Technisch-Gewerbliches-Berufsbildungszentrum II der Stadt Saarbrücken
Wiederaufbau des kriegszerstörten Gebäudes durch Peter Paul Seeberger, 1950-52
Saarbrücken, Bezirk Mitte, Malstatt, Paul-Schmook-Straße
Die Pestalozzischule in Saarbrücken, Malstatt-Burbach, Wiederaufbau und Umgestaltung 1950 bis 1952
Das erst 1927 als Pestalozzischule benannte Schulgebäude im ehemaligen Stadtteil Malstatt-Burbach zählt zu den frühesten Wiederaufbauten kriegszerstörter Saarbrücker Schulhäuser, die nach Entwurf und unter der Leitung des Architekten Peter Paul Seeberger (1906-1993) wieder ihrer Nutzung zugeführt werden.
Der Standort dieses Schulhauses kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken, die durch Umbau, Wiederaufbau und Nutzungsänderung gekennzeichnet ist. Er unterliegt im Wandel der Zeit Funktions-, Namens- und Adressänderungen.
Das genaue Erbauungsdatum des Gebäudes ist unbekannt. Die ältesten diesen Schulstandort betreffenden Dokumente der Saarbrücker Stadtarchive datieren 1901. Gesichert aber sind die ursprüngliche Nutzung und Funktion des Gebäudes als Rathaus beziehungsweise Gemeindehaus der Gemeinde Malstatt-Burbach. Von 1906 bis 1907 sind bauliche Veränderungen kleineren Ausmaßes am Rathaus nachweisbar. Hierbei handelt es sich um einen Dachfensteraufbau, Fenstereinbauten in Treppenhaus und Rückfront des Gebäudes, sowie einen zweigeschossigen Anbau. Zur Klärung der Schulraumfrage wurde das Rathaus zwischen 1909 und 1910 in ein Schulgebäude umgebaut. Die Einrichtung konfessioneller Hilfsschulen durch die Rektoren der Volksschulen Malstatt hatte weiteren Schulraum dringend erforderlich gemacht. Bereits im Mai 1910 war der Umbau, in dessen Zusammenhang der Rathausplatz verschwindet, weitestgehend fertig gestellt. Erst im Pestalozzigedenkjahr 1927 wird dem Schulhaus auf Beschluss der Stadtverordneten der Name "Pestalozzischule" verliehen.
Das 1909 bis 1910 zu einer Schule umgebaute Rathaus der Stadtgemeinde Malstatt-Burbach war mit seiner architektonisch hervorgehobenen Hauptfassade, der den Haupteingang aufnehmenden Nordfassade, längs zum Rathausplatz angeordnet und besaß die Anschrift Breitestraße Nr. 12. An den alten Rathausplatz grenzten die Rathaus- und die Breitestraße an. Der im Rahmen des Umbaus ab 1909 beseitigte Rathausplatz war über eine zweiläufige Freitreppe von der höher gelegenen Breitestraße aus zugänglich. Historische Fotografien und Baupläne geben uns Auskunft über die Außenbaugestaltung des zu einer Schule umgebauten Rathauses, den Vorgängerbau des 1949/1950 ausgeführten Wiederaufbaus. Diesen dreigeschossigen historistischen Vorgängerbau bestimmten demnach antikisierende, klassizistische Formdetails. Das Kellergeschoss war an den Giebelseiten geböscht und wegen des nach Süden abfallenden Geländes in der Rückansicht des Gebäudes als Vollgeschoss ausgebildet. Die Nordfassade, zugleich Hauptfassade, war architektonisch in Form eines Mittelrisalits hervorgehoben, der wie das übrige Gebäude mit einem Satteldach eingedeckt war und den Haupteingang aufnahm. Der Haupteingang selbst besaß eine von Wangen eingefasste Freitreppe mit Wandpfeilern, die ein Gebälk, bestehend aus Dreifazienarchitrav, Fries und Gesims, trugen. Das Gesims setzte sich hierbei als gliedernde Horizontale über den gesamten Baukörper fort. Das Sockelgeschoss aus Ziegelsteinen wies niedrige querrechteckige Fensteröffnungen mit Klappläden auf, während Erd- und erstes Obergeschoss hochrechteckige Sprossenfenster mit profilierten Gewänden besaßen. Die Sohlbänke der Obergeschossfenster und der zweigeteilten Fenster des Mezzaningeschosses waren als umlaufende Sohlbankgesimse ausgebildet. Gebälk und Gesimse waren im Bereich des Mittelrisalits verkröpft. Die Fensterstürze zeigten sich im zweiten Obergeschoss nach Art des antiken Architravs in Faszien gegliedert. Eine weitere Betonung bezüglich der Fenstergestaltung stellte das mit Faschen ("Ohren") ausgestattete Fenster des zweiten Obergeschosses des Mittelrisalits dar. Der gesamte Baukörper erfuhr durch umlaufende, profilierte Gesimse eine starke horizontale Gliederung und Gewichtsetzung, der die Vertikale des überhöhten Mittelrisalits an der Nordfassade ausgleichend entgegenwirkte, so dass ein ausgewogener und harmonischer Gesamteindruck erzielt wurde. Der 1906 datierende zweigeschossige Anbau mit Attikaausbildung schloss sich gestalterisch an den alten Rathausbau an.
Der Umbau des auf Grund seiner Geschosshöhen geeigneten Rathauses in ein Schulhaus umfasste die Verlegung des Treppenhauses, das Entfernen von Zwischenwänden und das Einziehen neuer Wände, sowie die Verbreiterung der die Schulsäle und das Treppenhaus belichtenden Fenster. Das Raumprogramm beinhaltete im Erd- und Obergeschoss je vier Schulsäle, ein Direktorenzimmer im Obergeschoss, sowie im Dachgeschoss durch Höherlegung der Decke zwei Säle für den Zeichen- und Gesangsunterricht, ein Lehrer- und ein Lehrmittelzimmer. Im Kellergeschoss befand sich die Wohnung des Schuldieners. Die Abortanlagen waren im Anbau untergebracht. Der Umbau betraf also vor allem die Grundrissdisposition. Das Gebäudeinnere wurde seiner neuen Funktion angepasst: größere, besser belichtete Räume und eine durch die Verlegung des Treppenhauses erreichte Optimierung der inneren Wegführung trugen der neuen Nutzung des ehemaligen Rathauses als Schulgebäude Rechnung.
Über die Nutzung des Schulhauses liefern die Bauakten zum Teil widersprüchliche Angaben. Demzufolge sollen im Mai 1910, nach unmittelbarer Fertigstellung des Schulhauses, konfessionelle Hilfsschulen das Gebäude bezogen haben. Gleichzeitig soll das Gebäude bis 1913 als erste Unterrichtsstätte für das neu gegründete städtische Reformrealgymnasium gedient haben. Im Anschluss daran nimmt es bis zu seiner Zerstörung 1944 die städtische Frauenfachschule auf. 1930 wird das erste der beiden Hilfsschulsysteme, das katholische, ausgelagert. 1935, nach der Rückgliederung der Saar an das Deutsche Reich, muss auch die evangelische Hilfsschule das Gebäude verlassen. Fortan nutzt die NSDAP das Schulhaus. Es folgen Änderungen der Straßenbezeichnung. Eine erste neue Straßenbezeichnung findet sich in den Akten 1932. Die Bezeichnung Rathausplatz 12 ändert sich in Breitestraße 68. Die korrekte Anschrift des Schulstandortes lautet nun: Pestalozzischule, Breitestraße 68 in Saarbrücken 2. Ab 1943 sprechen die Akten dann von der Jakob-Johannes-Straße. Wann letztendlich die Umbenennung in Paul-Schmook-Straße erfolgt, ist den Akten nicht zu entnehmen. Paul Schmook, seit 1900 Bürgermeister der Gemeinde Malstatt-Burbach, bekleidete sein Amt bis zum 1. April 1909, dem Tag des Zusammenschlusses der Gemeinden St. Johann, Saarbrücken und Malstatt-Burbach zur Großstadt Saarbrücken, den Schmook als eine der treibenden Kräfte unterstütze.
Wie bereits im ersten Weltkrieg, diente die Pestalozzischule auch im Zweiten als Unterkunft für Truppen. Durch den Fliegerangriff vom 30. Juli 1942 wurde das Schulhaus an der Jakob-Johannes-Straße durch Bomben schwer beschädigt und brannte aus. Das gesamte Saarbrücker Schulwesen war durch Kriegszerstörungen stark betroffen. Es herrschte verschärfte Schulraumnot, der man zunächst mit dem Wiederaufbau bestehender und noch zu rettender kriegszerstörter Schulhäuser begegnete. Im Falle der Pestalozzischule kam 1947 zunächst eine vorhandene Holzbaracke von knapp 229 Quadratmetern zur Wiedereinrichtung einer Hilfsschule für die Stadt Saarbrücken auf dem Gelände des Schulhauses zu stehen. Bei diesem Provisorium handelte es sich um eine in der Bismarckstraße 13 (Marschall-Ney-Schule) stehende, sechs Räume umfassende Baracke. Einer Erweiterung dieser wurde letztendlich der Wiederaufbau des zerstörten Schulgebäudes 1949/1950 unter der Leitung des städtischen Oberbaurats Peter Paul Seeberger vorgezogen. Eine Begutachtung und Prüfung der Standfestigkeit der noch bestehenden Bausubstanz ergab, dass das Bruchsteinmauerwerk der Außen- und Innenwände noch gut erhalten war, so dass auf den Grundmauern des zerstörten Gebäudes wiederaufgebaut werden konnte. Die wieder aufgebaute Schule wurde demselben Zweck zugeführt, dem sie auch vor dem Krieg hauptsächlich diente. In den zwei Systemen der Pestalozzischule, einer pädagogischen Fürsorgestätte für schwach begabte Kinder, für die der Besuch von Volksschulen nicht möglich ist, war die Aufnahme von circa 350 Kindern vorgesehen. Als Zentralschule sollte sie diesen Kindern eine Spezialausbildung bieten, damit diese im späteren Leben selbstständig bestehen können. Der Unterricht besteht in erster Linie in der Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten wie Malen, Basteln, Handwerken, Kochen und Gartenarbeit. Der Wiederaufbau trug dieser Unterrichtsform durch Spezialeinrichtungen Rechnung, wie etwa Werkräumen (Bastel- und Handwerksräumen), Küche und Gartenanlage, sowie großzügigen Wandtafeln und zu Gruppen verschiebbaren Schulmöbeln in den Klassenräumen. Die Funktion des Gebäudes erklärte auch die 1927 vorgenommene Benennung als Pestalozzi-Schule: Gilt doch der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827), Erzieher, Sozial- und Schulreformer, Philosoph und Politiker, als Anreger des modernen Anschauungsunterrichts. Er setzte sich die Volkserziehung und Hilfe für arme Kinder zu einer selbständigen Lebensgestaltung zum Ziel. Die Entwicklung handwerklicher Kräfte des Kindes spielte eine wesentliche Rolle in seiner erneuerten Erziehung, die auf ganz Europa ausstrahlte.
Das Bauvorhaben zum Wiederaufbau der Pestalozzischule wird am 29.09.1949 genehmigt. Der Wiederaufbau, der eine Umgestaltung des Vorgängerbaus bedeutet, erfolgt in der vom Städtischen Hochbauamt vorgeschlagenen verbesserten Form. Um im Dachgeschoss unzulängliche Klassenräume an den Giebelseiten zu vermeiden, wird auf den Kniestock des Vorgängerbaus verzichtet. Stattdessen erhält das Gebäude ein zweites Ober- und damit ein weiteres Vollgeschoss. Das dreigeschossige, 12 Klassenräume aufnehmende, wieder aufgebaute Schulhaus ist ein massiver Mauerwerksbau mit Decken aus Stahlbetonfertigbalken und Massivbeton. Die Außenwände bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, die tragenden Innenwände aus Ziegelsteinmauerwerk. Nach den Abbrucharbeiten im Dezember 1949 ist das Gebäude bereits im Juni 1950 im Rohbau fertiggestellt und der Unterricht kann am 16. Oktober wieder aufgenommen werden. 1951 kommen die zum Bauvorhaben gehörende Hofgestaltung und Einfriedung zur Ausführung.
Im Zuge des auf den Grundmauern des Altbaus erfolgenden Wiederaufbaus wird das Gebäude zeitgenössischen Standards, den neuen Anforderungen an Pädagogik und Hygiene angepasst. Die Kleinteiligkeit des Grundrisses des zerstörten Schulhauses wird im Wiederaufbau zu Gunsten größerer Räumlichkeiten und einer funktionalen Binnenstruktur verworfen. Der Schwerpunkt liegt auf großen, hell belichteten Klassensälen multifunktionaler Nutzung, die nach Norden und Süden gelegen sind. Durch das Verlegen der sanitären Anlagen und der Brauseräume in das Kellergeschoss kann im Anbau weiterer Nutzraum geschaffen werden. Die Verlegung des Haupteingangs an die westliche Giebelseite ermöglicht eine funktionale Erschließung des Gebäudes und eine Optimierung der Flächennutzung im Gebäudeinneren. Das Raumprogramm ist um das zweite Obergeschoss und damit ein drittes Vollgeschoss erweitert, so dass ein Maximum an Schulraum gewonnen wird. Ziel ist die Verbesserung des Grundrisses hinsichtlich Zentralisierung und Funktionalität. Die Optimierung der Raumgrößen und der Belichtung, insbesondere der Klassenräume, Flure und Treppen, sowie die Einrichtung von Brauseräumen entspricht den zeitgenössischen Anforderungen an ein modernes Schulhaus nach Geräumigkeit, Licht, Luft, Sonne und Sauberkeit (Hygiene).
In der Außenansicht zeigt sich der Wiederaufbau als klar gegliederter, stereometrischer Baukörper, der durch geometrische Formen und den völligen Verzicht auf plastischen Schmuck gekennzeichnet ist. Charakteristisch für Peter Paul Seeberger ist das durch eine zurückversetzte Fußpfette gegen den Baukörper abgesetzte Dach, so dass die einzelnen Bauglieder als eigenwertig gekennzeichnet werden. Pointierte Farbsetzungen, in diesem Fall der Sohlbänke, sind typisch für die Fassadengestaltung des Architekten und tragen zu deren Belebung bei. Maßgebendes Gestaltungselement des Außenbaus sind die Fenstergruppierung und –anordnung, in der gewollte, starke Anlehnungen an den Vorgängerbau erfahrbar bleiben.
Die Fassadenaufrisse verdeutlichen die Entwicklung vom Vorgängerbau zum wieder aufgebauten Gebäude, zeigen Übernahmen und Veränderungen. Bei der Nordfassade wird auf Mittelrisalit und Mezzaningeschoss verzichtet. Entscheidend aber ist, dass der Rhythmus der Fensteranordnung, die Fensterachsen des Vorgängerbaus, beibehalten wird. Die durch den Vorgängerbau vorgegebene Anordnung der Fenster im Keller-, Erd- und Obergeschoss bleibt bestimmend. Im Bereich des Mittelrisalits nehmen Doppelfenster Bezug auf die ursprüngliche Fensterform, so dass der Risalit in der Fenstergruppierung des Wiederaufbaus bewusst nachklingt. Die zweigeteilten Mezzaninfenster des Altbaus werden zu beiden Seiten des ehemaligen Risalits zu je einer Vierergruppe erweitert. Die ursprüngliche Trennung von Rathaus und einachsigem Anbau im Westen bleibt gewahrt. Auch der zweigeschossige Anbau wird um ein Vollgeschoss aufgestockt. Hochrechteckige Sprossenfenster gliedern die Nord-, Süd- und Westansicht. An der Ost- und Südfassade treten vertikale Fensterbänder hinzu. Peter Paul Seeberger gelingt es, unter Wahrung der ursprünglichen Fensteranordnung die Außenbaugestaltung des spätklassizistische Formen aufweisenden Vorgängerbaus für den Betrachter erfahrbar und ablesbar zu lassen. Symmetrie und Fensterachsen des Vorgängerbaus finden sich vor allem in der Nordfassade berücksichtigt. Die in Folge des dritten Vollgeschosses hinzukommenden Fenster nehmen gestalterisch auf den Vorgängerbau Bezug und erweitern diese. Der Wiederaufbau erfährt also im Sinne der Gestaltung des Altbaus weitergedachte und somit den Gesamteindruck des Gebäudes nicht störende Erweiterungen, die dem Bauwerk aber zugleich ein völlig neues, der klassischen Moderne verhaftetes Gepräge verleihen. Ein ausgewogenes Spiel vertikaler und horizontaler Linien bestimmt die Fassaden. Die stärkste Veränderung zeigt die Südfassade. Hier findet sich die mittige Achse mit Tür zum Schulhof hinsichtlich Fenster- und Türgestaltung zur Gänze überarbeitet. Die Einzelfenster werden auf eine maximale Größe von 4,65 m vergrößert, so dass sich optisch der Eindruck eines die Fassade stark senkrecht bestimmenden Fensterbandes ergibt. Diese Maßnahme dürfte aber in erster Linie funktional bedingt sein, ermöglicht sie doch eine Optimierung der Lichtverhältnisse im Gebäude, insbesondere der in diesem Bereich situierten Treppenläufe. Die genehmigten Fassadenaufrisse, datierend auf den 24. Januar 1950, kennzeichnet demnach dieselbe Entwicklung wie sie bei den Grundrissen zu beobachten ist: das Verwerfen kleinteiliger Formen, hin zu einer klar gegliederten Gestaltung, die im Sinne der Zwanziger Jahre auf alle Dekoration verzichtet. Stilistisch gesehen ist somit die Anlehnung an Bauten der Zwanziger und Dreißiger Jahre festzuhalten, insbesondere an das Neue Bauen.
Das heutige Erscheinungsbild bestimmen die Nutzungsänderung und der Umbau von 1984 sowie der 1990 in Angriff genommene Erweiterungsbau im Süden des Schulgeländes. 1983 wird das mittlerweile als kaufmännische Berufsschule genutzte Gebäude in Folge stetig steigender Schülerzahlen unter der Bauleitung von Johann Peter Lüth, Leiter des Saarbrücker Bauamtes, umgebaut und saniert. Bauherr ist der Stadtverband Saarbrücken, der das Gebäude im Januar 1974 als Schulträger von der Stadt Saarbrücken übernimmt. Am 16. August 1978 wird das Gebäude dem Stadtverband Saarbrücken grundbuchmäßig übertragen und einer neuen Nutzung zugeführt. Der Umbau der Paul-Schmook-Schule umfasst den Um- und Ausbau, sowie die Reorganisation des Schulstandortes als Außenstelle des Technisch-Gewerblichen-Berufsbildungszentrums II der Stadt Saarbrücken, kurz TGBBZ II. Dieses gehört als Außenstelle zum 1952 bis 1962 nach Plänen Peter Paul Seebergers errichteten Komplex des Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentrum "Am Mügelsberg" (kurz Mügelsbergschule). Das ehemalige Pestalozzischulhaus nimmt fortan als Außenstelle das Berufsfeld Drucktechnik des TGBBZ II auf, vormals im Gebäude IIB der genannten Mügelsbergschule untergebracht. Während die Nutzungsänderung in erster Linie das Gebäudeinnere und die Konstruktion betrifft, nimmt der Erweiterungsbau Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild des alten Schulhauses.
1990 beginnt die Planungsphase für den im Norden an das Schulhaus und im Osten an den noch bestehenden Bunker anschließenden zweigeschossigen Erweiterungsbau quadratischen Grundrisses. Ab 1992 erfolgt die Realisierung des Bauprojektes nach Entwürfen der Planungsgruppe Professor Bernhard Focht und Partner. Der Neubau ordnet sich in seiner Gesamthöhe respektvoll dem Altbau unter und ist mit diesem über eine Eingangshalle verbunden, zugleich aber auch bewusst als spätere Erweiterung gekennzeichnet. Der Erweiterungsbau ist eine Hoflösung, bei der alle Schulräume zum Innenhof liegen. Es liegt eine einhüftige Bauweise vor, bei der den Unterrichtsräumen nur einseitig ein Flur vorgelegt ist. In der Verwendung hochrechteckiger Fenster und deren Unterteilung und Anordnung zu Fensterbändern zeigt sich die Bezugnahme auf den Altbau.
Das Richtfest findet am 16. Februar 1993 statt. Im Anschluss an diesen nach Süden und Westen freistehenden Erweiterungsbau ist zu dieser Zeit ein neu zu schaffendes Gewerbegebiet geplant. Das Vorhaben, die Außenstelle Malstatt zu einem eigenen Berufsbildungszentrum aufzuwerten, bleibt unrealisiert.
Jeanette Dillinger
Biografie
Peter Paul Seeberger, Architekt
geboren 1906 in Kaiserslautern
gestorben 1993 in Saarbrücken
Bibliografie
Redaktion: Sandra Kraemer
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: