Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Rilchingen-Hanweiler, Am Denkmal 3
Biografie:
Hermann Alexander wurde 1905 in Saarlouis als Sohn des jüdischen Ehepaares Simon Eisak Alexander und Herta Alexander geb. Goldschmidt geboren. Wie sein Vater erlernte auch Hermann den Beruf des Kaufmanns und arbeitete in der Löffelfabrik Dockes im lothringischen Saargemünd (Sarreguemines). 1933 heiratete er in Kleinblittersdorf Josefine Maria Jaeger. Seine Frau war 1909 im unterelsässichen Otterthal geboren und entstammte einem katholischen Elternhaus. Auch die drei Kinder, die aus der Ehe von Hermann und Josefine hervorgingen, wurden römisch-katholisch getauft.
In der Pogrom-Nacht 9./10. November 1938 wurde, wie die meisten jüdischen Männer, auch Hermann Alexander verhaftet und vorübergehend in einem Konzentrationslager interniert und schikaniert. Er kam in das KZ Dachau, wurde sieben Monate später entlassen und kehrte zu seiner Familie nach Rilchingen-Hanweiler zurück.
Als zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, Anfang September 1939, die Grenzregion an der Saar geräumt und die Zivilbevölkerung im Landesinneren des Deutschen Reichs verteilt wurde, kam Familie Alexander nach Rosslau an der Elbe, in die Nähe von Dessau. Die älteste Tochter, die die Sommerferien bei der Großmutter mütterlicherseits im Elsass verbracht hatte, konnte erst im Winter 1940/41 mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder in Rosslau wieder zusammenkommen. Im März 1942 kam in Dessau das dritte Kind zur Welt.
Kurze Zeit später wurde Hermann Alexander von der Staatspolizei Magdeburg in "Schutzhaft" genommen mit der Begründung: "Wegen nicht genügender Zurückhaltung im Verkehr mit Ariern." Der Leidensweg führte ihn am 1. August 1942 von der Stapo-Leitstelle Magdeburg weiter in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar, von dort wenige Wochen später am 17. Oktober in das Konzentrationslager Auschwitz (Abteilung II). Hermann Alexander starb am 4. Dezember 1942 in Auschwitz.
Da das Haus, in dem sie vor dem Krieg gewohnt hatten, zerstört war, kehrte Josefine Alexander mit den drei Kindern nicht mehr nach Rilchingen-Hanweiler zurück, sondern zog nach Zabern (Saverne). Die Familie blieb nach dem Krieg in Frankreich.
Zur Verlegung des "Stolpersteins" für Herrmann Alexander kamen mehrere Verwandte aus dem Elsass nach Rilchingen-Hanweiler.
Bibliografie und Quellen
Redaktion: Oranna Dimmig
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