Paul Schneider
Brunnen und Platzgestaltung, 1975
Granitsäulen, Granitpflaster, Granitfindlinge, bepflanzte Granitsteine
Saarlouis, Finanzamt, Gaswerkweg 25
In eine sanfte Mulde, die einem Hügel antwortet, sind Kreisformen im Bodenmuster oder zu zarten Erhebungen gebracht eingelassen. In den meisten der Kreise stehen Würfel, einzeln oder zu einer leicht konvex gewölbten Gruppe aus fünf mal fünf schmalen Granitkuben zusammengefasst. Umgeben von einem kreisförmigen Ringwall, sollen sie sich im Wasser spiegeln. Von der schräg stehenden Sonne getroffen, glänzen die Köpfe der Steine auf wie geschliffene Diamanten. Ein Granitkubus ist bepflanzt mit Hauswürzen, ein anderer mit alpinen Pflanzen, ein großes Viereck ist mit isländischem Gras begrünt. Eine strenge Ordnung bestimmt die Relationen aller Elemente untereinander, in Diagonalwinkeln und Parallelen. Man empfindet mit dem Künstler eine planetarische Ordnung, fühlt sich hineinversetzt in galaktische Bewegungen. Eine ins Unsichtbare reichende kosmische Ordnung ist ganz in die menschliche Empfindungsfähigkeit hineingenommen: ein wiegender Rhythmus, ein belebender Atem, eine Polyphonie von Schwingungen und Gegenschwingungen verwandeln den profanen Platzraum in einen Ort eigener Gesetzlichkeit. Drei Findlinge, ein hoher, ein halbhoher und eine geschliffene Platte, stehen als Hüter am Eingang des Platzes.
Lorenz Dittmann
Bibliografie
Redaktion: Oranna Dimmig
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
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