusammenhang meisterhaft aufgenommen hat.
Damals entwarf Peter Raacke auch metallisches Gebrauchsgeschirr wie die mono-Salatschüsseln als Halbkugeln. Mit zweien dieser Halbkugeln gestaltete er auch die mono Teekanne. Außerdem zylindrische Becher, weitere Schüsseln und Tablette. Er näherte sich damit dem Design Wolfgang von Wersins (1882-1976), der auch in theoretischen Veröffentlichungen dazu den Begriff »Ewige Formen« prägte. (Nach Architekturstudien an den Technischen Hochschulen Prag und München war Wolfgang von Wersin 1902 Schüler und ab 1906 Lehrer an den Januar 1902 von Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz gegründeten Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst, H. Obrist und W. v. Debschitz München, 1910 verließ er die Obrist-Debschitz-Schule, um sich vom Jugendstil zu trennen und um strenge, zeitlose und schließlich »ewige Formen« vor allem in Metall, Glas, Keramik, Holz, Innenarchitektur zu gestalten. 1929-1933 Leiter der Neuen Sammlung am Bayerischen Nationalmuseum München. W. v. Wersin: Ewige Formen. Ausstellung November 1930-Januar 1931. Neue Sammlung München. Aufsatz gleichen Titels in: Kunst und Handwerk, München Januar 1931, S. 2-23; Helga Schmoll gen. Eisenwerth: Die Münchener Debschitz-Schule. Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst, Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz, München 1902-1914 (1920). In: Hans M. Wingler (Hg.): Kunstschul-Reform 1900-1933. Fünf Beispiele ihrer Verwirklichung. Bauhaus-Archiv Berlin. (»Handbuch« der studio-Reihe zur gleichnamigen Ausstellung im Rahmen der 15. Europäischen Kunstausstellung. »Tendenzen der Zwanziger Jahre«), Berlin 1977, S. 66 ff., bes. S. 81 und Anm. 18. Das Obrist-Debschitz-Institut wurde mit seiner neuen Form des Lehr- und Werkstätten-Betriebs als vorbildlich sowohl von Henry van de Velde als auch von Walter Gropius studienhalber besucht, bevor sie ihre neuen Lehreinrichtungen gründeten: van de Velde sein »Kunstgewerbliches Seminar«, Oktober 1902 in Weimar und Walter Gropius das »Staatliche Weimarer Bauhaus«, April 1919).
Bei aller Vielschichtigkeit, auch zeittypischen Entwürfen ist Raacke immer wieder auf die einfachsten Grundformen zurückgekommen, die er auch noch im hohen Alter ausführte für die evangelische Ernst-Moritz-Arndt-Kirche in Berlin-Zehlendorf. Raackes Ruf begann sich zu verbreiten. So erstellte er für die Gießener Firma Franz Vogt&Co (Voko), die eine private Handelsschule mit Bürobau und Bürobedarfsartikelverkauf betrieb, ab 1956 von Saarbrücken aus den neuen Ladenausbau mit Schaufenstereinrichtung und eine variable Büromöbelserie. Der junge Mann war übrigens ein beliebtes Modell für Fotoexperimente Otto Steinerts. In einigen Varianten seiner Montagen von Menschengruppen in phantastisch wirkenden Räumen figurierte Raacke als eine der rätselhaften Gestalten in einem Ambiente, das Steinert aus Teilaufnahmen von den leeren Hallen des Pariser Grand Palais, einer Eisen-Glas-Architektur um 1900, verfremdend überblendet hatte.
Herausragend aus den Porträtaufnahmen Peter Raackes muss das Bild genannt werden, das Steinert von seinem Kopf 1953 – kurz nach seiner Berufung nach Saarbrücken – aufgenommen hat: mit dem kurzgeschnittenen schwarzen Haar und mit dem dunklen Blick seiner Augen, ein »Römerkopf« fanden wir, ein höchst wirkungsvolles Bildnis des jungen Metalldesigners. Den Hintergrund bildet eine Wandgestaltung aus schwarzen und weißen senkrechten Streifen, wohl ein Produkt der Saarbrücker Kunstschulgrundlehre, die der frühere Assistent von Boris Kleint Oskar Holweck ab 1956 leitete. Das Porträt ist auch eine gelungene, bildwirksame Komposition. Zu den Streifen des Hintergrunds kontrastiert die Dunkelheit von Haarkalotte, Schattenpartie der unbeleuchteten Gesichtshälfte und die vom schwarzen Sakko bedeckte Schulterlinie vor weißer Folie. Und die kecke Fliege mit einem Muster aus kleinen dunklen Quadraten. Es ist ein Bildnis aus grafischen Elementen mit psychologischem Tiefblick des in die Zukunft fragend schauenden Peter Racke.
Auch in der surrealen Variante »Paar mit sich selbst zu dritt« vom Dezember 1957 (Abbildung in der Zeitschrift MAGNUM und im Sammelband »sichtbar machen« – Staatliche Kunstschulen im Saarland 1924-2004, S. 91) steht Raacke rechts im Bild im Profil. Er trägt einen maßgeschneiderten Anzug aus dem damals in Mode gekommenen neuen Trevira-Gewebe, ohne Revers, aber mit kurzem »Mao«-Stehkragen. Er erscheint noch einmal im untersten Streifen der Montage links, fast frontal neben dem Architekten Dipl. Ing. Walter Schrempf, der von 1956-58 ebenfalls als Dozent an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk tätig war und danach als Universitätsarchitekt in Saarbrücken.
Man wünschte sich mehr Zusammenarbeit zwischen Raacke und Steinert, der ja auch dessen Saarbrücker Schmuck- und Gebrauchsobjekte präzise fotografierte. Aber beider Wege gingen auseinander, verständlich wegen der Misere, in die die Staatliche Schule für Kunst- und Handwerk in Saarbrücken geriet. Nach der Volksabstimmung im Saarland Oktober 1955, bei der die Heimatparteien mit dem klaren Wunsch nach Rückkehr in den Verband Deutschlands, d.h. der Bundesrepublik, siegten und 1956/57 eine neue Regierung amtierte, die kulturell leider nicht auf der Höhe der Zeit agierte und die Kunstschule systematisch einschränkte, nahm ihr Direktor Prof. Dr. Otto Steinert 1958 den Ruf an die Folkwangschule in Essen an und Raacke, der noch 1957 den Werkbund Saar mitbegründet hatte, die vom Direktor Prof. Jupp Ernst übermittelte Einladung als Dozent an die Staatliche Werkkunstschule Kassel. Im gleichen Jahr war er auch Gründungsmitglied des Verbandes Deutscher Industrie-Designer VDID, in dessen Vorstand und zuletzt als Ehrenmitglied er lange wirkte.
In Kassel konnte Raacke, was ihm in Saarbrücken nicht mehr möglich war, eine Klasse für serielle Produktion einrichten und er eröffnete ein eigenes Designbüro in Kassel, gleichzeitig auch in Mailand. Vieles, was er in Saarbrücken geplant hatte, wurde nun in Kassel realisiert, z. B. die serielle Fabrikation von Sätzen von Aluminiumtöpfen 1960 für die Firma Behrensohn in Arnsberg und die Entwicklung und Herstellung seiner Essbesteck-Serien in Edelstahl und ohne oder mit Ebenholz- oder Teakgriffen mit ornamental gesetzten Nieten »mono-a, mono-e, mono-t« bei den Hessischen Metallwerken Gebrüder Seibel. Dieses Design wurde ein Renner. Es findet noch heute Anerkennung und begeisterte Käufer. Es wird u.a. im Museumsshop des Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung in Berlin angeboten. Auch die emaillierten Ölöfen wurden weiter entwickelt, sowohl technisch als auch ästhetisch-formal.
Nachdem ihn schon 1954 Max Bill fragte, ob er nach Ulm kommen wolle, was Raacke ablehnte, wurde er 1962 von Otl Aicher (1922-1991) als Mitarbeiter an die Hochschule für Gestaltung nach Ulm geholt, um die Partei der professionellen Industrie-Designer an der HfG zu stärken, die sich gegen die reinen Theoretiker am Institut stellten.
In Ulm startete Raacke mit seinem Kunststoff-Koffer aus zwei gleichen Schalen schließlich in die Internationalität. Der Koffer wurde in Auftrag gegeben von der Firma BURG – bekannt auch für die Herstellung von Tapeziertischen – als Behälter für Tapezierwerkzeug, aber von den Hand- und Heimwerkern kaum akzeptiert.
Das erinnert an die vor dem Ersten Weltkrieg von Wolfgang von Wersin und Richard Riemerschmid entworfenen »Billigen Zimmer«, gedacht für Arbeiter, aber von Intellektuellen und Künstlern als »chic« erworben. (Helga Schmoll gen. Eisenwerth: Wolfgang von Wersin. Seine frühen Münchner Jahre 1901-1914. In: Georg Wacha (Hg.): Wolfgang von Wersin (1882-1976). Gestaltung und Produktentwicklung. Stadtmuseum Linz-Nordico 1983, S. 8-27, m. Abb.).
So wurde auch der Ulmer Koffer leer in den Farben Schwarz, Rot und Blau als »Raacke-Koffer« ein Markenzeichen im Wirtschaftswunderland und seiner Wendung zum schlichten Formausdruck in einer modernisierten Bauhaus-Nachfolge.
Bei Gründung der Ulmer Hochschule 1951 hatte ihr erster Direktor, der Schweizer ehemalige Bauhausschüler und Allround-Künstler Max Bill ihr Programm als erneuerte Bauhaus-Nachfolge definiert. (J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Bauhaus heute. In: Hans M. Wingler (Hg.): Bauhaus heute. Ein Museum für das Bauhaus? – Zur Eröffnung des nach Plänen von Walter Gropius errichteten Museumsgebäudes in Berlin am 1.12.1979. Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung, Berlin 1979, S. 53). Laien können sich kaum vorstellen, welche Schwierigkeiten es gab, um den Koffer zu realisieren, vergleiche den Beitrag von Walter Scheiffele »der rote Koffer – ein Ulmer Modell?« (Walter Scheiffele: Der rote Koffer – ein Ulmer Modell? In: Petruschat (Hg.), 2004, S. 34-43, m. Abb.), der ihn als »Produkt-Klassiker« der Ulmer Hochschule bezeichnete. (Der »Raacke-Koffer« wird auch im Museumsshop des Bauhaus-Archivs Berlin angeboten.)
Die nächste Sensation aus Raackes Ideen-Reservoir waren die faltbaren kunststoffbeschichteten Wellpappe-Möbel für Kinder, Twens, Studenten und überhaupt für jüngere Leute, die des Traditionsmöbeldiktats überdrüssig waren, 1967/68 entwickelt in den Farben Weiß, Rot, Pink, Violett. Es war wahrhaftig eine Revolution, für deren Vertrieb eine eigene Firma von Ellen Raacke gegründet wurde.
Die Formulierungen im Werbetext zu den Papp-Möbeln passten in die aufgeheizte Atmosphäre der Jahre der Studentenunruhen: »… keine aufwendige Herstellung, ohne großen maschinellen Aufwand, nicht lohnintensiv, keine Handarbeit, … kein Gedanke an Repräsentation, keine Rücksicht auf Konventionen (Konfirmation, Aussteuer, Erbschaft usw.)… Studenten und junge Ehen befriedigen, wohnen wie leben, Lebensgewohnheiten geändert … etc.« Und dieser Text stammte aus Raackes Feder und bereits vor 1967! Das ist beinahe Prosa im Sinne von Berthold Brecht und Rudi Dutschke…
Im gleichen Jahr wurde Raacke in die USA eingeladen und zwar vom Museum of Contemporary Crafts New York. Er fungierte dort als deutscher Repräsentant der White Paper Exhibition. Der Kunststoffschalen-Koffer und die Wellpappe-Möbel hatten ihn weithin bekannt gemacht.
So ergab es sich auch konsequent, dass er noch eine weitere Stufe in seinem beruflichen Werdegang erklomm: man berief ihn 1968 als Professor an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg. Er übernahm die Betreuung von Projektstudenten in den Bereichen Industrial Design, Kunstpädagogik und Architektur. Er lehrte in Hamburg mit fröhlichem Einsatz bis 1993, seit 1980 auch mit den Schwerpunkten Design und Ökologie.
Man kann an den ihm gestellten Aufgaben ablesen, was die Zeit bewegte. Von 1972-1990 unterhielt er auch ein privates Designbüro in Hamburg, seit 1990 bis 1999 ebenso in Berlin, wohin er nach seiner Emeritierung übersiedelte. In Berlin wurde Raacke auch Mitglied im Fachbeirat des Internationalen Design-Zentrums Berlin IDZ, während er in Hamburg noch im Jahr der Beendigung seiner dortigen Lehrfunktionen an der HBK Gründungsmitglied des »Arbeitskreises Angewandte Kunst« wurde.
In zahlreichen Gremien hörte man auf Raackes Stimme. Er organisierte nebenher so »triviale« Unternehmen wie die von Studenten mit lebensgroßen Kühen in verschiedenen Farben bemalten Paneele zur Verkleidung eines langen innerstädtischen Bauzauns am Jungfernstieg in Hamburg. Der Zaun rief eine in der Hansestadt sonst weniger kultivierte Fröhlichkeit hervor. Dazu musste Raacke aus dem mainfränkischen Hanau das Lächeln der Weinlandschaft an die Nordsee importieren. Seine Studenten haben es ihm gedankt.
Er selbst scheute sich nicht, seine eigenen »Masken« zu wechseln. So trat er bisweilen in farbig heiteren Patchwork-Hosen aus Rohseide auf, die er aus verschieden-farbigen Rechtecken montieren und schneidern ließ. Und seit Kassel und Ulm trug er seine dunkle, langsam graumelierte Lockenpracht als wahre Löwenmähne auf dem Haupt. So bewunderten meine Frau Helga und ich ihn bei einem Besuch in Hamburg. Er hatte damals die Aktion mit Rattan-Möbeln 1973/74 gerade gestartet, die z. T. in der Korbwarenfabrik Ferdinand Loers, teilweise bei der Firma Cerda in Valencia/Spanien nach seinen Zeichnungen ausgeführt wurden. Um das Urtümliche der Möblierung mit diesem Naturmaterial zu signalisieren, nannte er seine Rattan-Möbel-Serie »Arche Noah«. In der Zeitschrift »Schöner Wohnen« wurde 1974 eine Farbaufnahme abgebildet, auf der eines der Zimmer zu sehen war, das Raacke in seiner Hamburg Wohnung mit Rattan-Möbeln eingerichtet hatte.
Mit neuem Schwung unternahm Raacke in Hamburg und von Hamburg aus weiteres Neuland zu erproben. Es seien nur herausgegriffen seine Entwürfe für Schmuck aus Papier (z.T. mit Angela Kurrer), aber auch farbenfrohe Muster für Schmuckpapiere. Witzig ist auch sein metallner Handtuchhalter in der Form einer übergroßen Sicherheitsnadel. Raacke wurde mehrfach für seine Formgestaltungen mit Bundespreisen ausgezeichnet.
Die siebziger und achtziger Jahre in Hamburg waren reich an Ideen und Realisierungen auf vielen Gebieten der Gestaltung im alltäglichen Leben.
Noch heute ist Peter Raacke in Berlin, wo er in einem Siedlungshaus von Bruno Taut wohnt, in einer kleinen Werkstatt tätig. Er kehrt teilweise zu einfachen Formen seiner Goldschmiede-zeit zurück, zu Formen, die ihn aber eigentlich immer begleitet haben. Er suchte stets das dem jeweiligen Material gemäße Einfache. Blicken wir noch einmal auf sein mittlerweile berühmtes Essbesteck »mono-a«. Wenn man die vielfältigen Entwürfe für Ganzmetallbestecke im Sinne der Industrieausführung im 20. Jahrhundert durchsieht, fällt auf, dass manche wie die Bestecke von Andreas Moritz von 1928 bis 1953 entwickelt, sich der Form, die Raacke fand, zwar nähern, aber nie dessen stringenten, einfachsten Charakter in Umriss und Fläche erreichen. Das Gleiche trifft für die Besteck-Modelle von Henning Koppe (der Firma Jenssen in Kopenhagen) und Hugo Pott (in Solingen) zu. Raacke war mutiger und ging einen entscheidenden Schritt über diese Form hinaus. Damit kam er der Forderung nach möglichst kostensparender, technisch einfachster Herstellung aus Edelstahlblech entgegen. An diesem Punkt darf man an ein Wort erinnern, das der Lehrer der Kunstschule Burg Giebichenstein bei Halle, formulierte und das Moritz überlieferte, nämlich, »daß einfache Form nicht immer schön, schöne Form aber immer einfach seien.« Diese Meinung stimmt aber nur unter dem Ideal der »Neuen Sachlichkeit« der Zwanziger Jahre und des Bauhauses, jedoch keineswegs im Blick auf das Ganze der Weltkunst. Denn es gibt zahllose »schön« zu nennende Werke, die keineswegs einfach geformt sind, sondern sogar höchst kompliziert und vielschichtig. Allerdings dachte Paul Thiersch – wie Moritz – an kunsthandwerkliche Gegenstände seiner Zeit wie Vasen, Schalen, Geschirre und eben Bestecke. Er ließ Formen des Rokoko oder des Jugendstils außer acht, von denen etwa der Wikinger um 800 (Osebergschiff in Oslo) oder Ostasiens gar nicht zu reden. Es gibt bei Atelier- und Werkstattgesprächen immer viele Schlagworte, die, weil im Moment treffend, gerne verbreitet werden, wie etwa des amerikanischen Architekten Louis Henry Sullivan apodiktische Formel »form follows function«, die Moritz variierend verdeutschte in »die reine Form müsse der Funktion folgen«. Aber auch das ist nicht sklavisch zu befolgen – die vielen Stuhlformen quasi präziser funktionaler Konstruktion, aber oft äußerst unbequem im Gebrauch, beweisen es. Form und Funktion werden immer in einer Spannung stehen, die fruchtbar ist und deren Lösung den Kunstcharakter des geschaffenen Werkes bestimmt. Nicht erst seit Joseph Beuys wird über die Reichweite des Kunstbegriffs diskutiert. Seine Erweiterung fand nach und nach schon seit dem 19. Jahrhundert statt und zwar vor allem in den Diskussionen, was in Museen auszustellen wäre. Man hat z.B. afrikanische Schnitzwerke zunächst als völkerkundliche ethnologische Dokumente gesammelt. Seit dem frühen 20. Jahrhundert begann man sie als vorerst so genannte »primitive«, dann als vollwürdige Kunstwerke zu schätzen. Daneben entdeckte man auch die europäische »Volkskunst«. Und so wandelte sich die Vorstellung von dem, was museal zu beurteilen wäre. Die ursprünglichen Kunstgewerbemuseen nahmen schließlich das jeweilige Kunsthandwerk und endlich auch die Objekte des Industrie-Designs auf. Der Kunstbegriff erweiterte sich unter der Hand, sodass neben gotischen Schränken und Rokoko-Kommoden nun auch Stahlmöbel von Mies van der Rohe und sogar Pappmöbel von Raacke als ausstellungswürdige Beispiele künstlerisch hochwertigen Designs ihre Anerkennung fanden. Wenn Paul Frankl, einst Professor der Kunstgeschichte an der Universität Halle (und im Kontakt mit dem Bauhaus stehend), dann Emigrant in Princeton/USA, um 1931 formulierte »Kunst ist Form als Symbol ihre Sinnes«, so hatte er auch noch primär Werke der so genannten Hochkunst vor Augen. Doch mittlerweile erkennen wir auch in einem Objekt des technischen Designs Symbolgehalte, wenn man die Dinge genauer analysiert. Deshalb schlug ich vor längerer Zeit vor, neu zu bestimmen, was Kunst ist mit den Worten »Kunst ist alles, was der Mensch schafft, wenn der Aspekt der ästhetischen Form darin zum Ausdruck kommt.« Ich denke, dass Peter Raacke dem zustimmen kann.
J.A. Schmoll gen. Eisenwerth
Dem vorliegenden Text liegt das Manuskript des Festvortrages zugrunde, den der Verfasser bei der Eröffnungsfeier zur Ausstellung »50 Jahre Peter Raacke Design – Gestalten für den Gebrauch« am 18.9.2004 im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau hielt. In einer Neubearbeitung wurden auch persönliche Erinnerungen an meine mit Peter Raacke gemeinsamen Jahre in Darmstadt und Saarbrücken berücksichtigt (wobei auch verwiesen sei auf meine Ausführungen »Die Anfänge der Kunstwissenschaft an der Universität des Saarlandes im Rahmen der Kulturpolitik zwischen 1948 und 1966«. In: Christa Lichtenstern, Wolfgang Müller (Hg.): Das Kunstgeschichtliche Institut der Universität des Saarlandes – Lebensbilder. Annales Universitatis Saraviensis/ Phil. Fakultät, Bd. 25, St.Ingbert 2006, S. 12-82, m. Abb.). Ferner sachliche Ergänzungen aus den Texten des Kataloges mit Raackes heutigem Motto »macht langsam…« 50 Jahre Peter Raacke Design, herausgegeben von Angelika Petruschat, Berlin 2004, speziell aus dem Beitrag von Beate Alice Hofmann: So wurde Design. Der Emailleur, Gestalter und Pädagoge Peter Raacke, S. 22-33
Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen
Bibliografie (Auswahl)
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Redaktion: Oranna Dimmig, Claudia Maas
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