Institut für aktuelle Kunst

Laboratoriumsgespräch am 25. August 1993 mit dem Bildhauer Paul Schneider

Laboratoriumsgespräch 1

Das erste Laboratoriumsgespräch fand am 25. August 1993 mit dem Bildhauer Paul Schneider statt. Den Rahmen bildete die Ausstellung mit Steinen des Künstlers, die vom 15. Juni bis 15. November 1993 im Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis zu sehen war.

Kunstprozesse transparent machen

Warum ein mit Metall arbeitender Künstler sich der Materie Stein zuwendet erfuhren die Gäste des 1. Laboratoriumsgesprächs im Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis vom Künstler selbst. Paul Schneider, von Institutsleiter Professor Jo Enzweiler als "einer der bedeutendsten saarländischen Künstler" vorgestellt, plauderte aus der Praxis.

So wie einige seiner vor und um das Laboratorium herum ausgestellten Skulpturen Einblicke in das Innere des natürlichen Gestaltungsmittels Stein gewähren, so offenbarte sich der Künstler mit seinen Gedanken, die ihn während des ausgeübten Kreativitätsprozesses beschäftigen.

Stein ist für Paul Schneider im Gegensatz zu Metall der andere  "Partner", der ihn hart fordert, aber ihm auch viel Zeit läßt. "In der Kunst müßte es viel langsamer gehen", meinte der Künstler mit Verweis auf viele Dinge, die nicht so schnell aufgearbeitet werden könnten. Ein Ende zu finden, ist für Paul Schneider das Schwierigste beim Gestalten. Zum richtigen Zeitpunkt ein Werk zu beenden, bestimme den Wert und damit die Aussagekraft diese Kunstwerkes.


Welche Spekulationen er beim Arbeiten anstellt, erfuhren die kunstinteressierten Gäste ebenfalls. Das Geschaffene zu schlagen, um zu zeigen, daß der Kunstprozeß weitergeht, ist für Paul Schneider durchaus keine Hypothese. Auch Tagebuch über die einzelnen Arbeitsphasen zu führen, um den neuen Zustand festzuhalten, der bald wieder vergessen ist, sprach er an.


Professor Jo Enzweiler sieht in den künftigen Laboratoriumsgesprächen mit den gerade präsenten Künstlern eine Möglichkeit, den künstlerischen Aspekt zu verwirklichen: Da die wissenschaftliche Arbeit des Instituts nicht allen zugänglich ist, ermöglichen seiner Meinung nach künftige Workshops und Diskussionen mit Künstlern einen direkten Einblick in das saarländische Kunstschaffen. Künstler während der Arbeit also während der Entstehungsphase eines Werkes, zu begleiten, sei ein wichtiges Anliegen des Instituts. Er dankte Paul Schneider für die längerfristigen Kunstleihgaben, vor allem für die große Skulptur vor dem Laboratorium, die die besondere Aufmerksamkeit der Passanten auf das Institut lenke.

Leihgebühren pro Halbjahr

Privatpersonen Schüler*innen, Studierende Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen
je Kunstwerk 50 € 30 € 80 €

Für alle Entleiher gilt:

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