Aluminiumrelief / angeraute Aluminiumplatte mit flüssigem Aluminium belegt und poliert. Im Fokus des Kunstwerkes steht der Werkstoff Aluminium, mit dem in drei aufeinanderfolgenden Phasen und Techniken gearbeitet wurde. Die untere Ebene des Reliefs wird von einer angerauten Aluminiumplatte gebildet. Mit flüssigem Aluminium übergossen und in einem weiteren Schritt poliert, konstituiert sich eine darüber liegende Ebene. Durch diesen Prozess heben sich fließende, fast schon umeinander tänzelnde Linien haptisch von der unteren Bildebene ab, verbinden die rechte untere mit der linken oberen Relief-Flanke und beschreiben damit eine breite Diagonale. Insgesamt mutet das Œuvre der Künstlerin durch ihre Beschäftigung mit Elementen wie Zeit und Raum, Licht, Schatten und Bewegung an. Dies schlägt sich auch in dem obigen Metallrelief nieder, indem Material, Techniken und Lichteinfall miteinander interagieren.
Getrude Reum wurde 1926 in Saarbrücken geboren. Dort erfolgte in den 1940er Jahren auch ihre künstlerische Ausbildung – mehrfach unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg. Ein Studium führte die Künstlerin schließlich an die Hochschule für Gestaltung nach Offenbach am Main, wo sie sich in ihrem Schaffensprozess sukzessive dem Kreieren von Metallplastiken widmete. Diese charakteristischen Metallskulpturen wurden zum zentralen Markenzeichen der Bildhauerin – in die Höhe strebende silberfarbene Rohre aus Chromnickelstahl, die sich im öffentlichen Raum wiederfinden.
(Redaktion: Selina Fuchs)