Lukas Kramer
»Hommage an Gustav Regler«
Wandgestaltung, 1991
Zwei Wandbilder, Collagen und ein Schriftbild
Acryllack und Holzteile auf Tischlerplatte Collagen je 281,5 x 217 cm
Schriftbild 281,5 x 360,5 cm
Wohn- und Geschäftshaus Regler
Treppenaufgang
Poststraße 38
Merzig
Eine Gedenktafel an der Außenfassade und eine dreiteilige Wandinstallation am Treppenaufgang im Inneren der Buchhandlung erinnern an Leben und Werk des Schriftstellers Gustav Regler. Es war das Haus seiner Eltern, in dem er seine Jugendzeit verbrachte. Die Wandinstallation besteht aus drei Teilen, zwei seitlichen Wandbildern, Collagen, und einem mittleren Schriftbild. Die Wandbilder beschäftigen sich mit den im Jahre 1933 in Deutschland stattgefundenen Bücherverbrennungen. Einzelne Schriftstellernamen, die auf »der Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums der Reichsschrifttumskammer vom 25. April 1935« aufgeführt sind, auf der auch der Name Gustav Reglers stand, sind in die Collagen eingestreut. Im Schriftbild dazwischen hat Lukas Kramer anhand dreier Dokumente des Schriftstellers, die er in Reglers eigener Handschrift auf die Wand projizierte und nachschrieb, dessen Leben und Werk angedeutet.
1. »Der Verfolgungsvorgang«, Blatt 1 eines Entwurfs zur Antragstellung an die Bundesregierung gemäß »Bundesergänzungsgesetzes zur Entschädigung für -Opfer der nationalsozialistischen Ver-folgung (BEG) vom 18.09.1953«.
2. »Typoskript von Gustav Regler mit handschriftlichen Veränderungen. Es ist ein Vorentwurf zum ‚Ohr des Malchus’ (erschien allerdings nicht in der Originalausgabe). Dieser Text bezieht sich auf die Familie Regler, die Buchhandlung M. Regler und deren Kunden«.
3. »Warnung«, ein unveröffentlichtes handschriftliches Gedicht, das Gustav Regler im Januar 1947 schrieb und Dr. Gustav Peter, Radiologe am amerikanischen Hospital in Mexiko, mit dem er befreundet war, widmete. Im Zusammenhang mit einer Korrespondenz zwischen beiden u.a. über astronomische Fragen »warnt Regler davor, über der Beschäftigung mit der Astronomie zu vergessen, dass der Geist viel ‚weiter fliegt’ als zu den Sternen und der ‚Brunnen’ des eigenen Herzens ‚wie ein Meer von Nacht das Glück der Unrast’ gibt.«
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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