Struktur ist wichtig für Kunst.
Künstler nutzen Strukturen, um ihre Werke in verschiedene Teile zu
gliedern. Mit Strukturen kann der Künstler auch verschiedene Bereiche
seiner Arbeit voneinander trennen.
Strukturen begegnen uns in vielen
verschiedenen Formen. Sie können zum Beispiel entstehen, während der
Künstler an seinem Werk arbeitet. Sie können aber auch schon da sein und
der Künstler verwendet sie für seine Arbeit.
Strukturen können als Form oder Teile eines größeren Ganzen erscheinen.
Gleichmäßige Strukturen geben Ruhe und Klarheit.
Lebhafte Elemente, die sich unterscheiden, machen ein Bild dynamisch.
Und mit feinen Linien kann ein Muster für eine ganze Fläche entstehen.
Leonie Sina Stark
Redaktion: Petra Wilhelmy
Die Arbeit von Jo Enzweiler zeigt einen Holz-Schnitt.
Der Holz-Schnitt gehört zu einer sogenannten Mappe. In dieser Mappe sind noch andere Kunst-Werke. Der Name der Mappe ist: sammlung grafischer und fotografischer blätter. Jo Enzweiler hat die Worte extra nur in kleinen Buchstaben geschrieben.
Struktur ist bei diesem Werk das Haupt-Thema. Dafür hat Jo Enzweiler mit einem Teppich-Messer Linien in Holz geschnitten. Dieses Holz ist das Werkzeug, mit dem ein Holz-Schnitt hergestellt wird. Das Holz heißt dann: Druck-Stock.
Die Linien kreuzen sich senkrecht und waagerecht. Sie sind in der Mitte eines schwarzen Rechtecks. Das Rechteck liegt quer.
Das Bild sieht aus wie ein Stück Stoff mit fransigen Rändern.
Der Holzschnitt ist eine Druck-Technik.
Dafür wird ein Stück Holz mit Schneide-Messern bearbeitet. Es werden zum Beispiel tiefe Stellen eingeritzt. Am Ende sieht die Ober-Fläche vom Holz aus wie ein Relief.
Mit der Ober-Fläche kann man jetzt Bilder drucken. Dazu wird die Fläche eingefärbt und mit der farbigen Seite zum Beispiel auf Papier gedrückt. Was dann entsteht, nennt man Holz-Schnitt.
„o. T.“ ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Die Arbeit von Vera Molnár ist ein Digital-Druck.
Sie gehört zu einer Reihe von 6 Kunst-Werken. Die Reihe hat den Namen: „Hommage à Naum Gabo“. Das ist Französisch und bedeutet übersetzt „Zu Ehren von Naum Gabo“. Naum Gabo war ein Künstler.
Das Bild zeigt viele schwarze Recht-Ecke. Ein Recht-Eck ist eine geometrische Form. Die Formen liegen nicht in geraden Linien auf dem Bild-Grund, sondern in Kurven. Sie überlappen sich. Dadurch gibt es verschiedene Dichten in diesem Bild.
Die Lauf-Form der Recht-Ecke hat Vera Molnár mit eigenen Computer-Programmierungen entwickelt.
Die Struktur des Bildes hat einen Rhythmus und wirkt lebendig. So waren auch künstlerische Arbeiten von Naum Gabo.
Der Digital-Druck ist eine Druck-Form.
Es wird dafür eine Datei gedruckt. Die Datei kommt von einem Computer. Die Datei wird direkt in die Druck-Maschine geschickt. Das Ergebnis ist der Digital-Druck.
Der Künstler Naum Gabo lebte von 1890 bis 1977. Gabo glaubte, dass Kunst überall auf der Welt und über alle Grenzen hinweg zu den Menschen sprechen kann. Mit der Reihe „Hommage à Naum Gabo“ wollte Vera Molnár den Künstler würdigen.
Habt Ihr Lust, mehr über die Künstlerin Vera Molnár zu erfahren? Dann schaut Euch die App „How to: Vera Molnár“ an. Es gibt viel zu entdecken.
Das Werk von Eva Niestrath nennt man „plastisches Objekt“.
In einem Rahmen liegen 20 Papier-Quader. Jeder Quader ist so groß wie eine Zigarettenschachtel. Die Quader liegen eng zusammen.
Mit einer Nadel hat Eva Niestrath einfach durch das Papier gestochen. Dadurch sind viele kleine Löcher entstanden und an manchen Stellen ist das Papier gerissen.
Durch die Bearbeitung hat die Künstlerin ganz feine Strukturen geschaffen. Sie zeigen dem Betrachter, wie empfindlich das Material ist und wie zart die leeren Körper der Papier-Quader sind.
„o. T“. ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Hier sieht man eine sogenannte Collage.
Der Künstler Erich Kraemer hat Papier-Stücke gefaltet. Das gefaltete Papier hat er dann so auf den Bild-Grund geklebt, dass eine ovale Form entsteht.
Die Papier-Stücke sehen aus wie Well-Pappe. Sie liegen mal senkrecht, mal waagerecht auf dem Bild. Wo nichts beklebt ist, entstehen Lücken. Die hat der Künstler bemalt und dafür verschiedene Farben und Mal-Techniken benutzt.
Wenn man genau hinschaut, erkennt man noch Formen, die aussehen wie Schrift-Zeichen.
Mit dem geklebten Papier, den bemalten Stellen und den Zeichen hat das Bild viele verschiedene Strukturen bekommen. Dadurch wirkt es sehr lebendig.
Die Collage ist eine Kunst-Technik.
Collage ist aber auch der Name für Kunst-Werke. Die Kunst-Technik funktioniert so: Man befestigt verschiedene Teile auf einer Unterlage. Daraus entsteht dann etwas ganz Neues. Ein Bild zum Beispiel.
Das Wort Collage kommt vom französischen Wort "coller". Das bedeutet "kleben".
Es gibt auch Collagen in Musik-Videos, in Büchern und in Texten.
„o. T“. ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Das Werk von Leonardo Mosso ist eine kleine Farb-Fotografie.
„Scrittura Struttura/Ogetto" ist Italienisch und bedeutet übersetzt: "Schreib-Struktur/Objekt".
In der Kunst von Leonardo Mosso geht es um Räume. Die Räume werden von ihm bearbeitet. Danach haben sie eine veränderte Struktur. Das Ergebnis wird dann von Leonardo Mosso fotografiert.
Das Werk „Alvar Alto“ zeigt eine Konstruktion aus Stäben. Die Stäbe sind zunächst einmal regelmäßig und geometrisch im Quadrat angeordnet.
Wenn man genauer hinsieht, erkennt man auf einmal diagonale Strukturen. Man sieht Zwischen-Räume, die leer sind. Man sieht Stäbe, die sich überschneiden. Die Struktur auf dem Foto ist gleichzeitig regelmäßig und dynamisch.
Die Fotografie hat Leonardo Mosso dem Architekten Alvar Alto gewidmet. Leonardo Mosso hat ein paar Jahre im Architektur-Büro von Alvar Alto gearbeitet.
Will Faber hat ein Bild mit Gouache-Farben gemalt.
Es hat die Form von einem Recht-Eck, das aussieht, als würde es von innen nach außen aufbrechen.
Dunkle Linien teilen das Bild in geometrische Muster. Die Farben bilden einen Kontrast zu dem grauen Hintergrund. Sie heben sich von ihm ab.
Ganz ähnlich sehen Kirchen-Fenster aus Blei-Glas aus. Durch das bemalte Glas kann das Licht hindurch. Die Farb-Felder von Will Faber haben aber eine raue Ober-Fläche. Das Licht kann durch sie nicht hindurch. Aber dafür hat man das Gefühl, man könnte Farb-Felder anfassen.
Es gibt einen weißen Wirbel in der Mitte. Er macht die strenge Farb-Felder-Struktur weniger streng.
Gouache ist eine Farbe, die man mit Wasser mischen kann. Sie wird aus groben Farbstoff-Teilen und Kreide hergestellt. Damit man die Farbe auch auf den Untergrund auftragen kann, kommt noch ein anderes Material dazu. Es heißt: Gummi arabicum.
„o. T“. ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Eine Zeichnung von August Clüsserath aus dem Jahr 1959 zeigt freie Pinsel-Striche.
Die Striche sind schwarz und das Papier ist weiß. Die schwarze Struktur hat der Künstler mit Tusche gezeichnet.
Tusche ist flüssige Farbe, mit der man zeichnet oder schreibt. Man nennt eine Arbeit wie die von August Clüsserath deshalb auch Tusche-Zeichnung.
Zuerst sieht es so aus, als ob die schwarzen Linien auf dem Blatt zufällig entstanden sind. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass der Künstler sie genau so auf das Papier setzen wollte.
Die Striche sind mal breit, mal schmal. Ihre Farbe ist mal richtig schwarz, mal weniger schwarz. An manchen Stellen sieht man das Weiße vom Papier unter den Tusche-Strichen. Man sagt dazu: Die Intensität der Linien ist verschieden.
Die Strukturen auf der Tusche-Zeichnung erinnern an die Natur. Doch sie sind abstrakt und ihre Bewegung ist im Bild selbst. Abstrakt bedeutet: es wird kein Gegenstand gezeigt. Das ist typisch für die Arbeiten von August Clüsserath seit 1957. Damals ist er einer Künstler-Gruppe beigetreten. Sie hieß "neue gruppe saar".
„o. T.“ ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Das Schwarz-Weiß-Foto "Fichten“ von Monika von Boch zeigt 4 Fichten-Baumstämme, die dicht nebeneinander stehen. Man sieht auf dem Foto aber nicht die ganzen Baumstämme, sondern nur einen Teil von ihnen. Das nennt man Aus-Schnitt.
Äste oder Nadeln sind auf dem Foto auch nicht zu sehen.
Alle 4 Bäume wachsen gerade hoch. Dadurch wird der Aus-Schnitt in 4 senkrechte Bereiche eingeteilt. Ein anderes Wort für senkrecht ist vertikal.
Die Baumrinden der 4 Fichten haben verschiedene Helligkeiten und Muster. Das macht das Bild lebendig.
Die Formen auf dem Foto kommen aus der Natur. Das Foto ist aber eigen-ständig und zeigt uns mehr als die Natur. Es zeigt uns ein Spiel mit den Formen.
Horst Linn hat ein Objekt aus Blech hergestellt.
Das Blech ist aus einem Material, das Edel-Stahl“ heißt. Es ist besonders bearbeitet worden. Man nennt das: verchromen. Dadurch glänzt das Blech viel mehr.
Der Künstler hat dem Blech eine regelmäßige Falten-Struktur gegeben.
Licht fällt auf das Objekt. Es spiegelt sich auf der gefalteten Ober-Fläche und in den faltigen Zick-Zack-Strukturen.
Die Spiegelungen verändern sich, wenn sich der Betrachter bewegt.
Das gibt dem Kunstwerk eine besonders lebendige Wirkung.
„o. T“. ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Der Sieb-Druck von Ullrich Kerker zeigt einen Fisch auf einem leeren und weißen Hintergrund.
Der Fisch ist gefüllt mit vielen Linien und einem wilden Muster. Alles läuft kreuz und quer. Das gibt dem Fisch eine Struktur. Im Fisch gibt es auch weiße Stellen. Sie heißen: „Auslassung“.
Woher kommt dieses unregelmäßige Muster im Fisch? Ullrich Kerker hat für den Druck eine Press-Spanplatte benutzt. Auf ihrer Ober-Fläche gibt es selbst schon viele Muster und Lücken. Die hat der Künstler genutzt, als er den Fisch gedruckt hat.
Schuppen oder Gräten darf der Betrachter finden, wenn er sich die Struktur anschaut. Nur eine kleine weiße Leer-Form deutet das Auge des Fisches an.
Auf engem Raum drängen sich Muster im Fisch. Es sieht so aus, als ob sie gleich ausbrechen wollen, um mehr Platz zu haben.
Press-Spanplatten werden aus Holz-Resten hergestellt.
Die Holz-Reste werden mit einem Kleber und viel Wärme zusammen gepresst. Dadurch entstehen viele unregelmäßigen Linien und wilde Muster.
Ein Sieb-Druck ist eine Methode zum Drucken.
Dabei wird Farbe durch ein feines Netz auf das Material gedruckt. Das passiert mit einem Gummi-Werkzeug.
An manchen Stellen soll keine Farbe sein. Dort wird das Netz mit einer Schablone blockiert. So kommt dort keine Farbe durch.
„o. T“. ist eine Abkürzung und bedeutet: ohne Titel.
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: