Das Vorhaben, eine Kultur-Ufer-Promenade entlang des Saarlaufes zu errichten, fußt auf einem übergeordneten Gedanken: die Großregion Luxemburg, Saarland, Lothringen, Rheinland-Pfalz, Wallonien wird strukturiert von urbanen Ballungsräumen und verbindenden Verkehrsadern. Ein Ballungszentrum ist Saarbrücken, mit anderen Zentren verknüpft durch ein Verkehrswegenetz, das sich (auch) am Lauf der Saar orientiert. Saarbrücken bildet einen Kondensationskern.
Die Kultur-Ufer-Promenade soll dazu beitragen die Identität dieses Kondensationskerns herauszuarbeiten und ihn mit der Großregion weiter zu vernetzen. Sie bildet dabei einen Ausgangsbereich, der die hier vorhandenen Kunstwerke im öffentlichen Raum stärker ins Bewußtsein rückt, ebenso wie neu zu schaffende kulturelle Fixpunkte erfahrbar und erlebbar macht, in Relation zu Baudenkmälern, Parks oder Bildhauersymposien im Nahbereich setzt und mit Kulturstandorten in der Großregion verbindet. Dabei sollen historische Wege (wie der Jakobsweg) und moderne Kulturrouten (wie die Barockstraße Saarpfalz) mit einbezogen werden.
Es ist hierbei auch ein besonderes Anliegen für die Kunst im öffentlichem Raum den direkten Kontakt mit den Rezipienten zu suchen und damit stärker in das Kulturgeschehen einzubinden. Im Gegensatz zu der solitären Präsentation von Kunstobjekten, die über die Stadt Saarbrücken verteilt sind (wie die Brunnen von Robert Schad in der Bahnhofstraße und von Max Mertz auf dem Rathausplatz Rathaus St. Johann oder die Arbeiten von Otto Herbert Hajek, Richard Serra und anderen auf dem Campus der Universität etc.) bietet der Fußweg entlang der Saar die Möglichkeit, mehrere Kunstobjekte in einer Art Ensemble zusammenzufassen. Diese Integration von Kunstwerken in ein Gesamtkonzept erfordert in einem nächsten Schritt, eine Neuordnung der Kunst- und Kulturlandschaft der Landeshauptstadt.
Für die Kultur-Ufer-Promenade ist der Aspekt des »Begehens« eines Kunstwerkes von besonderer Bedeutung und wird hier erst ermöglicht. Das Kunstwerk erschließt sich dem Rezipienten auf der Promenade in anderer Weise und in neuen Zusammenhängen: in der räumlichen Annäherung an das Objekt, der Möglichkeit es zu umgehen, aus verschiedenen Perspektiven und Distanzen zu betrachten und mit den übrigen Kunstobjekten im Kontext zu erfahren. Der Aspekt des Promenierens, setzt das Vorhandensein geeigneter Wege, wie des Leinpfades entlang der Saar, voraus.
Die Kultur-Ufer-Promenade bietet die Möglichkeit der Vernetzung von Kunststandorten im gesamten Stadtgebiet. Sie kann ein Netz von Verbindungen zwischen historischen Orten, markanten Punkten der städtebaulichen Struktur, verschiedenen Kultureinrichtungen und den Standorten von Kunstwerken im öffentlichen Raum knüpfen. So werden bestehende Standorte von Kunst und städtebauliche Gliederung zusammengeführt. Dabei ist das Vorhandensein geeigneter Plätze von großer Bedeutung: »Jedermann, der die städtebaulichen Probleme Saarbrückens kennt, weiß, dass wir mit Plätzen nicht so reich gesegnet sind. – Andererseits aber sind gerade Plätze die seit jeher bevorzugten Orte für Kunst im öffentlichen Raum.« (Jo Enzweiler, Vorschlag für eine Neuordnung der Arbeitsweise der Kunstkommission Saarbrücken, S. 15)
Bibliografie (Auswahl)
Sandra Kraemer
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: