Einfache Sprache

Collage und Mischtechnik unter Verwendung von Teilen einer eigenen Lithografie, einer Radierung und Abb. aus Stern und Quick vom Okt. 1975 / zeitmesser dpa – saarländische künstler arbeiten mit nachrichten. 34 saarländische Künstler*innen: Maler*innen, Bildhauer, Fotogaf*innen, Schriftsteller*innen. Mappe nicht vollständig

„Angeklagte, den alle lieben“

Weiß und Schwarz, lyrische Strichwelten und harte Geometrie finden im Bildraum zusammen. Der Maler Hermann Theophil Juncker setzt sie gegeneinander, schafft Übergänge und lässt Assoziationen zu. Diese provoziert er mit Absicht, wenn im Lauf des Arbeitsprozesses sich aus Linie und Fläche Anklänge an Formen herauskristallisieren. Bildtitel suchen den Bezug zu literarischen Themen, aber auch zur Zeit mit ihren politischen oder ökologischen Verwerfungen. Juncker nutzte den Reiz, den diese assoziativen Bildüberschriften in Verbindung mit seinem Gemälden auslösen. Für ihn zähle der "Reiz des Sich-Hineindenkens“. Dabei muss für ihn das Bild in seiner Aussage offen bleiben, den Sinn andeuten, das Interesse lenken, aber nichts letztgültig erklären. Das heute gezeigte Bild bezieht sich auf den Prozess um den Femizit an Freya Talabani im Jahre 1975, der bundesweit große Aufmerksamkeit bekam. Entstehungsjahr, Titel und dargestelltes Motiv geben eindeutige Hinweise darauf. Wie auf dem Werk selbst angemerkt, war der Ehemann und Mörder von Freya Talabani zuvor ausschließlich durch seine große Sympathie und hohes Engagement in seiner Heimatstadt aufgefallen, was in einem starken Gegensatz zu seiner unverzeihlichen Tat stand. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.spiegel.de/.../tiefe-schichten-a-9b8a68c8...