Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Völklingen-Lauterbach, Hauptstraße 293a
Biografie:
Anton Detemple wurde am 26.06.1905 geboren, war verheiratet und war Vater von vier Kindern. Von Beruf war er Kraftfahrer. 1928 war er Gemeindevorsteher in Lauterbach, zeitweise KPD-Ortsvorsitzender. Demnach also in die Dorfgemeinschaft integriert. Seine Lohnarbeit verrichtete er bei der Firma Arnoth und Bäcker – ein Saarbrücker Stahlbau-Unternehmen. 1939 unterhielt die Firma eine Baustelle an den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken. Dort wurde Anton Detemple im März desselben Jahres an seinem Arbeitsplatz verhaftet. Als Grund hierfür diente den Nationalsozialisten die angebliche Verbreitung französischer, staatsfeindlicher Propaganda, die von Detemple ausgegangen sein soll. Er soll darüber hinaus für den französischen Geheimdienst tätig gewesen sein und Juden aktiv zur Flucht verholfen haben. Weiterhin wurde ihm vorgeworfen, 1935 für den Status Quo und damit gegen die Angliederung an das Deutsche Reich gestimmt zu haben. Diese Anschuldigungen machten Detemple in den Augen der Nazis zum Landesverräter. Er wurde ins Gefängnis Lerchesflur gebracht. Nach seiner Inhaftierung folgte schon im April 1939 die Deportation erst nach Dachau, danach nach Flossenbürg in Bayern, an der tschechischen Grenze. Dort war er den Grausamkeiten der Nationalsozialisten schutzlos ausgeliefert. Er wurde misshandelt und gefoltert. Beim Verhör wurden ihm zwei Backenzähne ausgeschlagen. 1941 wurde Anton Detemple aus dem KZ entlassen und dienstverpflichtet an die Ostfront nach Russland. Nach dem Krieg wurde Anton Detemple als Opfer des NS anerkannt und entschädigt. Er hatte Folter und KZ überlebt, aber schwere körperliche und seelische Schäden davongetragen. Am 31.07.1981 starb Anton Detemple.
Quelle:
Redaktion: Margarete Wagner-Grill
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