Die Künstlerin Vera Molnár (1924–2023) begann ab den 1960er Jahren den Computer für ihre Arbeit zu nutzen und interessierte sich dabei in zunehmendem Maße für das Verhältnis von Mensch und Maschine, das sich gerade auch im Auftreten von Fehlern, Ausfällen oder Dysfunktionen zeigt. Mit einfachen geometrischen Grundelementen erzeugte sie variationsreiche Bildwelten im Spannungsfeld von planbarer Ordnung und kalkulierter Störung.
Im Rahmen des artLab setzt sich der Komponist, Sounddesigner und Musikproduzent Stefan Zintel mit den computergenerierten Grafiken der Künstlerin auseinander. Vera Molnár wurde vorgeworfen, dass sie die Kunst durch den Einsatz des Computers, der vorgeblich die künstlerische Arbeit übernimmt, entmenschlicht. Stefan Zintel stellt die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine zeitaktuell neu, indem er Künstliche Intelligenz einsetzt. In einem KI-generierten Interview gibt Vera Molnár Einblicke in ihre Arbeitsprozesse, erläutert die Rolle von Linien, Rastersystemen und Unordnungen als Kernmotive ihrer Bildproduktion. Ein authentisch-fiktives Gespräch, das so nie stattgefunden hat – oder vielleicht doch?
In elektroakustischen Interventionen, bei denen Klänge mittels Quadrophonie räumliche Strukturen bilden, reagiert Stefan Zintel auf die digital erzeugten Bilder wie auch auf die Erläuterungen von Vera Molnár und erstellt eine parallele Wahrnehmungsebene, in der visuelle Systeme in auditive Assoziationsräume überführt werden.
Der Klangkünstler, Musiker und Musikproduzent Stefan Zintel studierte Freie Kunst an der HBKsaar, wo er als Dozent tätig ist und seit 1996 das Studio für akustische Kommunikation leitet. Er lehrte 10 Jahre Elektronische Musik an der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Als Komponist und Sounddesigner feierte er ab dem Anfang der 1990er Jahre internationale Erfolge mit Acts wie Caterpillar, SCAN, GTS, Tildbros und Tilda Gold. Seine Tracks erschienen auf mehr als 300 Samplern zusammen mit Künstlern wie Paul Van Dyk, Westbam, Dr. Motte, R. Kelly oder Puff Dady.
Als Soundperformer arbeitet Stefan Zintel seit mehr als 20 Jahren an den Schnittstellen von Analog und Digital und erzeugt dabei spielerisch-experimentelle Seh-Klang-Ereignisse und musikalische Skulpturen.
Im Anschluss an die Performance führt Institutsdirektor Andreas Bayer ein Werkgespräch mit Stefan Zintel.
Der Eintritt ist frei.
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: