Rheinische Landeskirche, Kirchenkreis Saar-Ost, Kirchengemeinde St. Wendel, Bezirk III (Marpingen, Niederlinxweiler, Oberlinxweiler, Remmesweiler)
Bereits 1945 gab es Überlegungen zum Bau einer evangelischen Filialkirche (Remmesweiler gehörte seit dem 17. Jh. zur Pfarrei Niederlinxweiler, wurde dem Kirchspiel Niederlinxweiler zugeteilt).
1946 erarbeitet der Saarbrücker Architekt Prof. Rudolf Krüger dazu die Pläne mit einer Beschreibung: Die Kirche soll klein werden, nur 120 Sitzplätze fassen und einfache Formen aufweisen. Es soll ein länglicher Baukörper mit Satteldach und kleinem plumpen Turm mit Sakristei im Osten sein. Diese Form füge sich gut in die saarländische Landschaft ein. Vorbilder fänden sich in den alten Chorturmkirchen wie z. B. der evangelischen Kirche in Dörrenbach.
Die Gemeinde plante mittlerweile einen zusätzlichen Gemeindesaal bzw. größeren Mehrzweckraum, ein Gemeindezentrum, Prof. Krügers Plan schien zu klein, er kam nicht zur Ausführung. Bis in die 1960er Jahre diente ein Schulsaal im neuen Schulgebäude den Gläubigen als Gottesdienststätte.
Anfang der 1970er Jahre machte die Gemeinde erneut Überlegungen zur Errichtung eines Kirchenbaus, der sowohl als Predigtstätte wie auch als Versammlungsraum dienen sollte.
Planer und Architekt war Hubertus Wandel, der zwischen 1960 und 1980 Teilhaber und Partner im Architekturbüro Günther Mönke war. Beide Architekten waren wenige Jahre zuvor an den evangelischen Kirchen in Nieder-und Oberlinxweiler sowie in Mettlach tätig.
Am 27. Juni 1974 feierte die Gemeinde Richtfest der neuen Kapelle, dem kleinen Gemeindezentrum, Am Eckspiel in Remmesweiler.
Die Grundfläche besteht aus dem sechseckigen Hauptraum mit einem Durchmesser von etwa 17 x 12 m, dessen nördlicher Teil mit Altar- und Gottesdienstraum von einer unregelmäßigen Holzkonstruktion in Form eines halben Zeltdachs überwölbt und der südliche als Versammlungsraum geplante Teil durch ein flaches Pultdach gedeckt wird. Beide Bedachungen münden in einem großen verglasten Dreiecksgiebel an der Südseite, der auf seiner äußeren Spitze das Kreuz trägt und zusammen mit den unteren Südfenstern den Kirchenraum erhellt. Der Eingang befindet sich an der Südseite. Von einem Vorraum aus gelangt man in die an der Ostseite, ebenfalls über dem Grundriss eines Vielecks, angebauten Nebenräume. Die Sakristei ist vom Altarraum aus zu betreten. Alle Nebenräume sind mit Pultdächern abgedeckt.
Der kleine Kirchenbau in Remmesweiler erinnert, wenn man ihn umschreitet und von der Rückseite betrachtet, an ein windschiefes Haus oder eine Zeltform. Das Architekturbüro Mönke-Wandel hat in Anlehnung an den in den 1960er Jahren in Mettlach errichteten pyramidenförmigen evangelischen Kirchenbau eine der Zeltform angenäherte Architektur aus Holz und Glas in Remmesweiler gewählt, die von den Architekten "als das Zelt der auf Erden wandelnden Gemeinde Christi" interpretiert wird, eine Art "leichtes Zelt und feste Burg". Sie hat ihren Ursprung in den neuen Entwicklungen im Sakralbau nach dem 2. Weltkrieg mit neuen Materialien und Konstruktionen sowie den aus den neuen Aufgaben der Gemeinden entstandenen Raumkonzepten.
Quelle:
Redaktion Margarete Wagner-Grill
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