Institut für aktuelle Kunst

Venezia tre
Venezia tre, Flyer
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Venezia tre

Herausgeber
Jo Enzweiler

Redaktion
Claudia Maas

Gestaltung
Nina Jäger

Inhalt
– Jo Enzweiler: Vorwort
– Lorenz Dittmann: Venedig – Stimmen zu Eigenart und Wirkung
– Rainer K. Wick: Et in Arcadia ego – Einige Anmerkungen zur Tradition der Italienreise, zur Pädagogik von Exkursionen und zum Prinzip des Anschauungsunterrichts
– Katalog
Meta Backes, Friederike Bauer, Corina Beurenmeister, Monika Bohr, Jutta Dauth, Jo Enzweiler, Uta Fendel, Johannes Fox, Andrea Gercke-Reinsch, Alex Gern , Petra Jung , Ullrich Kerker, Michi Keßeler , Natalie Kolaric d’Almeida, Carsten Kraemer, Frank ­Krämer, Stefan Kraus, Simône Litschka, Uwe Loebens, Sabine Loos, Andrea Neumann, Dirk Rausch, Susanne Schön, Susanne Speicher, Alexander R. Titz, Annegret Ziegler, Hinrich Zürn
– Statements
– Uwe Loebens: Verpasste Gelegenheiten – Fragmente einer Aneignung
– Biografien

Vorwort
Das Projekt "venezia tre" sucht Antworten auf Fragen, die sich in geradezu atavistischer Hartnäckigkeit immer wieder demjenigen stellen, der sich mit Kunst und Künstlern beschäftigt: Wie kommt es, dass immer von Neuem junge Menschen sich entschließen, ihr Leben ausschließlich durch die Beschäftigung mit der Bildenden Kunst zu gestalten? Auf welche Weise wird die Ausbildung ermöglicht? Wie gelingt es dem Einzelnen, die Strukturen der Wissensvermittlung im Kunststudium für sich erfolgreich zu nutzen? Und schließlich die, wenn auch nicht entscheidende, aber wichtige Frage: Wie lässt sich ein Leben erfolgreich sowohl wirtschaftlich wie künstlerisch verwirk­lichen? Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Antworten auf solch prinzipielle Fragestellungen nur unter Zugrundelegung eindeutig gerichteter wissenschaftlicher Methoden geben lassen. Die fast jährlich erarbeiteten Ergebnisse von statistischen Erhebungen zu dieser Frage sind hinreichend be­kannt.

Die Vorgehensweise im Projekt "venezia tre" ist eine andere: Auf der Grundlage der Erfahrungen, die die Studierenden während der Exkursionen von 1992 bis 1998 machen konnten, und der z. T. veröffentlichten Ergebnisse des Langzeitprojektes "venezia" – geben die Teilnehmer einen sehr persönlichen kleinen Rechenschaftsbericht über den Stand ihrer künstlerischen Entwicklung.

In diesem Kontext setzt sich Lorenz Dittmann in seinem Beitrag über die Rezeptionsgeschichte der Kunst und Architektur und ihrer Auswirkungen bis zum heutigen Tag auseinander und sieht dadurch Bezüge zu der künstlerischen Produktivität einer zeitgenössischen Generation. Rainer Wick vertieft zum einen die Unterschiede der geistigen und historischen Hintergründe der ununterbrochenen Suche – auch des heutigen jungen Künstlers – nach den Wurzeln der europäischen Kunst (insbesondere in Italien) und zum anderen die Besonderheiten des hochschuldidaktischen Ansatzes derartiger Projekte.

Grundüberlegung des Projektes "venezia" waren dabei, dass die Einbeziehung kunsthistorischer Methoden wohl sehr wichtig, aber nicht ausreichend schien. Eine seit langem geübte Praxis, die angestrebte Lernortveränderung zu realisieren, ist die Durchführung von Exkursionen. Das Projekt "venezia" war aber mehr als eine Aneinanderreihung von Exkursionen. Von Reise zu Reise war festzustellen, wie die neu angekommenen Teilnehmer des Projektes sich in kürzester Zeit auf dieses Verhaltensangebot einstellen konnten.
"venezia tre" stellt den Versuch dar, nach der zeitlichen Distanz von fast zehn Jahren die eingangs formulierten Fragen eng bezogen auf die Erfahrungen und Auswirkungen dieses Projektes zu beantworten. Antworten sollen sowohl durch die schriftlichen Statements der Beteiligten als auch besonders durch die Zur-Verfügungstellung aktueller Arbeitsergebnisse gegeben werden. Die Auswahl der Arbeiten unterlag der Entscheidung der Einzelnen, lediglich eingeschränkt durch die Vorgabe des eingesetzten Mediums (Zeichnung, Fotografie etc). Ausstellung und Publikation geben so auf individuelle ­Weise, jedoch eingebettet in eine gemeinsam erarbeitete Konzeption, Auskunft zu den essenziellen Fragen eines Künstlerweges.

Die Realisierung des Projektes wird befördert durch die ­Tat­sache, dass die Hochschule der Bildenden Künste Saar nunmehr 20 Jahre besteht und eine kleine Bestandsaufnahme von Interesse sein kann. Besonders freut uns die Bereitschaft der Veranstalter an den einzelnen Orten der Ausstellungstournee, unsere Ideen der Öffentlichkeit zugänglich machen können. Von großer Bedeutung war die spontane Zusage der Prä­sidentin der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaft, Nevia Pizzul Capello, die Ausstellung in Venedig starten zu lassen, da dort alles seinen Anfang nahm. In Sant'Angelo Lodigiano wird eine Gruppe von Lehrenden des Instituto d'Istruzione Superiore – "Raimondo Pandini" mit ihren Studenten die Ausstellung begleiten. In Luxemburg steht das Projekt unter dem Aspekt der Information für Studienanwärter aus dem Großherzogtums, die sich für unsere Kunsthochschule interessieren. In Saarlouis hoffen wir, unserer Stadt, die das Institut für aktuelle Kunst so großzügig unterstützt, besondere Einblicke in die Arbeitsweise des Instituts zu gewähren. Für die Präsentation in Berlin gilt, im Sinne der dortigen Einrichtungen, auf die künstlerische Praxis im Saarland aufmerksam zu machen. Schließlich wird die Ausstellungsreihe "venezia tre" in Dagstuhl im Leibniz-Zentrum für Informatik beendet. Seit Bestehen der Einrichtungen in Dagstuhl und in Saarlouis wird immer wieder der Versuch unternommen, Ge­meinsamkeiten zwischen Wissenschaft und Kunst darzustellen.

Wir hoffen, dass aus dem guten Zusammenspiel aller am Projekt beteiligten Künstler, Wissenschaftler, Veranstalter und Sponsoren ein Ergebnis erzielt werden konnte, das nachhaltig zur Verbesserung der Integration der künstlerischen Arbeit in das gesellschaftliche Leben beiträgt.

Jo Enzweiler

Ort und Jahr
Saarbrücken 2008

Verlag
St. Johann GmbH, Saarbrücken

Druck
Krüger Druck + Verlag GmbH, Dillingen

Seitenzahl, Abbildungszahl
96 Seiten, 72 Farbabbildungen

Format, Verarbeitung
21 x 28 cm, broschiert

ISBN
3-938070-28-5

Preis
vorher 13,- €, jetzt 5,- €

Die Publikation wurde gefördert durch die Union-Stiftung ­Saarbrücken, das Ministerium für ­Bildung, ­Familie, Frauen und Kultur sowie HYDAC International GmbH, Sulzbach



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