Zu sehen ist eine, in warmen Tönen gehaltene, Collage auf einem hellen schaum- oder cremeartigen Gebilde, welches den Anschein macht, als sei es mit einem Gegenstand auf weißem Untergrund verstrichen worden. Mittelpunkt der Collage bildet das Wort „BERLIN“, darum herum sind kreisförmig berühmte Kunstwerke verschiedener Künstler und Epochen angeordnet, die jeweils im Werk benannt werden. Dabei umfassen sie eine Zeitspanne von der griechischen Antike bis zur Moderne und können damit als individueller Querschnitt künstlerischen Schaffens der Menschheitsgeschichte gewertet werden. Es wirkt fast so, als hätte Wilp dies wie eine Art Schaubild angelegt – vielleicht sowohl eine Message from Space als auch eine Message to Space.
Der Künstler der, nach dem Besuch der Académie de la Grande Chaumière in Paris, Synästhesie, Publizistik, Kunst und „Wirkungspsychologie“ an der TH Aachen studierte, war Zeit seines Lebens begeistert vom Weltraum. Dies führte unter anderem dazu, dass er in den 1980er Jahren bei Moskau erfolgreich das Programm zum „Raumflugtauglichkeitsschein“ absolvierte.
Beruflich war der Künstler besonders in der Werbeindustrie etabliert (Puschkin, Stiebel Eltron, Pirelli und Volkswagen, Afri-Cola) und Berater in Imagefragen für Politiker, wie etwa Willy Brandt. 2004 wurde Wilp in die Hall of Fame der deutschen Werbung aufgenommen.
Leider war es dem Künstler nie möglich, selbst in den Weltraum zu fliegen, allerdings schuf er bei zahlreichen Parabelflügen Kunst in der Schwerelosigkeit. Seine Erfahrungen verarbeitete er in Collagen und verwendete dabei Material aus der Raumfahrt. Bill Gates erwarb eines von Wilps Weltraumkunstwerken.
(Redaktion: Hannah Jonzyk)