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"Steinbeete"
Malerei "Steinbeete"
Artothek-Nr.
7205
Entstehungsjahr: 1981
Technik: Gouache
Maße: 29 x 46 cm
Rahmenmaß: 35 x 50 cm
Bezeichnung: bezeichnet unten links, signiert und datiert unten rechts. Mit Widmung: Für Freund Addi Schmoll

Das Fantastische und das Unbekannte

Das Werk "Steineete" des saarländischen Künstlers Leo Grewenig ist in Gouache-Technik gemalt. "Die durch das Experiment entstehenden Strukturen legen die Fantasie frei, setzen die Inspiration systematisch in Gang und bilden eine Grundlage, die den bildnerischen Prozessen Anstoß gibt. (...) Leo Grewenig schafft (...) Bilder, die getreu der Maxime der Avantgarde als selbständiges Geschehen Assoziationen erzeugen, Erinnerungen wecken, Vorstellungen evozieren. Frei von jeglicher konkreter Bedeutung rücken Grewenigs Werke in die Sphäre des Fantastischen, des Unbekannten." (Anne-Marie Werner, Offenheit für das Unbekannte. Zum Spätwerk Leo Grewenigs. In: Leo Grewenig - Gemälde und Werke auf Papier. Saarbrücken 2006, S. 8 )

Es zeigt sich eine abstrakte Strukturkunst mit einem kultivierten Kolorit, das durchaus energiegeladen ist, ohne in zügellose Leidenschaftlichkeit auszubrechen. Stille und Intensität bestimmen die Bildfindung Grewenigs. Die Farben sind gedämpft, moderat, fast pastellartig. Buntfarbakzente werden eingebunden in feste geometrische Liniengerüste und zarte, fließende Farbschleier. Oft genug gehen die dynamischen Linien, spiralig schwingend, über ihre Funktion als orthogonales Netz hinaus, entfalten ein Eigenleben, teils spielerisch, leicht, teils straff, energisch. Vordergründig scheint das Bild sich dem Dekorativen zu nähern, bei genauer Betrachtung zeigt sich aber dann die sanfte Irritation, das Ausbrechen aus dem oberflächlich aufgelegten Ordnungsschema. Dies offenbart wo Farbstrukturen, Mikroorganismen aus geometrischen Bindungen fliehen und wuchernd hervorquellen. Räumlichkeit erschließt sich oft nur im Kleinen. Das Widerspiel zwischen geometrisierender Bildsyntax und schichtigen Farbräumen bleibt dezent, wird nie gewaltsam, bleibt harmonisch, sanfte Traumwelten, surrealistisch anmutende Kosmen freier Formen. Die Bilder bleiben geheimnisvoll, lyrisch, meditativ. (Text auf Basis von: Michael Jähne)

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